MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Luxus- und Spirituosenaktien sehr schwach
03.01.2025 / 18:26 Uhr
DOW JONES--Mit Kursverlusten haben sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus der ersten und stark verkürzten Börsenwoche des Jahres verabschiedet. Der DAX gab um 0,6 Prozent auf 19.906 Punkte nach, für den Euro-Stoxx-50 ging es deutlicher um 1,0 Prozent nach unten. Letzterer wurde belastet von sehr schwach im Markt liegenden Luxusgüter- und Spirituosenaktien. Der Stoxx-50 schnitt mit einem Minus von 0,5 Prozent dagegen etwas besser ab, er wurde gestützt von festen Öl- und Gasaktien (+1,2%) vor dem Hintergrund zuletzt deutlicher gestiegener Öl- und Gaspreise.
Das Geschäft war so früh zum Jahresbeginn weiter geprägt von dünnen Umsätzen, weil viele Teilnehmer dem Geschehen noch fernblieben. Dazu kam laut Händlern Zurückhaltung vor der Amtsübernahme von Donald Trump in den USA am 20. Januar wegen der damit verbundenen Unsicherheiten unter anderem im Hinblick auf dessen Wirtschafts- und Zollpolitik.
Der Euro zeigte sich von seinem kräftigen Rücksetzer am Vortag im Zuge einer breiten Dollarstärke etwas erholt, er wurde zuletzt mit knapp 1,0290 Dollar gehandelt. Das ist das niedrigste Niveau seit Herbst 2022. Für Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners ist die Euro-Schwäche ein zweischneidiges Schwert. Zum einen würden in Dollar gehandelte Importe in der Eurozone teurer, darunter Energie wie Öl und Gas. Damit bestehe die Gefahr, dass die Inflation neu entfacht werde. In der Folge könnten die Erwartungen an Zinssenkungen durch die EZB sinken, die aber zuletzt ein Kaufargument für Aktien waren. Auf der anderen Seite würden Produkte aus der Eurozone günstiger, was aber nur den Branchen helfe, in denen nur wenig teure importierte Energie eingesetzt werde.
UBS skeptisch für Luxus
Stark unter Druck standen Aktien von Luxusgüterherstellern. Unter anderem verloren Kering 4,9, LVMH 3,8 oder Richemont 2,6 Prozent. Im MDAX sackten Hugo Boss um 3,6 Prozent ab. Die Analysten der UBS hatten sich skeptisch zu Wort gemeldet. Sie erwarten ein weiteres Jahr mit einem unter dem historischen Durchschnitt liegenden organischen Umsatzwachstum mit einer begrenzten Margenerholung, selbst wenn das vierte Quartal 2024 einige Anzeichen einer sequenziellen Verbesserung zeigen könne.
Verkauft wurde auch Aktien europäischer Spirituosenhersteller, nachdem der Chefarzt der öffentlichen Gesundheit in den USA dafür plädiert hatte, dass alkoholische Getränke Warnhinweise tragen sollten, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Getränke Krebs verursachen könnten. Campari verloren 5,2, Remy Cointreau 5,0 und Pernod Ricard 3,1 Prozent. Die Kurse der Bierhersteller Carlsberg und Heineken gaben um 0,8 bzw. 1,8 Prozent nach.
Gegen den leichteren Markt stiegen Deutsche Telekom um 0,5 Prozent. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, im Rahmen seines kürzlich angekündigten Aktienrückkaufprogramms bis Anfang April die erste Tranche starten und eigene Anteile für gut eine halbe Milliarde Euro erwerben zu wollen.
Für die Aktie des Triebwerksherstellers MTU ging es um 1,3 Prozent nach unten. Hier verstimmten laut einem Marktteilnehmer weitere Nachrichten über Probleme mit den GFT-Triebwerken des Projektpartners Pratt & Whitney. Am Vortag hatte die lettische Fluggesellschaft AirBaltic von Verzögerungen bei Inspektionen und der Wartung durch Pratt & Whitney berichtet, die zu Streichung von Flügen führten.
Tagesgewinner im DAX waren RWE (+2,6%) vor Siemens Energy (+2,2%). Am Ende rangierten BASF (-2,5%) und BMW (-2,2%).
Tullow Oil rückten um 8 Prozent vor, nachdem der Kohlenwasserstoffproduzent eine positive Entscheidung von der Internationalen Handelskammer erhalten hatte. Das Unternehmen ist demnach nicht verpflichtet, eine von den ghanaischen Behörden auferlegte Steuer in Höhe von 320 Millionen Dollar zu zahlen.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung YTD stand absolut in % Euro-Stoxx-50 4.871,45 -46,43 -0,9% -0,5% Stoxx-50 4.316,04 -22,77 -0,5% +0,2% Stoxx-600 508,19 -2,48 -0,5% +0,1% XETRA-DAX 19.906,08 -118,58 -0,6% -0,0% FTSE-100 London 8.228,83 -31,26 -0,4% +1,7% CAC-40 Paris 7.282,22 -111,54 -1,5% -1,3% AEX Amsterdam 884,59 -2,58 -0,3% +0,7% ATHEX-20 Athen 3.619,67 +17,59 +0,5% +1,4% BEL-20 Bruessel 4.259,13 -30,39 -0,7% -0,1% BUX Budapest 79.775,14 -12,61 -0,0% +0,6% OMXH-25 Helsinki 4.372,20 -19,66 -0,4% +1,8% ISE NAT. 30 Istanbul 11.126,54 +167,52 +1,5% +3,4% OMXC-20 Kopenhagen 2.141,89 -2,91 -0,1% +1,9% PSI 20 Lissabon 6.412,28 +32,41 +0,5% +1,1% IBEX-35 Madrid 11.651,60 -25,30 -0,2% +0,5% FTSE-MIB Mailand 34.127,62 -247,15 -0,7% +0,6% OBX Oslo 1.366,90 +2,68 +0,2% +2,8% PX Prag 1.779,21 +15,63 +0,9% +1,1% OMXS-30 Stockholm 2.511,42 +2,59 +0,1% +1,1% ATX Wien 3.650,85 -5,93 -0,2% -0,0% SMI Zuerich 11.624,02 +23,12 +0,2% +0,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,43 +0,05 +0,07 US-Zehnjahresrendite 4,58 +0,01 +0,01 DEVISEN zuletzt +/- % Fr,7:55 Uhr Do, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0289 +0,2% 1,0278 1,0258 -0,7% EUR/JPY 161,78 +0,1% 161,56 161,47 -0,7% EUR/CHF 0,9360 -0,0% 0,9361 0,9359 -0,2% EUR/GBP 0,8289 -0,0% 0,8287 0,8292 +0,2% USD/JPY 157,25 -0,1% 157,17 157,40 -0,1% GBP/USD 1,2415 +0,3% 1,2403 1,2370 -0,8% USD/CNH (Offshore) 7,3598 +0,3% 7,3323 7,3382 +0,3% Bitcoin BTC/USD 97.859,95 +1,0% 96.543,30 96.595,45 +3,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,97 73,13 +1,1% +0,84 +3,1% Brent/ICE 76,46 75,93 +0,7% +0,53 +2,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 49,7 49,73 -0,1% -0,02 -1,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.640,82 2.658,20 -0,7% -17,38 +0,6% Silber (Spot) 29,71 29,63 +0,3% +0,09 +2,9% Platin (Spot) 941,40 920,25 +2,3% +21,15 +3,8% Kupfer-Future 4,05 4,01 +1,0% +0,04 +1,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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