XETRA-SCHLUSS/Kapitalzuflüsse treiben Erholung voran

22.04.2025 / 17:49 Uhr

DOW JONES--Der deutsche Aktienmarkt hat sich den Turbulenzen der US-Märkte am Dienstag entziehen können. Der DAX schloss mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 21.294 Punkte freundlich. Stärkere Abschläge zur Eröffnung wurden zum Kauf genutzt. "Das Kapital fließt nach Europa", sagte ein Marktteilnehmer. Damit kamen die Zinsen deutlich zurück, und zwar sowohl am langen als auch am kurzen Ende.

"Die Kapitalzuflüsse drücken auf die Sätze, und der feste Euro heizt über importierte Preisstabilität die Zinssenkungsfantasie weiter an", so ein Marktteilnehmer. Ausgelöst wurde der Kapitalzustrom vom erodierenden Vertrauen in den Dollar mit dem, wie ein Händler sagt, wirtschafts-, finanz- und geldpolitischem Chaos der Trump-Regierung in den USA.

Auch wenn es am US-Markt am Dienstagnachmittag zunächst eine Gegenbewegung im Dollar und an den US-Börsen gab: Besonders negativ für die US-Märkte werden die andauernden Attacken von US-Präsident Donald Trump auf den Präsidenten der US-Notenbank, Jerome Powell, gesehen. An den Märkten wird befürchtet, dass Trump Powell entlassen könnte. Die US-Notenbank unter Powell gilt an den Börsen als einer der wichtigsten Stabilitätsanker. Von den Turbulenzen profitierte zeitweise erneut das Gold: Die Feinunze wurde am Morgen erstmals knapp über 3.500 Dollar gehandelt, im Verlauf fiel sie wieder zurück auf gut 3.400 Dollar.

Im DAX wurde ein stärkeres Plus vor allem von SAP verhindert. Der Kurs des Index-Schwergewichts verlor vor den Quartalszahlen am Abend 3,3 Prozent. Der Softwarekonzern hat sich bisher weitgehend immun gegenüber dem trüben Wirtschaftsumfeld gezeigt, denn in den IT-Abteilungen der Kunden steht die Cloud-Migration weit oben. "Ein positiver Verlauf der Berichtssaison hätte das Potenzial, Vertrauen in den Aktienmarkt zurückzubringen", so QC Partners.

Rheinmetall gaben 2,6 Prozent ab. Auf der anderen Seite gewannen VW 3,2 Prozent, Mercedes-Benz 2,4 Prozent und BMW 2,2 Prozent. "Der Markt setzt darauf, dass es während der 90-tägigen Pause bei den reziproken Zöllen Verhandlungsergebnisse gibt", sagte ein Marktteilnehmer. Daneben rücke die HV-Saison in den Blick, und die Dividendenrenditen seien hoch, besonders bei Mercedes-Benz mit gut 8 Prozent und bei VW mit 7 Prozent. Aber auch bei BMW ist sie mit etwa 6 Prozent sehr hoch.

Bayer zogen um 2,2 Prozent an. CEO Bill Anderson hat auf der vorab veröffentlichten Rede für die Hauptversammlung des Pharmakonzerns einen Ausstieg aus dem Glyphosat-Geschäft in den USA nicht ausgeschlossen. "Wir kommen sogar langsam an einen Punkt, an dem uns die Klageindustrie zwingen könnte, die Vermarktung dieses systemkritischen Produktes einzustellen", so Anderson. Im Handel hieß es, die Aussagen könnten Spekulationen über einen Verkauf von Monsanto wieder aufleben lassen.

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DAX                                   21.293,53  +0,4%   +6,5% 
DAX-Future                            21.452,00  +0,4%   +5,4% 
XDAX                                  21.289,51  +0,4%   +6,9% 
MDAX                                  27.278,11  +0,5%   +6,1% 
TecDAX                                 3.423,66  +0,3%   -0,1% 
SDAX                                  15.104,28  -0,0%  +10,2% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              131,97    +48 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien 
DAX            8         30     2          2.191,8        29,4 
MDAX          35         15     0            466,5        25,0 
TecDAX        18         12     0          1.200,9        21,7 
SDAX          32         36     2            146,4        10,8 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 22, 2025 11:48 ET (15:48 GMT)

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