MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
04.02.2025 / 12:43 Uhr
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
DIENSTAG: Letztmalig wurde im Zuge der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in Schanghai nicht gehandelt.
+++++ AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:36 Uhr) +++++
INDEX Stand +- % +-% YtD E-Mini-Future S&P-500 6.015,25 -0,1% +1,3% E-Mini-Future Nasdaq-100 21.409,25 +0,0% +0,9% Euro-Stoxx-50 5.235,94 +0,3% +6,9% Stoxx-50 4.566,96 -0,1% +6,0% DAX 21.445,32 +0,1% +7,7% FTSE 8.572,52 -0,1% +5,7% CAC 7.874,81 +0,3% +6,7% Nikkei-225 38.798,37 +0,7% -2,8% EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD Bund-Future 132,94 -0,10 -0,34
+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,76 73,16 -1,9% -1,40 +0,7% Brent/ICE 75,07 75,96 -1,2% -0,89 +0,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 51,865 53,85 -3,7% -1,99 +7,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.816,74 2.812,23 +0,2% +4,51 +7,3% Silber (Spot) 31,66 31,59 +0,2% +0,07 +9,7% Platin (Spot) 964,55 968,98 -0,5% -4,43 +6,4% Kupfer-Future 4,33 4,31 +0,7% +0,03 +7,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise geben deutlicher nach, die Notierungen für Brent und WTI reduzieren sich um bis zu 1,9 Prozent. Die unmittelbaren Bedenken hinsichtlich Versorgungsunterbrechungen hätten nachgelassen, nachdem US-Präsident Trump die Zölle auf Mexiko und Kanada, die größten ausländischen Lieferanten von Rohöl für die USA, ausgesetzt hat. Unterdessen habe China als Reaktion auf die US-Zölle Gegenmaßnahmen beschlossen die Ängste vor einem Handelskrieg wecken, der letztendlich das globale Wachstum bremsen und die Nachfrage dämpfen könnte. Dies sorge für weiteren Druck auf die Preise, heißt es.
+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++
Die Sorge vor einem Handelskrieg durch von US-Präsident Donald Trump eingeführte Importzölle dürfte auch am Dienstag an der Wall Street für nachgebende Kurse sorgen. Neue Nahrung erhalten diese Befürchtungen durch die Ankündigung Chinas, Importzölle auf bestimmte Güter aus den USA zu erheben, insbesondere fossile Energieträger. Trump hatte am Samstag ein Dekret über Zollaufschläge für chinesische Produkte unterzeichnet. Es sieht einen zusätzlichen Satz von zehn Prozent auf bereits bestehende Zölle vor. Trump kündigte jedoch baldige Gespräche mit China an. Kanada und Mexiko erwirkten am Vortag eine Aufschiebung der von den USA verhängten Zölle um einen Monat, doch damit ist der Konflikt noch nicht beendet. Zudem kündigte Trump auch höhere Zölle für Produkte aus der EU an. Von der Konjunkturseite sind kaum Impulse zu erwarten. Für Bewegung bei den Einzelkursen dürfte dagegen die Berichtssaison sorgen.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
12:00 IT/Intesa Sanpaolo SpA, vorläufiges Jahresergebnis
12:00 US/Pepsico Inc, Ergebnis 4Q
12:00 US/Spotify Technology SA, Ergebnis 4Q
12:30 US/Merck & Co Inc, Ergebnis 4Q
12:45 US/Pfizer Inc, Ergebnis 4Q
13:15 US/Paypal Holdings Inc, Ergebnis 4Q
14:00 NL/Ferrari NV, Jahresergebnis
19:00 US/International Business Machines Corp (IBM), Investorentag 2025
22:00 US/Mondelez International Inc, Ergebnis 4Q
22:05 US/Alphabet Inc (Google-Holding), Ergebnis 4Q
22:15 US/Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 4Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
- US 16:00 Auftragseingang Industrie Dezember PROGNOSE: -0,8% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Wenig verändert - Auf der Gewinnerseite liegen Infineon, die nach ihrem Zahlenwerk zeitweise um einen zweistelligen Prozentwert zulegen. Die Stimmung am Gesamtmarkt bleibt allerdings von der Diskussion um die US-Zollpläne belastet. Während US-Präsident Donald Trump die angedrohten zusätzlichen Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada zunächst für einen Zeitraum von 30 Tagen ausgesetzt hat, scheint mit China keine schnelle Einigung gefunden worden zu sein. Auch wenn der angedrohte Zoll mit 10 Prozent am unteren Ende der Eskalationsskala liegt, scheint ein Handelskrieg wahrscheinlich. China wird als Antwort Zölle auf einige aus den USA eingeführte Produkte erheben, darunter Öl, Kohle und Flüssiggas. Volkswirte sprechen aber von einer moderaten Antwort. Und Anleger in der EU warten zunächst ab, ob und wie die Zolldrohungen gegen die Gemeinschaft umgesetzt werden. UBS verlieren 5,8 Prozent. "Der Gewinn ist stark, stammt aber zum großen Teil aus dem volatilen Investmentbanking", so ein Marktteilnehmer. Das könnte bei der aktuellen Diskussion in der Schweiz zu höheren Eigenkapitalanforderungen dazu führen, dass die UBS künftig gerade für die Risken im IB mehr Eigenkapital hinterlegen müsse. BNP Paribas steigen um 1,8 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn von 3,6 Milliarden Euro liege 8 Prozent über dem Unternehmenskonsens und 15 Prozent über der eigenen Schätzung, so JP Morgan. Nach Vorlage von Viertquartalszahlen ziehen Raiffeisen um 2,6 Prozent an. Der Gewinn inklusive Russland bzw. Ukraine ist über der Schätzung der Citigroup ausgefallen. Infineon hat für die Analysten von Warburg starke Geschäftszahlen für das erste Quartal vorgelegt und ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach oben angepasst. Dabei habe der starke US-Dollar eine entscheidende Rolle gespielt. Die Geschäftszahlen für das vierte Quartal von Siltronic sind mehr oder weniger wie erwartet ausgefallen, allerdings ist die Dividendenankündigung unter der Prognose geblieben. Der Ausblick lese sich vorsichtig, so werde das erste Halbjahr 2025 deutlich unter dem zweiten Halbjahr 2024 erwartet, Besserung sei auch nicht für das kommende Jahr in Sicht, so ein Händler. Der Kurs stürzt um 13 Prozent ab. Diageo fallen nach Zahlen um 2 Prozent. Diageo produziere Spirituosen in Mexiko, die dann in die USA exportiert würden. Zudem wurde in Mexiko vor dem Hintergrund des von Trump in dessen erster Amtszeit ausgehandelten Freihandelsabkommens gerade erst investiert.
+++++ DEVISEN +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD EUR/USD 1,0325 -0,2% 1,0303 1,0317 -0,3% EUR/JPY 160,34 +0,1% 159,98 159,69 -1,6% EUR/CHF 0,9385 -0,3% 0,9399 0,9406 +0,0% EUR/GBP 0,8315 +0,0% 0,8304 0,8308 +0,5% USD/JPY 155,30 +0,3% 155,25 154,78 -1,3% GBP/USD 1,2417 -0,2% 1,2408 1,2419 -0,8% USD/CNH (Offshore) 7,2969 -0,1% 7,3167 7,3280 -0,5% Bitcoin BTC/USD 99.357,40 -2,4% 99.332,90 99.062,85 +5,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Nach dem kräftigen Vortagfesplus zeigt sich der Dollar mit Abgaben. Der Dollar-Index verliert 0,4 Prozent. Der US-Dollar könnte nach Einschätzung von ING-Analyst Francesco Pesole weiter zurückgehen, sollten sich die USA und China auf eine Deeskalation ihres Handelsstreits zubewegen. Die Argumente für eine signifikante Dollar-Abwertung seien jedoch schwach, da die Zolldrohung weiterhin bestehe, so Pesole. Trump habe "die Zolldrohung konkreter in die täglichen Marktnachrichten eingeführt".
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Nach den deutlichen Abgaben zu Wochenbeginn haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Dienstag überwiegend mit Aufschlägen geschlossen. Die Börsen kamen von höheren Aufschlägen jedoch wieder etwas zurück, nachdem China die Einführung von Zöllen auf einige US-Produkte als Gegenmaßnahme angekündigt hat. Am Montag hatte die Zollpolitik von US-Präsident Trump für teils kräftige Kursverluste gesorgt. Dieser hatte Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China verhängt und damit bei den Anlegern Ängste vor einem Handelskrieg geschürt. Während ein zusätzlicher Zoll auf Waren aus China am Dienstag in Kraft tritt, hat Trump die Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada nach Gesprächen zunächst wieder für 30 Tage ausgesetzt. Am Markt wertet man dies als Bereitschaft für Verhandlungen, was die Sorgen der Anleger zunächst etwas milderte. Die Frage, wie Trump nun auf die angekündigten Zölle Chinas reagieren wird, ließ die Verunsicherung an den Märkten jedoch wieder etwas steigen. In Tokio erholten sich Aktien von Autoherstellern von Vortagesverlusten etwas. So stiegen Nissan Motor und Toyota Motor um 0,7 bzw. 1,7 Prozent. Die Titel von Mitsubushi Motors brachen indessen um 14,7 Prozent ein, nachdem der Konzern den In Hongkong schoben Anleger die angekündigte Einführung von US-Zöllen auf chinesische Importe zur Seite. Am Markt setze man auf weitere Verhandlungen, hieß es. Chinas Vergeltungsmaßnahmen auf Trumps Zölle scheinen nicht aggressiv zu sein, so Zhiwei Zhang,
Präsident und Chefökonom bei Pinpoint Asset Management. Pekings Maßnahmen beträfen nur einige US-Produkte, während die US-Zölle für alle chinesischen Exporte in die USA gelte.
+++++ CREDIT +++++
Leicht nach unten geht es mit den Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt am Dienstag. Für etwas Entspannung sorgt die Nachricht, dass die neuen US-Zölle auf mexikanische und kanadische Importe zunächst für einen Zeitraum von einem Monat ausgesetzt worden sind. Die US-Zölle von 10 Prozent auf chinesische Einfuhren haben derweil weiter Bestand. China wird als Antwort Zölle auf einige aus den USA eingeführte Produkte erheben, darunter Öl, Kohle und Flüssiggas. US-Präsident Trump hat klar gemacht, dass auch Zölle auf europäische Einfuhren folgen werden, und zwar "recht bald". Sollten Importzölle von 10 Prozent auf europäische Einfuhren verhängt werden, verringerte dies nach Einschätzung der Deutschen Bank die europäische Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 0,9 Prozent.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR +++++
DEUTSCHE POST
Verdi ruft am heutigen Dienstag die Beschäftigten der DHL-Tochter Deutsche Post in ausgewählten Briefzentren bundesweit erneut zu Warnstreiks auf. Die Gewerkschaft will so in der laufenden Tarifrunde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.
INFINEON
hat angesichts schwacher Chip-Nachfrage in allen Segmenten im Auftaktquartal deutlich an Umsatz und Marge eingebüßt, dabei jedoch die selbst gesteckten Ziele leicht übertroffen und ebenso die Markterwartungen.
HAWESKO
ist im vergangenen Jahr beim Umsatz trotz eines guten Weihnachtsgeschäfts unter dem Vorjahr geblieben. Das operative Ergebnis der Weinhandelsgruppe lag in etwa auf dem Niveau von 2023.
KION
will mit einem Effizienzprogramm die Kosten bis zum nächsten Jahr dauerhaft um 140 bis 160 Millionen Euro senken. Es gehe darum, mit Strukturanpassungen die Investitions- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten.
RHEINMETALL
hat einen Rahmenvertrag im Volumen mehrerer Milliarden Euro mit der Bundeswehr über den Aufbau eines durchgängigen Kommunikationsverbunds geschlossen. Der Beschaffungsvertrag für das sogenannte Tactical Wide Area Network for Land Based Operations (TaWAN LBO) hat eine Laufzeit von zehn Jahren.
SILTRONIC
hat die Ziele für EBITDA-Marge und Umsatz im Gesamtjahr 2024 angesichts leichter Verbesserungen bei beiden Kennzahlen im Schlussquartal erreicht. Allerdings dauert die Erholung der Nachfrage aufgrund weiterhin hoher Lagerbestände bei Chipherstellern und deren Kunden länger als bisher prognostiziert, so dass der Waferhersteller und Halbleiterzulieferer mitteilte, das Erreichen der Mittelfristziele sei "voraussichtlich erst nach dem Jahr 2028 realisierbar".
AIRBUS
treibt die Pläne zum Aufbau einer neuen europäischen Weltraum- und Satellitenunternehmens zusammen mit Thales aus Frankreich und Leonardo aus Italien einem Agenturbericht zufolge voran. Der Konzern habe Goldman Sachs mandatiert, um bei der Umsetzung eines solchen Projekts zu helfen, berichtet Bloomberg.
DIAGEO
hat wegen der makroökonomischen und geopolitischenen Unsicherheiten seinen Mittelfrist-Ausblick gestrichen. Der britische Spirituosenhersteller, der Marken wie Johnnie Walker, Guinness und Smirnoff im Portfolio hat, wollte ursprünglich mittelfristig ein organisches Nettoumsatzwachstum zwischen 5 und 7 Prozent erreichen.
NINTENDO
hat in den ersten neun Monaten 2024/25 einen herben Gewinnrückgang verbucht und senkt nun den Ausblick. Auch die erwartete Verkaufsprognose für die Spielekonsole Switch haben die Japaner zusammengestrichen.
RBI
hat 2024 unter anderem wegen Sonderbelastungen weniger verdient. Die Aktionäre sollen nun eine etwas niedrigere Dividende bekommen.
VODAFONE
hat im dritten Quartal ihres Geschäftsjahres mehr umgesetzt und startet einen Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 480 Millionen Euro. Die Jahresprognose hat der Konzern bekräftigt.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 04, 2025 06:43 ET (11:43 GMT)
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04.02.2025 @ 18:47:35