MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

27.01.2025 / 07:31 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertages Australia Day geschlossen.

DIENSTAG: In Schanghai und Südkorea findet wegen des Neujahrsfestes kein Handel statt. In Singapur ist der Handel verkürzt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Chemiekonzern BASF hat im abgelaufenen Geschäftsjahr sein operatives Gewinnziel knapp verfehlt. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA stieg nach vorläufigen Zahlen auf 7,9 Milliarden Euro nach 7,7 Milliarden Euro im Vorjahr, wie der Konzern mitteilte. Zuletzt hatte der DAX-Konzern das bereinigte EBITDA am unteren Ende der Zielspanne von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro erwartet. Analysten hatten im Konsens mit einem bereinigten EBITDA von 7,9 Milliarden Euro gerechnet.

Der Umsatz ging voraussichtlich von 68,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 65,3 Milliarden Euro zurück. Dies entspricht der durchschnittlichen Schätzung der Analysten. Während die Mengen leicht zunahmen, gingen die Verkaufspreise zurück, wobei sich die Preise im Jahresverlauf im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresquartal kontinuierlich erholten. Die Umsatzentwicklung wurde von Währungseffekten belastet.

Während der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit voraussichtlich von 8,1 Milliarden Euro auf 6,9 Milliarden Euro zurückging, lag der Free Cashflow mit 0,7 Milliarden Euro über der prognostizierten Bandbreite von 0,1 bis 0,6 Milliarden Euro und auch über dem Analystenkonsens. Die Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen deutlich, fielen aber niedriger aus als erwartet. Im Jahr 2023 belief sich der Free Cashflow auf 2,7 Milliarden EUR.

Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter wird voraussichtlich unter der Konsensschätzung der Analysten liegen. Hier belasten nicht zahlungswirksame Wertminderungen, insbesondere bei Batteriematerialien im Segment Surface Technologies, sowie Restrukturierungsaufwendungen in allen Segmenten. Für diese Ergebnisgröße kann die BASF derzeit noch keinen Wert nennen, da die Beiträge einer At-Equity-Beteiligung noch nicht vorliegen. Der Konzern geht jedoch davon aus, den Analystenkonsens von 2,2 Milliarden Euro nicht zu erreichen. Der Konzerngewinn nach Steuern und Dritten von 225 Millionen Euro im Jahr 2023 wird jedoch deutlich übertroffen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:00 IE/Ryanair Holdings plc, Ergebnis 3Q

07:00 LU/Stabilus SE, Ergebnis 1Q (10:30 Analystenkonferenz)

08:00 DE/Secunet Security Networks AG, vorläufiges Jahresergebnis

12:30 US/AT&T Inc, Ergebnis 4Q

17:30 DE/Mercedes-Benz Group AG, Pre Close Call

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

- DE 
10:00 DE/Ifo-Geschäftsklimaindex Januar 
          PROGNOSE: 84,7 
          zuvor:    84,7 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 85,1 
          zuvor:    85,1 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 84,0 
          zuvor:    84,4 
- BE 
    15:00 BE/Geschäftsklimaindex Januar 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:    -13,8 
- US 
   16:00 US/Neubauverkäufe Dezember 
          PROGNOSE:  +1,1% gg Vm 
          zuvor:     +5,9% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
INDEX                           Stand    +/- 
DAX-Future                  21.370,00  -0,5% 
E-Mini-Future S&P-500        6.055,50  -1,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100      21.419,00  -2,2% 
Nikkei-225                  39.585,38  -0,9% 
Schanghai-Composite          3.267,07  +0,4% 
Hang-Seng-Index             20.265,84  +1,0% 
                           +/-  Ticks 
Bund -Future                   131,62    +29 
 
Vortag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                21.394,93      -0,1% 
DAX-Future         21.477,00      -0,6% 
XDAX               21.363,56      -0,6% 
MDAX               26.108,46      +0,6% 
TecDAX              3.648,19      -0,2% 
EuroStoxx50         5.219,37      +0,0% 
Stoxx50             4.526,70      +0,1% 
Dow-Jones          44.424,25      -0,3% 
S&P-500-Index       6.101,24      -0,3% 
Nasdaq-Comp.       19.954,30      -0,5% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           131,33        -23 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Auf einen vorsichtigen Start in die neue Handelswoche stellen sich Händler am Montag ein. Die Woche stehe ganz im Zeichen der Notenbanken-Sitzungen von Fed und EZB. Von der Fed wird keine Zinssenkung erwartet, dafür umso mehr eine politische Reaktion auf die Einmischungen von US-Präsident Trump und seinen Forderungen nach Zinssenkungen. Bei der EZB dürfte es 25 Basispunkte nach unten gehen. Etwas auf die Kursbremse dürften auch die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) aus China treten. Hier ging es mit der Industrie wieder zurück unter die Expansionsschwelle. Auch der Service-PMI ging zurück, belastend von der weiter schwachen Bauwirtschaft. Dies dürfte für Zurückhaltung am Aktienmarkt sorgen, der noch vergangene Woche von global besseren PMIs profitieren konnte. Mit Spannung wird daher in Deutschland auf den Ifo-Geschäftsklima-Index am Vormittag gewartet. Unabhängig vom Ifo könnte der Kupferpreis unter den PMIs leiden und die Rohstoff-Aktien in Europa belasten.

Rückblick: Bekauptet - Positiv wurden die europäischen Konjunkturdaten gewertet. Der unerwartet deutliche Anstieg des Einkaufsmanagerindex (PMI) der Produktion in der Privatwirtschaft des Euroraums ist aus Sicht von Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer ein Hoffnungszeichen für eine baldige Kehrtwende zum Besseren in der europäischen Wirtschaft. Mit Blick auf die Branchenindizes gehörte der Sektor der Automobilhersteller mit einem Plus von 1,1 Prozent zu den Gewinnern. Stützend wirkten Aussagen von US-Präsident Donald Trump, denen zufolge er es vorzöge, keine Zölle auf chinesische Importe erheben zu müssen. Das wird an den Börsen als weiteres Indiz dafür gesehen, dass sich Trump in der Zollpolitik letztlich pragmatischer zeigen werde als angekündigt. Bessere Geschäftszahlen als erwartet von Burberry erfreuten die gesamte Luxus- und Modebranche. Burberry sprangen in London knapp 10 Prozent an und zogen auch Hugo Boss um knapp 4 Prozent nach oben. Kering stiegen um 4,1 Prozent. Novo Nordisk haussierten um 7,1 Prozent, nachdem der dänische Pharmariese positive Daten zu einem neuen Gewichtssenker bekannt gab. Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) will die Mediobanca Banca di Credito Finanziario in einem reinen Aktiendeal übernehmen. Während BMPS um 6,9 Prozent nachgaben, stiegen Mediobanca um 7,7 Prozent. Trotz insgesamt im Rahmen der Erwartungen ausgefallener Geschäftszahlen ging es für Givaudan um gut 3 Prozent nach unten. So wies Jefferies darauf hin, dass der Gewinn je Aktie die Erwartung um 5 Prozent verfehlt habe. Kräftig nach unten um 12,7 Prozent ging es bei Ericsson. Die Umsätze im vierten Quartal bewegten sich zwar im Rahmen der Erwartungen, das Nettoergebnis hat die Schätzung aber klar verfehlt.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Knapp bekauptet - Vor dem Wochenende wurden die Anleger ein wenig vorsichtiger und nahmen nach dem guten Lauf der letzten Tage Gewinne mit. Schlusslicht war die Aktie von MTU mit einem Minus von 6,5 Prozent. Hier verstimmte mit der Neubesetzung des Finanzvorstandes eine Personalie, wie häufiger an der Börse zu beobachten ist. Auch Umstufungen sorgten für Bewegung. So sprangen Carl Zeiss Meditec um 6 Prozent nach oben, nachdem sie von HSBC auf "Kaufen" mit Kursziel 54 Euro erhöht wurden.

XETRA-NACHBÖRSE

Kleinere Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende haben die Kurse am Freitag im nachbörslichen Handel noch etwas zurückkommen lassen. Die Aktien der BASF gaben am Abend um 0,7 Prozent nach, nachdem das Unternehmen enttäuschende vorläufige Zahlen veröffentlicht hatte. Vonovia zeigten sich kaum bewegt davon, dass die Aktionäre des Unternehmens dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit Deutsche Wohnen zugestimmt hatten. Die Aktien von Prosiebensat.1 reagierten ebenfalls kaum auf die Nachricht, dass der Aufsichtsratsvorsitzende nach dem regulären Ablauf seiner Wahlperiode keine weitere Amtszeit anstrebt.

USA - AKTIEN

Etwas leichter - Nach dem guten Lauf der Vortage haben Anleger an der Wall Street vor dem Wochenende Gewinne mitgenommen. Etwas Unterstützung kam von sinkenden Anleihezinsen. Konjunkturdaten gaben den Kursen kaum Impulse, während die Berichtssaison Einzelwerte bewegte. Konjunkturseitig verfehlte der Uni-Michigan-Index für die Verbraucherstimmung im Januar die Erwartungen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe rückte im Januar wider Erwarten knapp in den expansiven Bereich vor, während der Index für den Service-Sektor stärker als erwartet zurückging, aber oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten verharrte. Die Verkäufe bestehender Häuser stiegen im Dezember etwas stärker als angenommen. Unter den Einzelwerten gab die Aktie von Texas Instruments um 7,5 Prozent nach. Der Chip-Hersteller hat im vierten Quartal einen Rückgang von Umsatz und Gewinn verzeichnet, der jedoch geringer ausfiel als von Analysten erwartet. Der Ausblick auf das laufende Quartal verfehlte aber die Markterwartungen. Boeing (-1,4%) geht davon aus, im vierten Quartal 2024 einen Verlust von rund 4 Milliarden Dollar eingefahren zu haben. American Express (-1,4%) hat für das vierte Quartal ein solides Ergebnis vorgelegt. Verizon (+0,9%) erwartet, dass die Einnahmen aus seinem Mobilfunkgeschäft im neuen Jahr weiter steigen werden. Im vierten Quartal hatten unter anderem höhere Preise zu einem Anstieg des Umsatzes beigetragen. Tesla (-1,4%) will im März mit der Auslieferung einer überarbeiteten Version des Model Y beginnen. Indessen muss der Autohersteller bei 1,2 Millionen Autos

in China wegen Sicherheitsproblemen nachbessern.

USA - ANLEIHEN

US-Anleihen 
Laufzeit               Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                   4,26         -2,7          4,29            2,4 
5 Jahre                   4,42         -2,3          4,44            4,1 
7 Jahre                   4,52         -3,1          4,55            4,0 
10 Jahre                  4,62         -2,6          4,64            4,6 
30 Jahre                  4,84         -2,9          4,87            6,4 
 

Am Anleihemarkt sanken die Renditen nach den Konjunkturdaten etwas. Vor allem das schwache Verbrauchervertrauen habe Zinsängste gelindert, hieß es.

+++++ DEVISENMARKT +++++

 
DEVISEN          zuletzt        +/- %        0:00  Fr, 17:10 Uhr  % YTD 
EUR/USD           1,0462        -0,2%      1,0483         1,0516  +1,0% 
EUR/JPY           163,39        +0,0%      163,31         163,77  +0,3% 
EUR/CHF           0,9488        -0,1%      0,9499         0,9511  +1,1% 
EUR/GBP           0,8399        -0,1%      0,8405         0,8420  +1,5% 
USD/JPY           156,10        +0,2%      155,79         155,71  -0,8% 
GBP/USD           1,2456        -0,1%      1,2472         1,2488  -0,5% 
USD/CNH           7,2686        +0,3%      7,2480         7,2404  -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        99.760,20        -4,4%  104.310,80     105.950,80  +5,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Dollarindex verlor 0,6 Prozent. Der Euro näherte sich der Marke von 1,05 Dollar. Der Dollar werde von den abgeschwächten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zu China-Zöllen belastet, da diese auf eine geringere Inflation schließen ließen und der US-Notenbank somit weiteren Spielraum für Zinssenkungen eröffneten, hieß es. Auch die Konjunkturdaten des Tages sprachen nicht gegen eine geldpolitische Lockerung. Der Euro wurde zudem von überraschend starken Wirtschaftsdaten aus Deutschland gestützt.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex          73,96        74,66       -0,9%          -0,70  +3,8% 
Brent/ICE          77,81         78,5       -0,9%          -0,69  +4,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Die Ölpreise stabilisierten sich nach den deutlichen Vortagesabgaben. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 0,05 Prozent auf 74,66 Dollar. Am Donnerstag hatte die Aussage von US-Präsident Trump, er werde die Opec auffordern, den Ölpreis zu senken, die Preise gedrückt.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.751,20     2.770,84       -0,7%         -19,64  +4,8% 
Silber (Spot)      30,19        30,58       -1,3%          -0,39  +4,6% 
Platin (Spot)     944,53       951,15       -0,7%          -6,63  +4,1% 
Kupfer-Future       4,29         4,32       -0,8%          -0,03  +6,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Der Goldpreis profitierte von der nachlassenden Furcht vor fortgesetzt hohen Zinsen. Zudem verbilligte der schwächere Dollar das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Die Feinunze verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 2.773 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

KONJUNKTUR CHINA

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den verarbeitenden Sektor verringerte sich auf 49,1 (Dezember: 50,1), wie aus Daten der nationalen Statistikbehörde und der China Federation of Logistics & Purchasing (CFLP) hervorgeht. Das war der niedrigste Stand seit fünf Monaten. Vom Wall Street Journal befragte Ökonomen hatten einen Stand von 50,2 Punkten prognostiziert.

RATING RUMÄNIEN

Die Ratingagentur S&P wird mit Blick auf Rumänien skeptischer. Die Analysten bestätigten zwar am Freitagabend die Ratings BBB-/A-3, stuften den Ausblick aber auf negativ von stabil ab. Sie zweifeln an der Fähigkeit der neuen Regierung, den Haushalt zu konsolidieren.

DEUTSCHE POST

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat Warnstreiks bei der Post angekündigt, nachdem es in der zweiten Tarifverhandlungsrunde keine Annäherung gegeben habe.

VONOVIA

Die Vonovia-Aktionäre haben auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung dem geplanten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Tochter Deutsche Wohnen zugestimmt. Einen Tag zuvor hatten bereits die Deutsche-Wohnen-Aktionäre den Vertrag genehmigt.

PROSIEBENSAT.1 MEDIA

Der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Wiele strebt keine weitere Amtszeit an. Er wird nach dem regulären Ablauf seiner Wahlperiode mit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai 2025 aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, wie das Unternehmen mitteilte. Im Gespräch mit der Wirtschaftswoche nannte Wiele als Grund für seinen Rückzug das angespannte Verhältnis zwischen den Großaktionären MFE, dem von der Familie Berlusconi kontrollierten Medienkonzern, und dem tschechischen Investor PPF.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 27, 2025 01:30 ET (06:30 GMT)

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