Staat nimmt 18,5 Milliarden Euro durch Emissionshandel ein

07.01.2025 / 11:59 Uhr

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Der deutsche Staat hat 2024 insgesamt rund 18,5 Milliarden Euro durch den deutschen und europäischen Emissionshandel eingenommen, mit dem Anreize für Investitionen in die Reduktion von Treibhausgasausstöße gesetzt werden. Mit den Einnahmen wurde ein Rekordniveau erreicht, wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) erklärte. Die Erlöse aus diesen beiden zentralen Klimaschutzinstrumenten hatten im Jahr zuvor bei 18,4 Milliarden Euro gelegen. Die Einnahmen fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung, der als Finanzierungsinstrument einen Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands leisten soll. Das Umweltbundesamt forderte die Politik auf, rasch ein Klimageld einzuführen, um die steigenden Kosten für Kohlendioxidemissionen auszugleichen.

Im europäischen Emissionshandel, der die Treibhausgasemissionen aus Energie- und energieintensiven Industrieanlagen, des innereuropäischen Luftverkehrs sowie des Seeverkehrs umfasst, wurden 2024 Auktionserlöse von rund 5,5 Milliarden Euro erzielt. Das war ein Rückgang von rund 28 Prozent gegenüber 2023, so der Bericht. Im nationalen Emissionshandel stiegen die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung hingegen um 21 Prozent auf rund 13 Milliarden Euro.

"Mit den jüngsten Reformen auf europäischer Ebene hat sich der Emissionshandel zum zentralen sektorübergreifenden Klimaschutzinstrument entwickelt. Eingebettet in einen wirkungsvollen Mix aufeinander abgestimmter Maßnahmen, kann die CO2-Bepreisung maßgebliche Impulse für den klimaschonenden Umbau unserer Gesellschaft setzen", sagte UBA-Präsident Dirk Messner.

Neben ihrer direkten Lenkungswirkung käme den Erlösen aus dem Emissionshandel dabei eine entscheidende Rolle zu. Diese Mittel müssten vollständig und zielgerichtet für eine aktive sozial- und wirtschaftspolitische Flankierung der klimaneutralen Transformation eingesetzt werden, wie Messner forderte. Auf diese Weise schaffe der Emissionshandel den notwendigen Dreiklang aus ambitioniertem ?Klimaschutz?, Sozialverträglichkeit und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit in unserem Land.

"Um einen Ausgleich für die privaten Haushalte auch bei weiter steigenden CO2-Preisen sicherzustellen, brauchen wir jetzt rasch ein Klimageld in Kombination mit spezifischen Förderprogrammen für besonders betroffene Bevölkerungsgruppen", forderte Messner.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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January 07, 2025 05:58 ET (10:58 GMT)

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