MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
17.03.2025 / 07:32 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
China will den Binnenkonsum ankurbeln. Dafür hat das Land am Wochenende eine Reihe von politischen Maßnahmen vorgestellt. Peking werde Maßnahmen ergreifen, um die Konsumfähigkeit und -bereitschaft der Haushalte zu steigern, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag unter Berufung auf eine Erklärung des Staatsrats. Dieser wird im Laufe des Montags Details erläutern. Die Behörden wollen für ein höheres Einkommen der Stadt- und Landbewohner sorgen. Die Löhne sollen angemessen steigen, der Mindestlohn erhöht werden. Zudem sind qualitative Maßnahmen zur Ankurbelung des Arbeitsmarktes vorgesehen. Außerdem will die Politik den Konsum über Eintauschprogramme weiter fördern. Die Ankündigungen enthielten nur wenige neue Details, zeigten aber, dass China entschlossen ist, die Probleme der Verbraucher anzugehen, sagte ING-Volkswirt Lynn Song. Bei erfolgreicher Umsetzung könnte der Plan der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt helfen, den Übergang zu einem konsumgetriebenen Wachstum zu vollziehen. Aber es ist bei weitem nicht sicher, ob er ausreichen wird, um das Verbrauchervertrauen wieder auf ein gesundes Niveau zu bringen, fügte Song hinzu. Der Plan kommt nach Abschluss der Tagung des Nationalen Volkskongresses in der vergangenen Woche, auf der Peking ein ehrgeiziges Wirtschaftswachstumsziel von 5 Prozent für 2025 festlegte und erklärte, dass die Ankurbelung des Konsums in diesem Jahr oberste Priorität haben werde.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Keine wichtigen Termine angekündigt.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 13:30 Einzelhandelsumsatz Februar PROGNOSE: +0,6% gg Vm zuvor: -0,9% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm Empire State Manufacturing Index März PROGNOSE: -1,8 zuvor: 5,7 15:00 Lagerbestände Januar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: -0,2% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 22.994,00 -0,5% E-Mini-Future S&P-500 5.608,75 -0,6% E-Mini-Future Nsdq-100 19.591,00 -0,6% Nikkei-225 37.470,97 +1,1% Schanghai-Composite 3.429,17 +0,3% Hang-Seng-Index 24.202,25 +1,0% +/- Ticks Bund -Future 127,27 -1 Freitag: DAX 22.986,82 +1,9% DAX-Future 23.045,00 +2,2% XDAX 23.035,68 +2,3% MDAX 29.164,60 +2,4% TecDAX 3.773,35 +1,9% SDAX 15.716,58 +3,2% Euro-Stoxx-50 5.404,18 +1,4% Stoxx-50 4.635,25 +1,1% Dow-Jones 41.488,19 +1,7% S&P-500 5.638,94 +2,1% Nasdaq Composite 17.754,09 +2,6%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem positiven Wochenstart rechnen Händler am Montag an Europas Börsen. Vor allem die marktbreite Erholung an der Wall Street vom Freitagabend dürfte treiben. Dort ging es in fast allen Branchen nach oben, vor allem in den zuletzt schwachen Technologie-Titeln. Allerdings stellen sich Händler in vielen Aktien auf volatile Ausschläge im Wochenverlauf ein: Denn am Freitag ist der Große Verfalltag der März-Optionen und -Futures an den internationalen Terminbörsen. Da am Mittwoch bereits die wichtige Zinsentscheidung der US-Notenbank ansteht, dürften Investoren zusehen, den Verfall bereits vor dem Fed-Termin hinter sich zu bringen. Zudem treiben überraschend gute Wirtschaftsdaten aus China: Sowohl bei der Industrieproduktion als auch beim Konsum ging es im Januar und Februar stärker noch oben als befürchtet. Dazu kommt noch die Ankündigung von lange erwarteten Konjunkturmaßnahmen durch die Regierung.
Rückblick: Die Einigung in Deutschland auf neue Schuldentöpfe sorgte in ganz Europa für Kauflaune. Zu den großen Gewinnern zählten Aktien von Anbietern Erneuerbarer Energien, weil die Grünen ihre Position nutzten, eigene Forderungen durchsetzen. So sollen nun 100 statt 50 Milliarden der insgesamt 500 Milliarden Euro aus dem Infrastrukturpaket für Klimazwecke verwendet werden. Unter den Einzelwerten der Branche ging es beispielsweise für Siemens Energy um 2,3, Nordex um 3,8 Prozent, Vestas um 3,3, SFC Energy um 11,5 Prozent und SMA Solar um 4,6 Prozent nach oben. Bei den Werten der Rüstungsindustrie und der Infrastruktur ging die Rally weiter. Mit den Berichten zu einer Einigung über die neuen Schuldentöpfe stiegen Rheinmetall um 6,3, Hensoldt um 7,1, Renk um 6,4, Alzchem um 10,9, in Mailand Leonardo um 7,1 und in Paris Thales um 5,6 Prozent. Weiter aufwärts ging es auch mit Heidelberg Materials (+3,8%), Bilfinger (+6,3%), Hochtief (plus 3,4 Prozent) und in Paris mit Saint-Gobain (+1,7%) sowie in Zürich mit Holcim (+2,0%). Mit der geplanten Verschuldungswelle steigt das Zinsniveau. Davon profitierten Versicherer- und Bankaktien.In Zürich standen Swiss Life nach dem Zahlenausweis unter Druck und verloren 2,1 Prozent. In Paris brachen Kering um 10,7 Prozent ein. Hier verunsicherte, dass ein neuer Kreativdirektor für die wichtigste Marke Gucci benannt worden war.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Sehr fest - Daimler Truck schlossen nach stärkeren Schwankungen 2,3 Prozent fester. Der Auftragseingang sei einen Tick besser als befürchtet gewesen, hieß es zu den vorgelegten Geschäftszahlen. Erwartet schwach fielen die Geschäftszahlen von BMW für das vierte Quartal aus. Der Kurs fiel um 0,3 Prozent. Für Dermapharm ging es nach anfänglichen Verlusten um 2,6 Prozent nach oben. Die vorläufigen Geschäftszahlen fielen laut Jefferies besser als erwartet aus. Für 2025 erwartet das SDAX-Unternehmen weiteres Ergebniswachstum, hält beim Umsatz aber auch einen leichten Rückgang für möglich.Auffällig war das Plus der Aktie der Beteiligungsgesellschaft Mutares von 24 Prozent. Damit machte sie alle Verlust aus der Shortseller-Attacke durch Gotham City Research im vergangenen September wieder wett. Zunächst habe sich der Chart deutlich verbessert und nun profitiere vermutlich auch Mutares über ihre Beteiligungen von den geplanten Infrastrukturausgaben, hieß es.
XETRA-NACHBÖRSE
Tui legten mit 0,7 Prozent einen Tick stärker als der breite Markt zu, nachdem am Abend bekannt geworden war, dass S&P Global Ratings das Tui-Rating auf BB- von B+ erhöht hat.
USA - AKTIEN
Sehr fest - Die US-Börsen gingen nach einer schwierigen Woche mit einer Kursrally ins Wochenende. Unterstützung kam von der Politik. Wieder einmal wurde auf den letzten Drücker ein drohender Regierungsstillstand in den USA abgewendet. Trotz der guten Stimmung zum Wochenausklang blieb die Wirtschaftspolitik von US-Präsident Donald Trump ein Unsicherheitsfaktor. Vor diesem Hintergrund überraschte es kaum, dass die Stimmung der US-Verbraucher im März deutlich gesunken ist, während Ökonomen einen unveränderten Stand prognostiziert hatten. Der Erholungsbewegung am Aktienmarkt tat das aber keinen Abbruch. Apple erholten sich nach der Talfahrt der Vortage um 1,8 Prozent. Auf Wochensicht verbilligte sich die Aktie um über 10 Prozent. Auf die Stimmung für die Aktie drückte zuletzt, dass der iPhone-Hersteller Probleme mit neuen KI-Funktionen für seine Software Siri hat. Bei den Chipwerten ging es dynamischer zu. Nvidia stiegen um 5,2, Broadcom um 2,2 und AMD um 2,9 Prozent. Semtech legten um 21,1 Prozent zu. Der Halbleiterspezialist glänzte mit überzeugenden Viertquartalszahlen. Tesla verbesserten sich um 3,9 Prozent. Um 14,7 Prozent schoss der Kurs des Digitalisierungsspezialisten Docusign nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen nach oben.
USA - ANLEIHEN
Am Rentenmarkt fielen zum Wochenausklang die Kurse, die Renditen zogen also an, im Zehnjahresbereich um 4 Basispunkte auf 4,31 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Do, 17:09 % YTD EUR/USD 1,0883 +0,0% 1,0882 1,0857 +5,1% EUR/JPY 161,9680 +0,2% 161,6905 160,4750 -0,7% EUR/CHF 0,9621 -0,0% 0,9621 0,9610 +3,1% EUR/GBP 0,8413 -0,0% 0,8415 0,8392 +1,7% USD/JPY 148,8335 +0,2% 148,5900 147,8020 -5,5% GBP/USD 1,2935 +0,0% 1,2931 1,2939 +3,3% USD/CNY 7,1714 -0,0% 7,1717 7,1669 -0,5% USD/CNH 7,2403 +0,1% 7,2329 7,2452 -1,3% AUS/USD 0,6328 +0,0% 0,6327 0,6290 +2,3% Bitcoin USD 83.003,00 +1,1% 82.125,70 80.992,30 -9,5%
Der Dollar gab am Freitag nach der Vortageserholung wieder nach. Der Euro stieg auf 1,0882 Dollar. Er erhielt Rückenwind von der Einigung auf ein massives Schuldenpaket in Deutschland. Damit einher geht nicht nur Konjunkturoptimismus, sondern auch die Erwartung eines höheren Zinsniveaus in der Eurozone. Die Pläne der EU und Deutschlands, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, veranlassten die Märkte, die Erwartungen einer Zinssenkung durch die EZB zurückzunehmen, so die Analysten der ING und weiter: "Wir sehen 1,05 bis 1,10 Dollar als neue Handelsspanne".
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,59 67,18 +0,6% 0,41 +0,9% Brent/ICE 71,01 70,65 +0,5% 0,36 -5,6%
Am Ölmarkt stiegen zum Wochenausklang die Preise um bis zu 1 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf die gute Stimmung am Aktienmarkt, die abgefärbt habe.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.989,16 2.989,05 +0,0% 0,11 +13,7% Silber (Spot) 31,1 31,09 +0,0% 0,01 +11,3% Platin (Spot) 918,36 912,94 +0,6% 5,42 +4,6%
Der Goldpreis knackte am Freitag im Handelsverlauf erstmals die 3.000er Marke und kostete zuletzt 2.982 Dollar, 5 Dollar weniger als am Vortag. Hinter dem Anstieg auf das Rekordniveau steht die Unsicherheit mit Blick auf die US-Zollpolitik. Sie lässt die Anleger Sicherheit im vermeintlich sicheren Goldhafen suchen.
+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++
KONJUNKTUR CHINA
Chinas Industrie ist besser ins Jahr gestartet als erwartet. Die Industrieproduktion stieg im Januar und Februar um 5,9 Prozent, wie die Statistikbehörde des Landes mitteilte. Das war zwar weniger als der Anstieg von 6,2 Prozent im Dezember. Allerdings hatten Ökonomen nur mit 5,4 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Januar und Februar wie erwartet um 4,0 Prozent zum Vergleichszeitraum. Sie beschleunigten sich damit im Vergleich zum Dezember, als sie um 3,7 Prozent zugelegt hatten. Die Anlageinvestitionen in den Städten kletterten um 4,1 Prozent. Hier hatten die Ökonomen mit 3,5 Prozent weniger erwartet. 2024 war ein Anstieg um 3,2 Prozent verzeichnet worden.
EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach Aussage ihres Vizepräsidenten Luis de Guindos trotz des Inflationsanstiegs zu Jahresbeginn weiterhin zuversichtlich, dass die Teuerung auf 2 Prozent sinken wird. Hauptgrund ist nach Aussage von De Guindos, dass sich alle Indikatoren für Dienstleistungen und die zugrunde liegende Inflation in die richtige Richtung bewegten.
THYSSENKRUPP
Der mögliche Teilverkauf der Marinesparte (TKMS) von Thyssen-Krupp an Rheinmetall ist gescheitert. Das berichtet das Handelsblatt mit Verweis auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Laut Insidern soll Rheinmetall-Chef Armin Papperger in den Verhandlungen vorgeschlagen haben, dass die Bundesregierung nach der Übernahme von TKMS durch Rheinmetall mit 25 Prozent oder mehr in das zusammengeführte Unternehmen einsteigen müsse. Damit soll Thyssen-Krupp nicht einverstanden gewesen sein. Thyssen-Krupp bereite bereits die Abspaltung eines Minderheitsanteils an die Aktionäre des Mutterkonzerns vor, wie ein Thyssen-Krupp-Sprecher der Zeitung sagte. Danach solle dann ein Teil von TKMS an die Börse gebracht werden.
TUI
S&P Global Ratings hat das Rating auf BB- von B+ erhöht. Der Ausblick ist stabil. S&P verweist zur Begründung vor allem auf die gute operative Entwicklung und den nun positiven Cashflow.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 17, 2025 02:31 ET (06:31 GMT)
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