PRESSESPIEGEL/Zinsen, Konjunktur, Kapitalmärkte, Branchen
17.01.2025 / 06:57 Uhr
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
ENERGIE - Der neue Deutschlandchef des Energiekonzerns Vattenfall, Robert Zurawski, hält das deutsche Energiesystem derzeit für zu unflexibel. "55 Prozent des Stromverbrauchs kommt bereits aus erneuerbaren Energien. Wir werden also abhängiger vom Wetter. Und hier ist zuletzt einiges nicht gut gelaufen", sagte Zurawski den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir sind in Deutschland nicht flexibel genug, um es auszugleichen, wenn der Wind mal nicht weht und die Sonne nicht scheint", warnte er. Das gelte sowohl für die Angebotsseite bei Speichern, Wasserstoff und Kraftwerken, aber auch bei Kunden, die ihren Verbrauch im Gegensatz zu anderen Ländern nicht preisgerecht steuern würden. In Deutschland seien die Genehmigungsverfahren zu lang, die Netzanschlüsse würden kaum vorangehen. "Andere Länder sind da weiter", sagte Zurawski und verwies unter anderem auf Dänemark, das Windflauten über Wärmepumpen, Batteriespeicher, Biomasseanlagen und Gasanlagen ausgleichen könnte. (Funke Mediengruppe)
KOMMUNALE ALTSCHULDEN - Das Bundeskabinett soll Ende kommender Woche den Gesetzentwurf zur Übernahme der kommunalen Altschulden beschließen. In der darauf folgenden letzten Sitzungswoche in dieser Wahlperiode sollen Bundestag und Bundesrat darüber beraten. Das sagte die Staatsministerin im Kanzleramt, Sarah Ryglewski (SPD), der Rheinischen Post. "Wir wollen den Gesetzentwurf Ende kommender Woche per Umlaufverfahren im Kabinett beschließen, mit dem Ziel ihn in der letzten Januarwoche im Plenum des Deutschen Bundestages zu beraten. Dann könnte das Verfahren noch vor der Bundestagswahl abgeschlossen werden", sagte Ryglewski. Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hatte unlängst einen Gesetzentwurf vorgelegt, der eine Grundgesetzänderung vorsieht. Dazu braucht die Bundesregierung die Zustimmung der Union, denn Änderungen der Verfassung sind nur mit Zweidrittelmehrheiten in beiden Häusern möglich. (Rheinische Post)
MILITÄRAUSGABEN - Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), sieht Deutschland mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump weiter in die Krise treiben: "Was wir seit der Wahl gesehen haben, macht es wahrscheinlich, dass vier sehr schwere Jahre auf uns zukommen", sagte der Ökonom dem Focus. "Und da ist bereits bedacht, dass viele davon ausgehen, es könnte am Ende doch nicht so schlimm werden." Gerade Trumps "radikale Aussagen" zu höheren Nato-Beiträgen der Mitgliedsstaaten hätten dabei "durchaus einen wahren Kern". Die bisher gängigen Militärausgaben von 2 Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts seien "eine Zielgröße der Vergangenheit. Man sollte nicht so tun, als sei das noch realistisch", sagte Schularick weiter. Da habe der Noch-Vize-Kanzler Robert Habeck mit seinem Vorschlag von Verteidigungsausgaben in Höhe von 3,5 Prozent durchaus recht: "Alle seriösen Expertenschätzungen des tatsächlichen Bedarfs fürs nächste Jahrzehnt liegen im Bereich zwischen 3 und 4 Prozent." Die Bedrohungslage habe sich einfach "deutlich verschlechtert", so Schularick. (Focus)
DÜNGEMITTEL - Der kräftig gestiegene Gaspreis und die scharfe Konkurrenz aus Russland setzen den europäischen Düngemittelproduzenten zu. Führende Unternehmen wie die ostdeutsche SKW Piesteritz drosseln die Produktion kräftig. Die Entwicklung dürfte Analysten zufolge zu weiteren Preissteigerungen führen. In der Folge könnten sich Nahrungsmittel verteuern, weil die Produktionskosten der Landwirte steigen. Die Branche beklagt Wettbewerbsnachteile gegenüber russischen Produzenten, die über billiges Gas als Rohstoff verfügen und große Mengen in die EU liefern. (Handelsblatt)
KRYPTOWÄHRUNGEN - Eine exklusive Auswertung der Daten von 330.000 Anlegern für das Handelsblatt zeigt: Der Bitcoin und weitere Kryptowährungen sind in Deutschland mittlerweile weitverbreitet. Die Investoren verwalten insgesamt 6 Milliarden Euro, wie aus den Daten der Plattform Getquin hervorgeht. Im Durchschnitt sind die Bitcoin-Anleger demnach zwischen 20 und 35 Jahre alt. Der Großteil ist männlich. Laut Professor Olaf Stotz zeigen die Ergebnisse, dass Cyberdevisen, insbesondere der Bitcoin, in allen Anlagegruppen angekommen sind. (Handelsblatt)
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