MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Air Liquide und Prosieben gesucht

21.02.2025 / 18:07 Uhr

DOW JONES--Wenig verändert und ohne einheitliche Tendenz sind Europas Aktienmärkte am Freitag aus dem Handel gegangen. Bei insgesamt ruhigem Geschäft sorgte nur der kleine Verfall an den internationalen Terminbörsen für leichte Ausschläge. Nach über 3.000 DAX-Punkten Anstieg kam Marktteilnehmern eine Ruhepause aber nicht ungelegen. Dazu wollten Anleger wissen, mit welcher Regierung sie es nach der Bundestagswahl am Wochenende zu tun haben werden. Der DAX gab um 0,1 Prozent auf 22.288 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 kletterte hingegen um 0,3 Prozent auf 5.475 Zähler.

Alle Augen Richtung Wahltag

Thema Nummer eins an den Börsen war die Wahl in Deutschland am Wochenende. Neben den Chancen wurde aber auch über mögliche Stolpersteine bei Koalitionsverhandlungen diskutiert. So sah die Deutsche Bank das Risiko, dass AfD und BSW eine Sperrminorität erreichen könnten. Von der DZ-Bank hieß es, dass es ohne ein stabiles Zweierbündnis keinen weiteren Aufschwung bei den deutschen Nebenwerten geben dürfte. Denn deren Geschäft hänge stark am Binnenmarkt: Die Unternehmen aus dem MDAX machten rund 25 und aus dem SDAX fast 40 Prozent der Umsätze in Deutschland.

BoA sieht Europa als überbewertet an - PMI uneinheitlich

Warnende Stimmen kamen von den Analysten der Bank of America (BoA). Der Optimismus der Anleger spiegele nicht die makroökonomische Realität. Der Stoxx-600 sei seit dem Tief nach den US-Wahlen im November um 12 Prozent gestiegen und habe neue Allzeithochs erreicht. Rund die Hälfte des Anstieg sei aber nicht auf die Datenlage, sondern nur gestiegenen Optimismus zurückzuführen.

Dazu passten die neuen Einkaufmanagerindizes (PMI) aus Europa: In Deutschland lagen sie zwar einen Tick über den niedrigen Erwartungen, in Frankreich brach der wichtige Service-Index aber regelrecht ein. Der Gesamtindex für ganz Europa spiegelt dies und notierte nur haarscharf über Rezessionsniveau.

Chemieaktien erholt - Air Liquide treibt

Zu den Kursgewinnern in Europa zählten die Chemie-Aktien. Der Stoxx-Index der Branche stieg um 1,9 Prozent. Kurstreiber waren Air Liquide, die nach starken Geschäftszahlen um 3,3 Prozent ansprangen. Der Gashersteller erwartet, dass die operative Marge in den nächsten zwei Jahren um jeweils 100 Basispunkte steigen wird. Auch BASF im DAX profitierten davon und legten um 2 Prozent zu.

An der Spitze der Gewinner standen Prosiebensat1 mit über 11 Prozent Plus. Hier trieben Medienberichte aus Italien, wonach die von der Familie Berlusconi dominierte Sendergruppe MFE-Mediaforeurope ein Übernahmegebot erwäge. Rund 1 Milliarde Euro sollen geboten werden, die Ankündigung nach den Bundestagswahlen erfolgen. Prosiebensat1 kommentierte die Spekulationen auf Anfrage von Dow Jones Newswires nicht. MFE hält bereits 26,6 Prozent an den Deutschen. Positiv kam die Ankündigung von Standard Chartered an, für 1,5 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Der Kurs stieg um 3,8 Prozent.

Umstufungen geben die Richtung vor

Bei Schneider Electric ging es nach den starken Geschäftszahlen vom Vortag um weitere 1,1 Prozent höher. Nun trieben erhöhte Kursziele; unter anderem hatte es die UBS auf 290 nach 270 Euro erhöht.

Mercedes-Benz verloren weitere 1,4 Prozent nach ihrem Gewinneinbruch. VW zeigten sich dagegen resistent und legten 1,6 Prozent zu. Airbus gaben 3,2 Prozent ab, nachdem die Analysten von Jefferies die Aktie abgestuft hatten.

Bei Aurubis ging es nach Analystenkommentaren um 3 Prozent abwärts. Sie wurden von der UBS auf "Sell" eingestuft. Denn höhere Investitionen dürften Aurubis länger als angenommen belasten. Bei Infineon ging es 0,4 Prozent tiefer, hier wurde aber die Dividende von 35 Cent abgeschlagen.

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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
                                         stand      absolut         in %           seit 
                                                                          Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         5.474,85       +13,82        +0,3%         +11,8% 
Stoxx-50                              4.734,68       +33,45        +0,7%          +9,9% 
Stoxx-600                               553,85        +2,84        +0,5%          +9,1% 
XETRA-DAX                            22.287,56       -27,09        -0,1%         +12,0% 
FTSE-100 London                       8.659,37        -3,60        -0,0%          +6,7% 
CAC-40 Paris                          8.154,51       +31,93        +0,4%         +10,5% 
AEX Amsterdam                           937,58        -1,00        -0,1%          +6,7% 
ATHEX-20 Athen                        3.967,52        +7,87        +0,2%         +11,1% 
BEL-20 Brüssel                        4.405,39       +36,04        +0,8%          +3,3% 
BUX Budapest                         88.019,38       +38,62        +0,0%         +11,0% 
OMXH-25 Helsinki                      4.747,93       +14,32        +0,3%          +9,7% 
ISE NAT. 30 Istanbul                 10.689,08      -220,89        -2,0%          -0,6% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.138,19       +69,32        +3,4%          +1,7% 
PSI 20 Lissabon                       6.685,33       +25,32        +0,4%          +5,2% 
IBEX-35 Madrid                       12.952,00       -15,10        -0,1%         +11,7% 
FTSE-MIB Mailand                     38.421,05      +172,02        +0,4%         +11,9% 
OBX Oslo                              1.420,78        +5,80        +0,4%          +6,8% 
PX  Prag                              1.987,06       -12,07        -0,6%         +12,9% 
OMXS-30 Stockholm                     2.724,26        -0,83        -0,0%          +9,7% 
WIG-20 Warschau                       2.618,17        +4,41        +0,2%         +19,2% 
ATX Wien                              4.048,87       +21,33        +0,5%         +10,6% 
SMI Zürich                           12.948,60      +140,52        +1,1%         +11,6% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,50                    -0,03      +0,14 
US-Zehnjahresrendite        4,48                    -0,03      -0,09 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %   Fr, 08:15  Do, 17:28   % YTD 
EUR/USD                   1,0475        -0,2%      1,0496     1,0467   +1,1% 
EUR/JPY                   157,57        +0,4%      157,91     156,68   -3,3% 
EUR/CHF                   0,9419        -0,1%      0,9433     0,9420   +0,4% 
EUR/GBP                   0,8278        -0,1%      0,8282     0,8285   +0,0% 
USD/JPY                   150,43        +0,6%      150,42     149,68   -4,4% 
GBP/USD                   1,2654        -0,1%      1,2673     1,2634   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)        7,2521        +0,2%      7,2484     7,2447   -1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                98.226,65        +0,0%   98.480,85  97.618,00   +3,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,11        72,48       -0,5%      -0,37   +1,8% 
Brent/ICE                  76,02        76,48       -0,6%      -0,46   +2,2% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                 47,695        47,47       +0,5%      +0,23   -5,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.921,85     2.939,03       -0,6%     -17,18  +11,3% 
Silber (Spot)              32,76        32,98       -0,7%      -0,22  +13,4% 
Platin (Spot)             974,13       981,90       -0,8%      -7,78   +7,4% 
Kupfer-Future               4,56         4,61       -1,1%      -0,05  +13,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

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February 21, 2025 12:06 ET (17:06 GMT)

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