MÄRKTE EUROPA/Konjunktur- und Zollhoffnungen stützen Kurse

25.03.2025 / 18:01 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--An den europäischen Börsen haben sich die Kurse am Dienstag weiter erholt. Der DAX stieg um 1,1 Prozent und hat mit 23.110 Punkten die 23.000er Marke wieder überwunden. Der Euro-Stoxx-50 zog ebenfalls um 1,1 Prozent auf 5.475 Punkte an. "Der Markt setzt darauf, dass die Konjunktur mit den fiskal- und den geldpolitischen Impulsen deutlich anzieht", so ein Marktteilnehmer. Der deutsche Ifo-Geschäftsklima-Index hat sich im März weiter erholt, dabei haben die Unternehmen sowohl die Lage als auch die Erwartungen besser beurteilt. Damit ist der Ifo nun zum dritten Mal in Folge gestiegen, laut Volkswirten ein Signal, dass die Rezession zu Ende ist.

Hinzu kamen Hoffnungen, der Zollstreit könnte beruhigt werden. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic will in die USA fliegen und mit der US-Regierung über die Zölle verhandeln. Wie es hieß, könnte die EU einige Zölle auf US-Produkte stark senken oder abschaffen, um den Zollstreit zu beenden. Profitieren könnten davon potenziell die Autotitel, deren Kurse deutlich zulegten: BMW gewannen 1,9 Prozent, Mercedes-Benz und VW je 1,0 Prozent. Stellantis (+0,7%) und Renault (+1,4%) legten ebenfalls zu. Der Stoxx-Index der Autotitel stieg um 0,6 Prozent.

Von der Erwartung einer steileren Zinskurve aufgrund der fiskal- und geldpolitischen Impulse profitierten einmal mehr die Banken und Versicherungen. Der Stoxx-Index der Banken gewann 2,1 Prozent, wobei Einzeltitel wie Unicredit oder BNP Paribas deutlich stärker zulegten. Der Index der Versicherer zog um 1,3 Prozent an. Im Minus schloss der Stoxx-Index der Einzelhandelswerte, er gab 0,5 Prozent ab. Belastet wurde er von einem Kurseinbruch der Kingfisher-Aktie (-14,1%) nach einem vorsichtigen Gewinnausblick.

Gefragt waren auch Öl- und Gasaktien mit einem Index-Plus von 1,0 Prozent, nachdem US-Präsident Donald Trump den Abnehmern venezolanischen Öls mit zusätzlichen Zöllen gedroht hat. Betroffen wäre vor allem China, aber auch die EU-Staaten Spanien und Italien.

Positive Impulse kamen auch von Shell (+1,5%). Der Konzern will die Ausschüttungsquote erhöhen. Shell kündigte an, die Ausschüttungen an die Aktionäre von geplanten 30 bis 40 Prozent des Cashflows aus dem operativen Geschäft (CFFO) auf nunmehr 40 bis 50 Prozent auszuweiten.

Bayer-Erholung nicht überbewerten

Ganz oben in der Gewinnerliste im DAX standen Bayer mit einem Plus von 5,2 Prozent, allerdings hatte der Titel am Montag nach einem negativen Glyphosat-Urteil in den USA noch stärker verloren: "Die Bayer-Aktie bleibt wegen der Glyphosat-Risiken spekulativ", so ein Händler.

Jenoptik fielen nach der Zahlenvorlage um 1,6 Prozent. Wie Baader anmerkte, ist der Ausblick des Unternehmens von hoher Unsicherheit geprägt. Jenoptik nenne eine ungewöhnlich weite Spanne beim Umsatzziel von plus/minus 5 Prozent sowie einer Gewinnmarge von 18 bis 21 Prozent.

Heidelberg Materials legten um 1,9 Prozent zu. Das Unternehmen erhöht die Dividende um 10 Prozent auf 3,30 Euro. Die Hornbach-Gruppe hat vergangenes Jahr operativ mehr verdient, hier zog der Kurs um 5,1 Prozent an. Tui stiegen um 2,6 Prozent. Der Reisekonzern hat auf seinem Kapitalmarkttag die Jahresprognosen bestätigt und will das Kerngeschäft rentabler machen. Auf der anderen Seite fielen K+S um 7,3 Prozent. Erwartet wird, dass Russland die Kali-Exporte über das Schwarze Meer wieder aufnimmt, die US-Regierung will Russland dabei nun unterstützen.

In Zürich gaben Kühne & Nagel 4,0 Prozent ab. Hier enttäuschte der Jahresausblick.

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Index                   Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
ESTX 50 PR.EUR         5.475,08             +1,1%              +10,6% 
Stoxx-50               4.698,79             +0,7%               +8,3% 
Stoxx-600                552,59             +0,7%               +8,1% 
XETRA-DAX             23.109,79             +1,1%              +14,8% 
CAC-40 Paris           8.108,59             +1,1%               +8,7% 
AEX Amsterdam            921,00             +0,6%               +4,2% 
ATHEX-20 Athen         4.269,85              0,0%              +19,6% 
BEL-20 Brüssel         4.482,20             +0,2%               +4,9% 
BUX Budapest          91.632,37             +0,8%              +14,6% 
OMXH-25 Helsinki       4.724,44             +0,0%               +9,9% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.878,69             -0,8%               -9,9% 
PSI 20 Lissabon        6.832,19             +0,9%               +6,2% 
IBEX-35 Madrid        13.484,30             +1,2%              +15,1% 
FTSE-MIB Mailand      39.407,23             +1,1%              +14,0% 
OBX Oslo               1.459,60             +0,2%               +9,6% 
PX  Prag               2.116,20             -0,1%              +20,4% 
OMXS-30 Stockholm      2.641,38             +0,4%               +5,9% 
WIG-20 Warschau        2.800,29             +1,2%              +26,3% 
ATX Wien               4.270,37             -0,6%              +17,3% 
SMI Zürich           13.013,15             +0,1%              +12,1% 
 
DEVISEN        zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:04   % YTD 
EUR/USD         1,0812        +0,1%     1,0803     1,0799   +4,4% 
EUR/JPY       161,8675        -0,6%   162,8130   162,7370   -0,0% 
EUR/CHF         0,9530        -0,1%     0,9536     0,9546   +2,0% 
EUR/GBP         0,8344        -0,2%     0,8361     0,8360   +1,1% 
USD/JPY       149,7135        -0,7%   150,7165   150,6935   -4,2% 
GBP/USD         1,2958        +0,3%     1,2920     1,2917   +3,2% 
USD/CNY         7,1822        -0,0%     7,1826     7,1816   -0,4% 
USD/CNH         7,2650        +0,0%     7,2642     7,2641   -0,9% 
AUS/USD         0,6307        +0,4%     0,6283     0,6279   +1,5% 
Bitcoin/USD  87.762,50        +0,3%  87.461,25  88.399,90   -6,3% 
 
ROHÖL          zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex        68,79        69,11      -0,5%      -0,32  +24,2% 
Brent/ICE        72,70        73,03      -0,5%      -0,33   -3,1% 
 
METALLE        zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold           3025,66      3011,70      +0,5%      13,96  +14,8% 
Silber           31,10        30,50      +2,0%       0,60   +9,2% 
Platin          910,39       902,48      +0,9%       7,91   +3,1% 
Kupfer            5,21         5,09      +2,2%       0,11  +28,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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