MÄRKTE EUROPA/Leichter - Verfall und schwache Ausblicke drücken

20.03.2025 / 18:07 Uhr

DOW JONES--Leichter sind die europäischen Börsen am Donnerstag aus dem Handel gegangen. In einem oft nervösen Geschäft kündigte sich bereits der vierteljährliche Verfall an den Terminbörsen am Freitag an. Dann verfallen Optionen und Futures mit Termin März, was für hohe Umsätze und volatile Ausschläge sorgen kann. Die 23.000-Punkte-Marke wurde im DAX dadurch hart umkämpft. Der Index schloss um 1,2 Prozent tiefer bei 22.999 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 fiel 1 Prozent auf 5.451 Punkte.

Für Anleger hat dies aber keine negative Signalwirkung: Die Marke war nach der DAX-Rally ohnehin nur als "Bonus" betrachtet worden. Einen nachrichtlichen Auslöser für die Abgaben bot indes EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie unterstrich, dass US-Strafzölle die Inflation in der Eurozone nach oben treiben könnten. Besonders kräftig abwärts ging es erneut bei Rüstungsaktien, Auto- und Bankentiteln.

US-Notenbank und weitere Zentralbanken im Fokus

Für eigentlich gute Stimmung sorgte die US-Notenbank am Vorabend: Der Abbau des Bestandes an US-Staatsanleihen wird verlangsamt, die Wachstumsprognose gesenkt. Dies gilt als Signal für eine taubenhafte Einstellung der Notenbanker. Die Chance auf zwei weitere Zinssenkungen in den USA 2025 bleibt erhalten. Dazu hat die Schweizerische Notenbank ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent gesenkt. Die schwedische Riksbank und die Bank of England haben das Zinsniveau unverändert gelassen.

Deutliche Kursverluste nach schwächeren Ausblicken

Zu deutlichen Verlusten kam es häufig, wenn die Ausblicke der Unternehmen nicht gut ankamen: Bei RWE ging es 3 Prozent tiefer. Hier wurden die breite Spanne im Ausblick moniert, was als Unsicherheit gedeutet wurde. SGL Carbon brachen um 12 Prozent ein. Die Jahreszahlen wurden sogar als sehr gut bezeichnet, nicht aber der Ausblick: SGL erwartet ein bereinigtes EBITDA von bis zu 150 Millionen Euro, der Konsens liegt aber schon darüber mit 157,2 Millionen.

Auch Lanxess fielen nach ihrem Ausblick in Ungnade und büßten 5 Prozent ein. Der Marktkonsens erwartete auch hier bereits mehr als den EBITDA-Ausblick von 600 bis 650 Millionen Euro. RTL fielen 3,4 Prozent nach schwachen Geschäftszahlen. Die Fernsehkette sprach von einem schwachen Werbegeschäft, der Gewinn sank das dritte Jahr in Folge.

Auch bei Rüstungsaktien gingen die heftigen Gewinnmitnahmen europaweit weiter. Im DAX verloren Rheinmetall 3,2 Prozent. Bei Deutz ging es fast 9 Prozent tiefer, Renk und Hensoldt verloren an die 4 Prozent. In Europa verloren Thales, BAE Systems und Leonardo bis zu 2 Prozent.

Die Papiere des Kantinenbetreibers Sodexo brachen in Paris um 17 Prozent ein. Das Unternehmen kämpft weiter mit seinem schwachen Nordamerika-Geschäft. Mit diesem seien die Ziele nicht erreichbar, hieß es. Ein großer Aktienrückkauf trieb die Titel der französischen Laborkette Eurofins mit 5,1 Prozent an die Spitze im Stoxx-600. Das Unternehmen will ein Volumen von bis zu 4,5 Prozent seinen Kapitals zurückkaufen.

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Index                   Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
ESTX 50 PR.EUR         5.450,93             -1,0%              +12,5% 
Stoxx-50               4.702,56             -0,3%               +9,5% 
Stoxx-600                552,98             -0,4%               +9,4% 
XETRA-DAX             22.999,15             -1,2%              +17,0% 
CAC-40 Paris           8.094,20             -0,9%              +10,7% 
AEX Amsterdam            919,26             -0,4%               +5,0% 
ATHEX-20 Athen         4.204,95             +0,0%              +17,7% 
BEL-20 Brüssel         4.487,84             -0,3%               +5,5% 
BUX Budapest          90.294,63             +0,3%              +13,5% 
OMXH-25 Helsinki       4.815,77             -0,4%              +12,0% 
OMXC-20 Kopenhagen     1.963,13             -0,4%               -6,3% 
PSI 20 Lissabon        6.860,96             -0,6%               +8,2% 
IBEX-35 Madrid        13.306,30             -0,8%              +15,2% 
FTSE-MIB Mailand      39.188,17              0,0%              +16,2% 
OBX Oslo               1.466,72             -0,4%              +10,7% 
PX  Prag               2.082,16             -0,5%              +18,9% 
OMXS-30 Stockholm      2.668,76             -0,3%               +7,8% 
WIG-20 Warschau        2.753,23             -0,9%              +26,8% 
ATX Wien               4.285,04             -1,2%              +18,4% 
SMI Zürich            13.097,05             +0,4%              +12,4% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %  Schluss Vortag  Mi, 17:27   % YTD     % YTD 
EUR/USD           1,0851        -0,5%          1,0909     1,0885   +5,4%     +0,1% 
EUR/JPY         161,4675        -0,4%        162,0985   163,1680   -0,5%     -0,8% 
EUR/CHF           0,9569        +0,1%          0,9563     0,9573   +2,3%     +0,0% 
EUR/GBP           0,8367        -0,2%          0,8387     0,8389   +1,4%     +0,0% 
USD/JPY         148,8045        +0,1%        148,5955   149,8750   -5,6%     -8,7% 
GBP/USD           1,2969        -0,3%          1,3006     1,2975   +3,9%     +0,0% 
USD/CNY           7,1848        +0,2%          7,1670     7,1720   -0,6%     -0,0% 
USD/CNH           7,2540        +0,3%          7,2292     7,2352   -1,4%       #NV 
AUS/USD           0,6295        -1,0%          0,6358     0,6334   +2,8%     +0,0% 
Bitcoin USD    84.036,50        -2,5%       86.169,75  84.712,45   -7,6%  -8093,7% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          67,12        66,91           +0,3%       0,21   +0,5% 
Brent/ICE          71,92        70,86           +1,5%       1,06   -5,3% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     3.039,62     3.050,19           -0,3%     -10,57  +16,2% 
Silber (Spot)      30,84        31,04           -0,6%      -0,20  +11,1% 
Platin (Spot)      908,7       918,29           -1,0%      -9,59   +4,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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