MÄRKTE USA/Futures deuten auf Verluste nach der Osterpause
21.04.2025 / 14:35 Uhr
DOW JONES--Die US-Börsen dürften nach der Osterpause mit deutlichen Verlusten in den Handel starten. Ein Belastungsfaktor könnten Warnungen Chinas andere Länder sein, sich mit den USA auf Handelsabkommen einzulassen, die Chinas Interessen schaden könnten. Medienberichten zufolge will US-Präsindent Donald Trump außerdem weiterhin Fed-Chairman Jerome Powell entlassen. Der S&P-500-Future geht um 1,2 Prozent zurück und der Nasdaq-Future um 1,5 Prozent.
Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, sagte am Freitag, dass die Trump-Administration prüfe, ob sie Powell entlassen könne. Am Tag zuvor hatte Trump den Fed-Chairman in den sozialen Medien scharf kritisiert. Die Unsicherheit über die Rolle der Zentralbank könnte eine weitere Belastung für US-Aktien darstellen.
China warnt Staaten vor Verletzung seiner Interessen
Das chinesische Handelsministerium erklärte am Montag, dass es alle Länder respektiere, die versuchten, ihre Differenzen mit den USA beizulegen, sich aber "entschieden dagegen wehre, dass eine Partei eine Einigung auf Kosten der Interessen Chinas erzielt." Sollte es dazu kommen, würde es die fraglichen Länder mit Gegenmaßnahmen überziehen.
Die Rendite 10-jährige Treasuries stieg um 4 Basispunkte auf 4,366 Prozent. Rohöl der Marke Brent verbilligte sich um 1,5 Prozent auf unter 67 US-Dollar pro Barrel, und der Preis der schwefelarmen Leichtölsorte West Texas Intermediate (WTI) um 1,6 Prozent auf weniger als 64 Dollar pro Barrel. Händler befürchteten, dass Trumps Zölle die globale Nachfrage nach Rohöl belasten könnten.
Trumps Angriffe auf die Fed bewegten auch andere Vermögenswerte. Der WSJ-Dollar-Index, der die Stärke des Dollars gegenüber 16 anderen Währungen abbildet, fiel um 0,9 Prozent und näherte sich damit dem niedrigsten Stand des vergangenen Jahres. Gold-Futures stiegen um 2,3 Prozent auf 3.406 Dollar pro Feinunze, was bedeutet, dass das Edelmetall ein weiteres Rekordhoch erreichte.
Die Rückkehr der Wall Street nach den Osterfeiertagen wird arbeitsreich. Laut FactSet legen diese Woche mehr als 100 beziehungsweise 22 Prozent der im S&P-500 notierten Unternehmen in dieser Woche ihre Zahlen vor, wobei Tesla und Alphabet die Highlights sind.
Tesla von negativen Meldungen belastet
Die Aktien des von Elon Musk geführten Elektrofahrzeugunternehmens sind in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gefallen, wobei die Fahrzeugverkäufe deutlich zurückgingen. Im ersten Quartal lieferte Tesla 13 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im Vorjahr. Zusätzlich zu den Ergebnissen werden Investoren im Rahmen der Telefonkonferenz am Dienstag, die nach Börsenschluss stattfinden soll, auf Updates zu Musks Position in der Trump-Regierung, den Einfluss von Zöllen auf Preise, die Umsätze in China und den USA sowie Zeitpläne für Robotaxis und ein neues, kostengünstigeres Modell achten.
Ende vergangener Woche kursierten Meldungen über eine Klage, in der Tesla vorgeworfen wird, seine Kilometerzähler manipuliert zu haben, um Garantieleistungen zu vermeiden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete zudem, dass Tesla die Einführung eines geplanten billigeren E-Autos verschieben könnte. Laut der Meldung verzögern sich die Pläne für eine abgespeckte Version von Teslas Model Y, wobei eine nennenswerte Produktion erst für 2026 geplant sei.
Die Aktien des weltweit führenden Chipherstellers fielen im vorbörslichen Handel um 2,3 Prozent auf 99,20 US-Dollar.
Sollten sich die Verluste halten, wäre dies der dritte Tag in Folge mit Kursrückgängen. Bereits am Freitag waren die Aktien um 2,9 Prozent gefallen. Am Montag traf sich Huang mit dem japanischen Premierminister Shigeru Ishiba. Dieses Treffen folgt auf das Gespräch des CEO mit chinesischen Führungskräften am Donnerstag in Peking. In der vorigen Woche hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass seine H20-Chips für künstliche Intelligenz, die nach China exportiert werden, künftig einer speziellen Ausfuhrlizenz bedürfen.
Netflix nach guten Zahlen dick im Plus
Netflix stiegen vorbörslich um 3,0 Prozent. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss am Donnerstag unerwartet gute Gewinn- und Umsatzzahlen gemeldet. Der Konsens an Wall Street ist, dass der Bericht gezeigt hat, dass Netflix in der Lage sein wird, jeden durch Zölle ausgelösten Abschwung zu überstehen. Der Streaming-Dienst hielt an seiner Umsatzprognose für 2025 fest und signalisierte damit, dass er nicht erwartet, dass Verbraucher Abonnements kündigen werden, selbst wenn Trumps Zölle das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen sollten.
Die Aktien von Capital One und Discover Financial Services stiegen ebenfalls. Investoren honorieren damit die Genehmigung der 35 Milliarden Dollar schweren Fusion zwischen zwei der größten US-Kreditkartenherausgeber durch US-Bankenaufsichtsbehörden. Die Capital-One-Aktie klettert um 4,0 Prozent, und die Discover-Aktie um 6,2 Prozent.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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