MÄRKTE USA/Fest - Wall Street von Banken-Zahlen und Preisdaten angetrieben

15.01.2025 / 22:14 Uhr

DOW JONES--Die US-Börsen haben am Mittwoch mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Rückenwind kam von günstigen Preisdaten und überzeugenden Geschäftszahlen im Bankensektor. Der Dow-Jones-Index schloss 1,7 Prozent höher bei 43.222 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,8 Prozent, während der Nasdaq-Composite 2,5 Prozent zulegte. Dabei gab es insgesamt 2.368 (Dienstag: 2.118) Kursgewinner und 440 (662) -verlierer. Unverändert schlossen 25 (65) Titel.

Zwar hat die Inflationsrate in den USA im Dezember in der Gesamtbetrachtung leicht zugenommen, doch entscheidend für den Aktienmarkt ist der leichte Rückgang der Kernberechnung. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen auf Monats- und Jahressicht einen Tick niedriger als von Ökonomen vorausgesagt.

Damit sehen Anleger wieder mehr Spielraum für künftige Zinssenkungen, nachdem die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in jüngster Zeit deutlich geschwunden war.

Der Präsident der New York Fed, John Williams, geht davon aus, dass sich der Desinflationstrend fortsetzt. "Der Prozess der Desinflation bleibt in Gang", sagte Williams. "Mit Blick auf die Zukunft erwarte ich, dass die Inflation in den kommenden Jahren allmählich in Richtung unseres 2-Prozent-Ziels zurückgehen wird." Auch der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, Austan Goolsbee rechnet mit einem Rückgang der Inflation in diesem Jahr, wies aber auf einige Unsicherheiten und Risiken hin, die sich am Horizont abzeichneten.

Nach den US-Verbraucherpreisen wird eine Zinssenkung durch die US-Notenbank nun bis Juli am Zinsterminmarkt eingepreist, zudem wird eine zweite Zinssenkung im laufenden Jahr nun anteilig eingepreist. Vor den Daten war nur eine Zinsreduzierung 2025 erwartet worden und diese erst im Herbst. Zu diesen Spekulationen passten auch die übrigen Daten: Denn die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Januar in den negativen Bereich gesunken. Zudem sind die US-Realeinkommen im Dezember gegenüber dem Vormonat gefallen.

Bankensektor erfreut Anleger

Auch die Entwicklung im Bankensektor lieferte Investoren Grund zur Freude. Denn JP Morgan Chase, Citigroup, Goldman Sachs, Wells Fargo und Blackrock haben alle besser als erwartet im vierten Quartal abgeschnitten. Dank solider Verbraucherausgaben, höherer Aktienkurse und Handelsaktivitäten sowie einer Belebung der Geschäftstätigkeit verdienten die Finanzinstitute prächtig. JP Morgan hat im vierten Quartal unter anderem von einem starken Investmentbanking profitiert. Die nach Marktwert größte US-Bank steigerte ihren Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Aktie stieg um 2,0 Prozent.

Goldman Sachs hat im vierten Quartal von einer verbesserten Aktivität an den Kapitalmärkten profitiert. Die Bank steigerte den Gewinn stärker als erwartet, der Kurs kletterte um 6,0 Prozent. Wells Fargo hat im vierten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Die Bank von der US-Westküste übertraf dabei die Marktprognosen. Für die Aktie ging es um 6,7 Prozent aufwärts.

Und die Citigroup ist in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nach dem von Restrukturierungsmaßnahmen verursachten Verlust im Vorjahreszeitraum erzielte die US-Bank im vierten Quartal wieder einen Gewinn, der über den Erwartungen der Analysten lag. Die Aktie machte einen Sprung um 6,5 Prozent. Der Bankensektor im S&P-500 legte um 3,4 Prozent zu. Von einer "sehr starken Entwicklung" sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Blackrock. Kunden haben dem Vermögensverwalter 2024 Rekordsummen anvertraut. Die Aktie verteuerte sich um 5,2 Prozent.

Microsoft (+2,6%) stimmt Kunden darauf ein, sich 2025 auf die Quantentechnologie vorzubereiten. Anbieteraktien der Technologie wie D-Wave Quantum oder auch Quantum Computing sprangen um 22,4 bzw. 55,5 Prozent nach oben.

Vericel verloren 1,9 Prozent, nachdem der Akteur im Bereich Sportmedizin einen schwachen Ausblick präsentiert hat.

Dollar etwas leichter - Renditen auf Tauchstation

Am Devisenmarkt kam der Dollar von deutlichen Abgaben nach den Inflationsdaten wieder zurück. Der Dollarindex gab schließlich leicht um 0,2 Prozent nach.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen indessen kräftig nach, gedrückt von der Erwartung weiter sinkender Leitzinsen. Die Rendite zehnjähriger Papiere rutschte um 14,1 Basispunkte auf 4,65 Prozent.

Die fallenden Marktzinsen stützten den Goldpreis. Der Preis für die Feinunze stieg um 0,7 Prozent.

Am Ölmarkt stiegen die Preise - weiterhin gestützt von den verschärften Russland-Sanktionen. Fehlendes russisches Angebot könnte das Angebot insgesamt verknappen, hieß es im Handel. Stützend wirkte auch das kalte Wetter in Teilen der USA und Europa. Zudem haben sich die Rohöllagerbestände in den USA in der Woche zum 10. Januar deutlicher verringert als angenommen. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 3,9 Prozent.

=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                43.221,55        +1,7%      703,27          +1,6% 
S&P-500              5.949,91        +1,8%      107,00          +1,2% 
Nasdaq-Comp.        19.511,23        +2,5%      466,84          +1,0% 
Nasdaq-100          21.237,85        +2,3%      480,44          +1,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,26        -11,0        4,38            2,5 
5 Jahre                  4,44        -15,1        4,59            6,3 
7 Jahre                  4,55        -14,9        4,70            6,7 
10 Jahre                 4,65        -14,1        4,79            7,8 
30 Jahre                 4,87        -10,6        4,98            9,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:02  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0296        -0,1%      1,0293         1,0299   -0,6% 
EUR/JPY                161,10        -1,0%      161,86         162,62   -1,1% 
EUR/CHF                0,9396        -0,1%      0,9391         0,9411   +0,1% 
EUR/GBP                0,8409        -0,4%      0,8443         0,8436   +1,6% 
USD/JPY                156,47        -0,9%      157,29         157,91   -0,6% 
GBP/USD                1,2244        +0,3%      1,2199         1,2208   -2,2% 
USD/CNH (Offshore)     7,3482        +0,1%      7,3464         7,3433   +0,2% 
Bitcoin 
BTC/USD             99.686,60        +3,1%   97.148,15      95.813,95   +5,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               80,51        77,50       +3,9%          +3,01  +12,3% 
Brent/ICE               82,49        79,92       +3,2%          +2,57  +10,2% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                47,1        47,30       -0,4%          -0,20   -6,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.696,58     2.677,56       +0,7%         +19,02   +2,8% 
Silber (Spot)           30,74        29,93       +2,7%          +0,81   +6,4% 
Platin (Spot)          940,40       943,30       -0,3%          -2,90   +3,7% 
Kupfer-Future            4,38         4,32       +1,4%          +0,06   +9,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err

(END) Dow Jones Newswires

January 15, 2025 16:13 ET (21:13 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)