MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter vor Fed - Rüstung unter Druck

19.03.2025 / 13:13 Uhr

DOW JONES--Etwas leichter zeigen sich die europäischen Börsen am Mittwochmittag. Nach der Abstimmung zum deutschen Fiskalpaket steht nun die wichtige Fed-Sitzung am Abend im Fokus. Dazu laufen ständig Umschichtungen an den Märkten mit Blick auf den Großen Verfalltag an den internationalen Terminbörsen am Freitag. Dies sorgt für teils erratische Kursausschläge. Der DAX verliert 0,6 Prozent auf 23.257 Punkte, der Euro-Stoxx-50 stagniert bei 5.488 Zählern.

Bei der Fed wird zwar keine Änderung der Leitzinsen erwartet. "Sollte sich US-Notenbankchef Jerome Powell taubenhaft äußern, könnte das aber die angeschlagenen US-Technologiewerte stabilisieren", sagt ein Marktteilnehmer. Falkenhafte Äußerungen könnten jedoch die Korrektur an der Wall Street ausweiten.

Vonovia fallen nach Zahlenausweis - Rüstung kräftig unter Druck

Vonovia fallen nach Zahlenausweis für das Gesamtjahr 2024 um 1,5 Prozent. Das Immobilienunternehmen habe den Erwartungen entsprochen, heißt es von Morgan Stanley. Die Gesellschaft hat ihre Prognose für das Gesamtjahr bestätigt, jedoch sehen die Analysten mehr Aufwärtspotenzial in anderen Bereichen des Sektors.

Kräftige Gewinnmitnahmen werfen die Rüstungsaktien zurück: Rheinmetall verlieren 4,6 Prozent, Hensoldt 7,8 Prozent und Renk 7,5 Prozent. "Das Rüstungspaket ist nun eingepreist, damit ist die Luft erst mal raus", so ein Marktteilneher. Die kräftigen Kursgewinne der vergangenen Wochen reizten nun zu Gewinnmitnahmen nach dem Motto "buy the rumour sell the news".

Besonders bei Rheinmetall ist dies interessant, da Morgan Stanley nun das Kursziel auf die wichtige 2.000-Euro-Marke erhöht hat. Zuvor waren es 1.300 Euro. Der Rheinmetall-Aktienkurs könnte sich bis 2030 auf 3.000 Euro auf dem aktuellen Kursniveau verdoppeln, heißt es von Morgan Stanley. Bis zum Ende des Jahrzehnts beliefen sich die kumulierten Aufträge potenziell auf 325 Milliarden Euro.

Die Titel des Nutzfahrzeugbauers Traton fallen nach dem Verkauf von Anteilen durch die Mutter VW um 4,7 Prozent, VW um 0,7 Prozent. Für VW habe sich aber das Warten gelohnt, sagt ein Händler: "Lange hatte es so ausgesehen, also ob VW den richtigen Zeitpunkt für die Platzierung von Traton-Aktien verpasst hat."

Nun habe VW über den starken Kursanstieg der vergangenen Wochen eine neue Chance bekommen und diese genutzt. Insgesamt wurden Aktien mit einem Volumen von 360 Millionen Euro an institutionelle Investoren verkauft. Je Traton-Aktie liege der Veräußerungspreis bei 32,75 Euro, heißt es. VW hält immer noch 87,5 Prozent.

Nach oben um 2,5 Prozent geht es bei Heidelberg Materials wie auch anderen Infrastrukturaktien. Sie profitieren von der Aussicht auf Milliardenprofite aus dem Schuldenpaket des Bundes.

Bei den Bankentiteln fallen BBVA 2 Prozent. Das Übernahmeangebot für Sabadell (-0,9%) soll noch vor Juli offiziell lanciert werden, "und es wird nach dem aktuellen Stand feindlich sein", so ein Marktteilnehmer. "Da darf man sich nicht wundern, wenn es der Unicredit bei Commerzbank auch 'hostile' versucht", sagt er. Allerdings verdirbt der anhaltende Kursanstieg auch die Bewertung der Commerzbank und macht die Aktien weniger attraktiv: Das Kurs-Buchwert-Verhältnis sei während der Hausse von 0,3 auf über 1 gestiegen. "Damit holt sich ein möglicher Käufer Goodwill in die Bücher und hat dann in der Zukunft möglicherweise Abschreibungsbedarf", sagt er. Zum Vergleich liege diese Kennziffer bei der Deutschen Bank nur bei 0,5. Commerzbank sinken um 0,3 Prozent.

=== 
Aktienindex      zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.487,53  +0,0%    +2,5%     +12,0% 
Stoxx-50        4.701,55  -0,1%    -3,4%      +9,2% 
DAX            23.247,36  -0,6%  -133,3%     +17,4% 
MDAX           29.657,63  -1,0%  -312,5%     +17,1% 
TecDAX          3.824,77  -0,7%   -26,0%     +12,7% 
SDAX           16.472,92  -1,0%  -165,9%     +21,4% 
CAC             8.129,86  +0,2%   +15,3%      +9,9% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %  Schluss Vortag  Di, 17:15   % YTD 
EUR/USD           1,0914        -0,3%          1,0942     1,0930   +5,7% 
EUR/JPY         163,4625        -0,0%        163,4910   163,5600   +0,4% 
EUR/CHF           0,9590        -0,0%          0,9594     0,9591   +2,6% 
EUR/GBP           0,8410        -0,1%          0,8416     0,8416   +1,8% 
USD/JPY         149,7500        +0,2%        149,3955   149,6395   -5,1% 
GBP/USD           1,2978        -0,2%          1,3001     1,2987   +3,8% 
USD/CNY           7,1717        +0,1%          7,1680     7,1688   -0,6% 
USD/CNH           7,2333        +0,1%          7,2277     7,2287   -1,4% 
AUS/USD           0,6336        -0,4%          0,6362     0,6358   +2,8% 
Bitcoin USD    83.735,05        +1,6%       82.381,50  81.829,35  -11,6% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          66,88         66,9           -0,0%      -0,02   +0,5% 
Brent/ICE          70,53        70,42           +0,2%       0,11   -5,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     3.038,88     3.034,51           +0,1%       4,37  +15,6% 
Silber (Spot)      31,09        31,07           +0,1%       0,02  +11,2% 
Platin (Spot)     908,45       917,09           -0,9%      -8,64   +4,8% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 19, 2025 08:12 ET (12:12 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)