IfW: Sondervermögen würde Wachstum kräftig anschieben
13.03.2025 / 10:50 Uhr
Von Andreas Plecko
DOW JONES--Für die deutsche Wirtschaft zeichnet sich ein kräftiger Wachstumsschub im nächsten Jahr ab. Wegen des geplanten Sondervermögens für die Infrastruktur und der höheren Rüstungsausgaben erhöht das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel) seine Wachstumsprognose für 2026 auf 1,5 (bisher 0,9) Prozent. Für das laufende Jahr rechnen die Ökonomen weiterhin mit einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Kehrseite sei ein steigender Schuldenstand auf über 65 Prozent des BIP, und auch für den Preisauftrieb gebe es noch keine Entwarnung, hieß es.
"Die Wellblechkonjunktur dürfte nun hinter uns liegen, insgesamt bleibt die Entwicklung im laufenden Jahr aber blutleer", sagte Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel. "Die bestehende Unterauslastung lässt mit dem geplanten fiskalischen Schub im nächsten Jahr eine merkliche Expansion zu. Damit das kein Strohfeuer bleibt, braucht es standortstärkende Reformen, die die Verteilungsspielräume erweitern."
Die deutsche Wirtschaft leidet nach Darstellung des Instituts massiv unter strukturellen Problemen, die einer höheren Produktivität im Weg stehen. Die Industrie habe zuletzt Wettbewerbsfähigkeit und Marktanteile verloren. Zusätzlich belaste die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump.
"Die geplanten Verteidigungsausgaben können Deutschland strukturell einen Schub geben, wenn sie richtig ausgegeben werden", sagte Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel. "Das Geld muss in deutsche bzw. europäische Unternehmen und technologische Verteidigungslösungen fließen, dann kann auch die zivile Industrie von den Innovationen profitieren."
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