MORNING BRIEFING - USA/Asien

23.04.2025 / 07:30 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Nettogewinn von Tesla ist im ersten Quartal um 71 Prozent eingebrochen vor dem Hintergrund des Wettbewerbsdruck in Übersee und auch, weil das Unternehmen mit seinem Ruf zu kämpfen hat angesichts der polarisierenden Rolle von Unternehmenschef Elon Musk. Der Nettogewinn erreichte 409 Millionen Euro, nach 1,39 Milliarden im Jahr zuvor. Der Elektroautopionier meldete einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 27 Cent, während Analysten mit 41 Cent deutlich mehr erwartet hatten. Der Umsatz sank nach einem starken Rückgang der Automobilverkäufe um 9,0 Prozent auf 19,3 Milliarden Dollar. Das Unternehmen meldete außerdem eine operative Marge von 2,1 Prozent, verglichen mit 5,5 Prozent im Vorjahr. Tesla gab keinen Ausblick ab und erklärte, es sei schwierig, die Auswirkungen der sich verändernden globalen Handelspolitik zu messen.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

US-Präsident Trump scheint seine Haltung im Handelskrieg mit China zu lockern. Er sagte, die von den USA auferlegten Zölle von 145 Prozent auf importierte Waren aus China würden "erheblich" sinken, sollten die beiden Seiten ein Abkommen ausgehandelt haben. Die Zölle "werden nicht annähernd so hoch sein", sagte Trump weiter. "Sie werden erheblich sinken, aber sie werden nicht bei null liegen."

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 1Q

12:30 US/GE Vernova Inc, Ergebnis 1Q

13:00 US/Philip Morris International Inc, Ergebnis 1Q

13:30 US/Boeing Co, Ergebnis 1Q

22:00 US/International Business Machines Corp (IBM), Ergebnis 1Q

22:01 US/Texas Instruments Inc, Ergebnis 1Q

Im Tagesverlauf:

- CN/BYD Co Ltd, Ergebnis 1Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- US 
    15:45 Einkaufsmanagerindex/PMI Service (1. Veröffentlichung) April 
          PROGNOSE: 52,8 
          zuvor:    54,4 
          Einkaufsmanagerindex/PMI verarbeitendes Gewerbe (1. Veröffentlichung) 
          April 
          PROGNOSE: 49,5 
          zuvor:    50,2 
    16:00 Neubauverkäufe März 
          PROGNOSE: +1,3% gg Vm 
          zuvor:    +1,8% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

Index                       zuletzt  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      5.389,25  +1,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  18.687,25  +1,6% 
S&P/ASX 200 (Sydney)       7.929,40  +1,4% 
Nikkei-225 (Tokio)        34.807,03  +1,7% 
Hang-Seng (Hongk.)        22.125,32  +2,6% 
Schanghai-Comp.            3.302,09  +0,1% 
Kospi (Seoul)              2.523,06  +1,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Erleichterungsrally - nach bekanntem Muster. Denn nach Signalen einer Eskalation im Handelskonflikt kommen nun klare Zeichen der Entspannung aus den USA. US-Finanzminister Bessent hat den Konflikt mit China als unhaltbar bezeichnet und eine kurzfristige Deeskalation in Aussicht gestellt. Auch US-Präsident Donald Trump äußerte den Willen zu einer Einigung und signalisierte fallende Zölle auf chinesische Importe. Zudem erholt sich der US-Dollar etwas, nachdem Trump von einer Entlassung von US-Notenbankchef Jerome Powell abgerückt ist. Auch diese Kehrtwende wird an den Börsen wohlwollend zur Kenntnis genommen. Mit der Erholung des Dollar gerät der Yen unter Druck und hilft dem japanischen Aktienmarkt damit auf die Sprünge. Exportlastige Elektronik- und Autowerte sowie Finanztitel führen die Gewinnerliste an. Auch in Hongkong, wo mehr internationale Anleger aktiv sind, herrscht gute Laune - gestützt von Technologie- und Autowerten. BYD und Li Auto ziehen im Automobilsektor um 3,2 bzw. 2,3 Prozent an. Händler verweisen auch auf positive Impulse durch die Automesse in Schanghai. Auf dem chinesischen Festland treibt Anleger mehr die Frage um, ob Peking weitere Konjunkturmaßnahmen ankündigen wird. Die Aussicht auf sinkende US-Zölle stützt daher kaum. In Taiwan erholt sich der Taiex kräftig und steigt um 3,9 Prozent - das Schwergewicht TSMC springt um 5,5 Prozent nach oben. In Südkorea stützen Aktien aus den Bereichen Batterie, Automobil und Halbleiter. Samsung Electronics gewinnen 1,7 und SK Hynix 3,1 Prozent.

NACHBÖRSE

Tesla stiegen nach Zahlenausweis um rund 5 Prozent mit dem positiven Marktumfeld, nachdem der Kurs in diesem Jahr bereits um über 40 Prozent eingebrochen war.

WALL STREET

INDEX          zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
DJIA         39.186,98        +2,7%    1016,57         -10,3% 
S&P-500       5.287,76        +2,5%     129,56         -10,2% 
NASDAQ Comp  16.300,42        +2,7%     429,52         -17,8% 
NASDAQ 100   18.276,41        +2,6%     468,11         -15,2% 
 
                     Dienstag  Ostermontag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,07 Mrd     1,02 Mrd 
Gewinner                2.528          419 
Verlierer                 251        2.369 
Unverändert                43           35 
 

Sehr fest - Die kräftigen Vortagesverluste wurden komplett wettgemacht. Hoffnungen auf günstige US-Zollabschlüsse befeuerten die Kauflaune. US-Finanzminister Bessent hatte im Konflikt mit China eine kurzfristige Deeskalation in Aussicht gestellt. Die USA verhängten gleichwohl hohe Zölle auf Solarenergieprodukte aus vier südostasiatischen Ländern. Die Aktie des US-Solarherstellers First Solar profitierte davon mit einem Plus von 11,5 Prozent. Verizon übertraf mit den Geschäftszahlen die Erwartungen, teilte aber auch mit, dass mehr Kunden als erwartet ihre Telefonverträge gekündigt hätten. Die Aktie hinkte mit einem Plus von 0,6 Prozent dem breiten Markt hinterher. Für 3M ging es um 8,1 Prozent nach oben nach einem bestätigten Ausblick für 2025. Der Luftfahrtechnik- und Verteidigungskonzern RTX übertraf bei bereinigtem Gewinn und Umsatz zwar die Erwartungen, enttäuschte aber mit dem Ausblick. Der Kurs sackte um 9,8 Prozent ab. In der gleichen Branche stürzten Northrop Grumman um rund 13 Prozent ab, nachdem das Unternehmen die Erwartungen verfehlt und zudem die Gewinnprognose gesenkt hatte.

US-ANLEIHEN

Die Renditen zeigten sich nach dem Anstieg vom Vortag kaum verändert, die Zehnjahresrendite lag bei knapp 4,40 Prozent. Dass der Internationale Währungsfonds seine Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum im laufenden und kommenden Jahr wegen der von den USA verhängten bzw. angedrohten Einfuhrzöllen gesenkt hatte, wurde lediglich zur Kenntnis genommen. Am Markt werde dies schon längst gespielt, hieß es.

DEVISEN

DEVISEN      zuletzt       +/- %      00:00  Di, 09:33   % YTD 
EUR/USD       1,1390         0,2     1,1366     1,1505  +11,2% 
EUR/JPY       161,66        -0,2     161,93     161,34   -0,5% 
EUR/GBP       0,8558         0,1     0,8551     0,8592   +4,1% 
GBP/USD       1,3310         0,1     1,3295     1,3390   +6,8% 
USD/JPY       141,93        -0,4     142,49     140,23  -10,5% 
USD/KRW     1.424,21        -0,4   1.430,21   1.421,87   -3,9% 
USD/CNY       7,2009         0,1     7,1943     7,2103   -0,0% 
USD/CNH       7,2996        -0,1     7,3040     7,3144   -0,5% 
USD/HKD       7,7589         0,0     7,7584     7,7573   -0,1% 
AUD/USD       0,6395         0,4     0,6370     0,6426   +3,6% 
NZD/USD       0,5980         0,2     0,5968     0,6012   +7,2% 
BTC/USD    93.444,30         0,5  92.972,00  88.469,45   -6,4% 
 

Der Dollar erholte sich nach dem Rücksetzer am Vortag wie die Aktien deutlich. Der Euro wurde zuletzt mit 1,1423 Dollar gehandelt. Er war am Vortag von knapp 1,14 bis auf rund 1,1560 Dollar nach oben geschnellt.

Der US-Dollar erholt sich am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft weiter, nachdem US-Präsident Trump von einer Entlassung von US-Notenbankchef Powell abgerückt ist - die hatte er in der vergangenen Woche noch klar gefordert. Der Dollarindex gewinnt 0,4 Prozent, vor allem der Yen gerät unter Druck. Dieser war als vermeintlich sicherer Hafen zuvor noch stark nachgefragt gewesen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL        zuletzt  VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex      64,27       63,94      +0,5%      +0,33   +1,6% 
Brent/ICE      68,06       67,82      +0,4%      +0,24   -9,3% 
 

Die Hoffnung auf günstig ausfallende Zollverhandlungen verhalf auch den Ölpreisen zu einer Erholung - befeuert durch Nachfragespekulationen. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen um etwa 1,2 Prozent.

METALLE

METALLE      zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold        3.340,92    3.382,55      -1,2%     -41,64  +30,5% 
Silber         28,77       28,62      +0,5%      +0,15   +1,9% 
Platin        847,32       847,7      -0,0%      -0,38   -4,2% 
Kupfer        4,9025       4,878      +0,5%      +0,02  +20,8% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Gold war in seiner Funktion als sicherer Hafen nur anfangs weiter gesucht. Der Preis erreichte bei seiner Rekordjagd erstmals die 3.500er-Marke. Zuletzt kostete die Feinunze vor dem Hintergrund der Erholung am Aktienmarkt aber nur noch 3.379 Dollar, knapp 43 Dollar weniger als am Vortag.

+++++ MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR +++++

US-GELDPOLITIK

US-Präsident Trump hat "nicht die Absicht", den Chairman der Federal Reserve, Jerome Powell, zu entlassen. "Wir glauben, dass es die perfekte Zeit ist, die Zinsen zu senken, und wir würden es gerne sehen, dass unser Chairman dies frühzeitig oder rechtzeitig tut, und nicht zu spät", sagte Trump zu Reportern im Oval Office. Trump hatte Powell in den vergangenen Tagen massiv kritisiert. Vergangene Woche schrieb er auf Social Media, Powells Entlassung könne nicht schnell genug erfolgen.

USA - Handelspolitik

Das Weiße Haus prüft derzeit 18 Handels-Vorschläge. Zudem treffe sich das Team von Präsident Donald Trump diese Woche mit Vertretern von 34 Ländern. Die USA "bereiten die Bühne für einen Deal" mit China, sagte eine Pressesprecherin. Es habe aber keine direkten Gespräche zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gegeben.

U.S. STEEL

Die Gewerkschaft United Steelworkers hält die Übernahme von U.S. Steel durch die japanische Nippon Steel für eine Gefahr für die nationale Sicherheit des Landes. "Die Risiken, die Nippon Steel für die amerikanische Stahlindustrie und damit für die nationale Sicherheit darstellt, können nicht dadurch beseitigt werden, dass man Nippon eine Partnerschaft mit U.S. Steel erlaubt", sagte Gewerkschaftspräsident Dave McCall in einem Brief an Finanzminister Scott Bessent. Präsident Trump hatte angedeutet, dass er den Kauf eines Anteils von U.S. Steel durch Nippon Steel unterstützen könnte, nicht aber den Kauf des gesamten Unternehmens.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/cln/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 23, 2025 01:30 ET (05:30 GMT)

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