XETRA-SCHLUSS/DAX kann sich US-Schwäche nicht entziehen

11.03.2025 / 17:44 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag nicht mehr von der Schwäche der Wall Street abkoppeln können, was ihm zuletzt teils noch gelungen war. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 22.329 Punkte. "Die US-Börsen weiten die Konsolidierung zur Korrektur aus, und das drückt nun auch an den europäischen Märkten auf die Kurse", sagte ein Marktteilnehmer. Hinzu kam die Unsicherheit um die geplante Reform der Schuldenbremse: "Dem DAX droht der Absturz, sollte das geplante Paket für Verteidigung und Infrastruktur ins Wasser fallen", hieß es bei CMC.

International sorgte zuletzt US-Präsident Donald Trump für Störfeuer mit der Aussage, eine Rezession in den USA nicht mehr ausschließen zu wollen im Zuge seines wirtschaftspolitischen Kurses. "Zudem wird den USA endlich klar, dass Strafzölle auch zurückschlagen können", kommentierte ein Händler mit Verweis auf Strom aus Kanadas Provinz Ontario, der nun für US-Amerikaner um 25 Prozent teurer wird. US-Präsident Donald Trump hat darauf aber bereits wieder reagiert und angekündigt, die geplanten Zölle auf Stahl und Aluminium aus Kanada von 25 Prozent auf 50 Prozent anzuheben. Er drohte außerdem, die Automobilproduktion in Kanada dauerhaft stillzulegen durch seine Zollpolitik.

Im DAX setzten sich die Gewinnmitnahmen bei den Zugpferden der jüngsten Hausse fort. SAP verloren 1,5 Prozent, Deutsche Telekom 3,1 Prozent und Deutsche Bank 1,2 Prozent. Dagegen stiegen Siemens Energy um 5,0 Prozent, getrieben von terminmarktorientierten Käufen, nachdem der Kurs am Vortag stark abgesackt war.

Henkel für Ausblick abgestraft

Klares Schlusslicht im DAX waren Henkel mit einem Minus von 10,4 Prozent. Zwar fielen die Schlüsselkennziffern des Konsumgüterproduzenten für 2024 gut aus, allerdings enttäuschte der Ausblick.

Als überraschend positiv wurden die Zahlen von VW zum Gesamtjahr 2024 im Handel bezeichnet. Zwar brach der Nettogewinn um rund ein Drittel ein, VW verdiente aber immer noch über 12 Milliarden Euro. In seinem Ausblick zeigte sich der Autohersteller für das laufende Jahr vorsichtig optimistisch. Die Aktie gab um 1,1 Prozent nach.

Hellofresh brachen um 18,4 Prozent ein. Der Lieferdienst will zwar die Profitabilität steigern, rechnet aber entgegen den Markterwartungen mit fallenden Umsätzen.

Mit gesenkten Ausblicken von Delta Air Lines und American Airlines gerieten Aktien aus dem Reisesektor unter Druck. Lufthansa verloren 5,3 und Tui 4,9 Prozent.

Nach der Zahlenvorlage schossen Redcare ("Shop Apotheke") um rund 9 Prozent nach oben. Die Online-Apotheke ist auch im Jahresausblick 2025 optimistisch und will weiter wachsen.

INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   22.328,77  -1,3%     +13,6% 
DAX-Future                            22.333,00  -1,3%     +16,4% 
XDAX                                  22.311,47  -1,3%     +14,0% 
MDAX                                  28.550,92  -1,8%     +13,4% 
TecDAX                                 3.685,69  -1,0%      +8,8% 
SDAX                                  15.118,98  -1,1%     +11,6% 
zuletzt                                      +/- Ticks 
Bund-Future                              127,06    -76 
 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.   Mio Aktien  Vortag 
DAX            9         31     0        97,4   108,7 
MDAX          11         37     2        55,5    47,2 
TecDAX         8         20     2        29,3    30,4 
SDAX          15         54     1        10,7    11,3 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/gos

(END) Dow Jones Newswires

March 11, 2025 12:43 ET (16:43 GMT)

zur Übersicht mit allen Meldungen

ein Service von
DOW JONES

Copyright © 2025 Tradegate Exchange GmbH
Bitte beachten Sie das Regelwerk

DAX®, MDAX®, TecDAX® und SDAX® sind eingetragene Markenzeichen der ISS STOXX Index GmbH
EURO STOXX®-Werte bezeichnet Werte der Marke „EURO STOXX“ der STOXX Limited und/oder ihrer Lizenzgeber
TRADEGATE® ist eine eingetragene Marke der Tradegate AG

Kurse in EUR; Fremdwährungsanleihen in der jeweiligen Währung
Zeitangaben in CET (UTC+1)