Deutscher Auftragseingang sinkt im November stark
08.01.2025 / 08:22 Uhr
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist November stark gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerten sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 5,4 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 1,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im Oktober noch um 5,7 Prozent darüber gelegen hatten. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine monatliche Stagnation prognostiziert. Der für Oktober vorläufig gemeldete monatliche Rückgang von 1,5 Prozent wurde bestätigt. Ohne Großaufträge erhöhten sich die Auftragseingänge im November um 0,2 Prozent.
Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang zwischen September und November insgesamt um 1,7 Prozent und ohne Großaufträge um 0,5 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor.
Die Aufträge aus dem Inland stiegen im November gegenüber dem Vormonat um 3,8 (minus 5,2) Prozent, die Aufträge aus dem Ausland sanken um 10,8 (plus 0,7) Prozent. Dabei verringerten sich die Auftragseingänge aus der Eurozone um 3,8 (minus 7,7) Prozent und die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 14,8 (plus 6,3) Prozent.
Im Bereich der Vorleistungsgüter ergab sich ein Auftragszuwachs von 1,8 (plus 1,2) Prozent. Bei den Investitionsgütern sank der Auftragseingang um 9,4 (minus 3,6) Prozent und bei den Konsumgütern um 7,1 (plus 3,5) Prozent.
Insbesondere im sonstigen Fahrzeugbau zeigte sich erneut der Einfluss von stark schwankenden Großaufträgen; dieser Bereich wies im November ein Minus von 58,4 Prozent auf. Rückgänge verzeichneten auch die Wirtschaftszweige Pharmazeutische Erzeugnisse (minus 7,2 Prozent) und Metallerzeugung (minus 1,2 Prozent). Zuwächse meldeten dagegen die Bereiche Chemische Erzeugnisse (plus 1,7 Prozent), Maschinenbau (plus 1,2 Prozent), elektrische Ausrüstungen (plus 0,6 Prozent) und Metallerzeugnisse (plus 0,4 Prozent). In den Bereichen Kfz/Kfz-Teile sowie Daten-, elektrische und optische Geräte blieben die Bestellungen mit jeweils minus 0,1 Prozent nahezu unverändert.
Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums ist angesichts der nach wie vor niedrigen Niveaus der Stimmungsindikatoren von Ifo und S&P Global "eine nachhaltige Belebung der Industriekonjunktur zur Jahreswende" noch nicht erkennbar.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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