MÄRKTE USA/Schwächer - Handelsstreit und Trumps Angriff auf Fed belasten
21.04.2025 / 15:44 Uhr
DOW JONES--Am ersten Handelstag nach der Osterpause geht es an den US-Börsen zunächst abwärts. Ein Belastungsfaktor könnten Warnungen Chinas an andere Länder sein, sich mit den USA auf Handelsabkommen einzulassen, die Chinas Interessen schaden könnten. Medienberichten zufolge will US-Präsindent Donald Trump außerdem weiterhin Fed-Chairman Jerome Powell entlassen. Der Dow-Jones-Index verliert 1,1 Prozent auf 38.700 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,3 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 1,6 Prozent.
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sagte am Freitag, dass die Trump-Administration prüfe, ob sie Powell entlassen könne. Am Tag zuvor hatte Trump den Fed-Chairman in den sozialen Medien scharf kritisiert. Die Unsicherheit über die Rolle der Zentralbank könnte eine weitere Belastung für US-Aktien darstellen.
China warnt Staaten vor Verletzung seiner Interessen
Das chinesische Handelsministerium erklärte am Montag, dass es alle Länder respektiere, die versuchten, ihre Differenzen mit den USA beizulegen, sich aber "entschieden dagegen wehre, dass eine Partei eine Einigung auf Kosten der Interessen Chinas erzielt." Sollte es dazu kommen, würde es die fraglichen Länder mit Gegenmaßnahmen überziehen.
Die Rendite 10-jährige Treasuries stieg um 4 Basispunkte auf 4,37 Prozent. Die Ölpreise geben um bis zu 2,5 Prozent nach. Händler befürchteten, dass Trumps Zölle die globale Nachfrage nach Rohöl belasten könnten. Dazu wurden iranischen Angaben zufolge in Verhandlungen mit den USA zur Beilegung des Atomstreits Fortschritte erzielt. Die Nachricht weckt Befürchtungen, dass bald wieder vermehrt iranisches Öl auf den Markt kommen könnte.
Trumps Angriffe auf die Fed bewegen auch andere Vermögenswerte. Der WSJ-Dollar-Index, der die Stärke des Dollars gegenüber 16 anderen Währungen abbildet, fällt um 1,1 Prozent und nähert sich damit dem niedrigsten Stand des vergangenen Jahres. Der Goldpreis steigt um 2,5 Prozent auf 3.410 Dollar, was bedeutet, dass das Edelmetall ein weiteres Rekordhoch erreicht.
Die Rückkehr der Wall Street nach den Osterfeiertagen wird arbeitsreich. Laut FactSet legen diese Woche mehr als 100 beziehungsweise 22 Prozent der im S&P-500 notierten Unternehmen ihre Zahlen vor, wobei Tesla und Alphabet die Highlights sind.
Tesla von negativen Meldungen belastet
Tesla verbilligen sich um rund 5 Prozent. Die Aktien des von Elon Musk geführten Elektrofahrzeugunternehmens sind in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gefallen, wobei die Fahrzeugverkäufe deutlich zurückgingen. Im ersten Quartal lieferte Tesla 13 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im Vorjahr. Zusätzlich zu den Ergebnissen werden Investoren im Rahmen der Telefonkonferenz am Dienstag, die nach Börsenschluss stattfinden soll, auf Updates zu Musks Position in der Trump-Regierung, den Einfluss von Zöllen auf Preise, die Umsätze in China und den USA sowie Zeitpläne für Robotaxis und ein neues, kostengünstigeres Modell achten.
Ende vergangener Woche kursierten Meldungen über eine Klage, in der Tesla vorgeworfen wird, seine Kilometerzähler manipuliert zu haben, um Garantieleistungen zu vermeiden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete zudem, dass Tesla die Einführung eines geplanten billigeren E-Autos verschieben könnte. Laut der Meldung verzögern sich die Pläne für eine abgespeckte Version von Teslas Model Y, wobei eine nennenswerte Produktion erst für 2026 geplant sei.
Die Aktien des weltweit führenden Chipherstellers Nvidia verbilligen sich um 3,5 Prozent. Sollten sich die Verluste halten, wäre dies der dritte Handelstag in Folge mit Kursrückgängen. Bereits am Freitag waren die Aktien um 2,9 Prozent gefallen. Am Montag traf sich CEO Jensen Huang mit dem japanischen Premierminister Shigeru Ishiba. Dieses Treffen folgt auf das Gespräch des CEO mit chinesischen Führungskräften am Donnerstag in Peking. In der vorigen Woche hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass seine H20-Chips für künstliche Intelligenz, die nach China exportiert werden, künftig einer speziellen Ausfuhrlizenz bedürfen.
Netflix nach guten Zahlen dick im Plus
Netflix steigen um 3,0 Prozent. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss am Donnerstag unerwartet gute Gewinn- und Umsatzzahlen gemeldet. Der Konsens an Wall Street ist, dass der Bericht gezeigt hat, dass Netflix in der Lage sein wird, jeden durch Zölle ausgelösten Abschwung zu überstehen. Der Streaming-Dienst hielt an seiner Umsatzprognose für 2025 fest und signalisierte damit, dass er nicht erwartet, dass Verbraucher Abonnements kündigen werden, selbst wenn Trumps Zölle das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen sollten.
Die Aktien von Capital One und Discover Financial Services steigen ebenfalls. Investoren honorieren damit die Genehmigung der 35 Milliarden Dollar schweren Fusion zwischen zwei der größten US-Kreditkartenherausgeber durch US-Bankenaufsichtsbehörden. Die Capital-One-Aktie klettert um 1,8 Prozent, und die Discover-Aktie um 4,2 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 38.699,83 -1,1% -442,40 -8,0% S&P-500 5.215,61 -1,3% -67,09 -10,2% NASDAQ Comp 16.022,30 -1,6% -264,15 -15,7% NASDAQ 100 17.992,98 -1,5% -265,12 -13,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1510 +0,8% 1,1419 1,1359 +10,1% EUR/JPY 162,2095 +0,1% 162,1215 162,1630 -0,6% EUR/CHF 0,9284 -0,3% 0,9315 0,9280 -0,5% EUR/GBP 0,8595 +0,0% 0,8593 0,8584 +3,6% USD/JPY 140,9265 -0,7% 141,9475 142,8345 -9,6% GBP/USD 1,3393 +0,8% 1,3289 1,3232 +6,2% USD/CNY 7,2060 +0,1% 7,2060 7,2078 -0,0% USD/CNH 7,2928 -0,1% 7,3024 7,3100 -0,4% AUS/USD 0,6423 +0,7% 0,6377 0,6387 +3,0% Bitcoin/USD 87.481,95 +2,9% 84.981,00 85.109,25 -9,4% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,94 64,57 -2,5% -1,63 +1,6% Brent/ICE 66,40 67,85 -2,1% -1,45 -9,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3416,95 3327,42 +2,7% 89,53 +26,8% Silber 28,59 28,62 -0,1% -0,03 +2,5% Platin 840,30 853,17 -1,5% -12,87 -2,5% Kupfer 4,80 4,74 +1,3% 0,06 +18,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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