MORNING BRIEFING - USA/Asien

27.12.2024 / 07:54 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Die Reserve Bank of Australia (RBA) ist nunmehr zuversichtlicher, dass sich die Inflation nachhaltig auf ihr Ziel zubewegt. Wenn die kommenden Daten diesen Trend bestätigen, könnte sie Anfang nächsten Jahres mit einer Zinssenkung beginnen.

"Sollte sich der künftige Datenfluss weiterhin im Einklang mit den Erwartungen [des RBA-Vorstands] oder schwächer als diese entwickeln, würde dies die Zuversicht weiter stärken, dass die Inflation nachhaltig auf das Ziel zurückgeht", heißt es im Protokoll der RBA-Sitzung vom 9. und 10. Dezember, das am Dienstag veröffentlicht wurde.

"Sollte dies der Fall sein, so kamen die Mitglieder [des RBA-Vorstands] zu dem Schluss, dass es zu gegebener Zeit angemessen wäre, den Grad der geldpolitischen Straffung zu lockern", heißt es im Protokoll der Notenbank weiter.

Die Kommentare sind das erste Eingeständnis der RBA, dass der offizielle Leitzins in den kommenden Monaten sinken könnte, nachdem die Zinssätze mehr als ein Jahr lang unverändert geblieben sind.

Die Kommentare werden die Aufmerksamkeit noch stärker auf die Veröffentlichung der Inflationsdaten für das vierte Quartal Ende Januar lenken, da die Geldmärkte bereits darauf wetten, dass die RBA entweder im Februar oder im April beginnen wird, die Zinsen zu senken.

Dennoch bleibt die RBA vorsichtig und stellt fest, dass sie Aufwärtsrisiken bei der Inflation keine Toleranz einräumen wird.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.079,50  -0,3% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.931,25  -0,3% 
Nikkei-225                40.281,16  +1,8% 
Hang-Seng-Index           20.092,71  -0,0% 
Kospi                      2.404,77  -1,0% 
Shanghai-Composite         3.399,47  +0,0% 
S&P/ASX 200                8.261,80  +0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

An den Börsen in Ostasien und Australien überwiegen am Freitag die positiven Vorzeichen. In Seoul geht es dagegen mit den Kursen deutlicher nach unten, wofür Beobachter die innenpolitische Krise in Südkorea verantwortlich machen. Insgesamt sind die Umsätze dünn, da die Handelswoche an vielen Börsen der Region wegen der Weihnachtsfeiertage verkürzt ist. An der Tokioter Börse geht es mit dem Nikkei aufwärts, nachdem die japanische Industrieproduktion im November weniger stark zurückgegangen ist als erwartet. Daneben stiegen die Kernverbraucherpreise im Großraum Tokio im Dezember etwas weniger deutlich als angenommen. Die japanische Regierung plant derweil für das neue Fiskaljahr einen Rekordhaushalt. Die chinesischen Börsen werden abermals unterstützt von der Hoffnung auf weitere Wirtschaftsstimuli. Die Regierung in Peking plant für 2025 eine rekordhohe Ausgabe von sogenannten Special Treasury Bonds, wie Reuters schon am Dienstag unter Berufung auf ungenannte Quellen berichtet hatte. In Sydney dürften auch Zinssenkungshoffnungen stützend gewirkt haben, nachdem die australische Notenbank in ihrem am Dienstag veröffentlichten Sitzungsprotokoll für das kommende Jahr eine Lockerung ihrer Geldpolitik in Aussicht gestellt hatte.

WALL STREET

 
INDEX             zuletzt     +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA            43.325,80     +0,1%       28,77     +15,0% 
S&P-500          6.037,59     -0,0%       -2,45     +26,6% 
Nasdaq-Comp.    20.020,36     -0,1%      -10,77     +33,4% 
Nasdaq-100      21.768,31     -0,1%      -29,34     +29,4% 
 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)   657 Mio    393 Mio 
Gewinner             1.670      2.085 
Verlierer            1.095        669 
Unverändert             51         28 
 

Die Erholung setzte sich am Montag und Dienstag fort. Stützend wirkte, dass eine Haushaltssperre abgewendet wurde, nachdem der US-Kongress am Wochenende einem Übergangshaushalt zugestimmt hatte. Jedoch seien viele Marktteilnehmer schon in den Weihnachtsferien, so dass die Umsätze dünn gewesen seien, hieß es. Die Märkte profitierten nach Angabe von Händlern aber auch weiter von den günstigen Inflationsdaten, die schon am Freitag die Zinsängste der Anleger gelindert hatten, die der falkenhafte Ausblick der US-Notenbank am Mittwoch geschürt hatte. Die US-Konjunkturdaten des Tages zeigten sich am Montag überraschend schwach. Xerox Holdings (+12,6%) will den Druckerhersteller Lexmark International übernehmen - in einem Deal der Lexmark mit 1,5 Milliarden US-Dollar bewertet und das Unternehmen wieder in US-Eigentümerschaft zurückbringt. Für die Walmart-Aktie ging es um 2,0 Prozent nach unten. Das Consumer Financial Protection Bureau (CFPB) verklagt Walmart und die Zahlungsplattform Branch Messenger wegen Praktiken im Zusammenhang mit der Bezahlung und Erstattung von Lieferfahrern. Eli Lilly (+3,7%) profitierten davon, dass die US-Gesundheitsbehörde FDA das Adipositasmittel Zepbound des Pharmakonzerns auch zur Behandlung bestimmter Fälle von Schlafapnoe bei adipösen Patienten zugelassen hat. Qualcomm kletterten um 3,5 Prozent, nachdem die Jury an einem Gericht in Delaware im Rechtsstreit mit Arm Holdings zugunsten von Qualcomm entschieden hat. Arm verloren 4,0 Prozent.

Am Donnerstag bremsten steigende Anleiherenditen die US-Börsen nach neuen Hinweisen auf eine nach wie vor gute Beschäftigungslage in den USA. In der Vorwoche hatten weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe beantragt.

US-ANLEIHEN

(23.12.) 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,34         +3,1          4,31           -8,2 
5 Jahre                  4,44         +5,7          4,38           43,5 
7 Jahre                  4,52         +5,7          4,46           54,9 
10 Jahre                 4,59         +7,3          4,51           70,8 
30 Jahre                 4,78         +5,7          4,72           80,6 
 

Die Zinserwartungen für das kommende Jahr ließen auch die Renditen am Anleihemarkt steigen. Die schwachen US-Daten belasteten zu Beginn der Woche nicht. Am Donnerstag erhielten die Renditen Auftrieb von den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, die niedriger als erwartet ausgefallen waren.

DEVISEN

 
DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Di, 8:15 Uhr    % YTD 
EUR/USD           1,0411        -0,1%     1,0424        1,0396    -5,7% 
EUR/JPY           164,21        -0,2%     164,59        163,32    +5,5% 
EUR/GBP           0,8312        -0,1%     0,8321        0,8295    -4,2% 
GBP/USD           1,2525        -0,0%     1,2526        1,2533    -1,6% 
USD/JPY           157,74        -0,1%     157,89        157,11   +11,9% 
USD/KRW         1.471,03        +1,4%   1.450,45      1.458,20   +13,3% 
USD/CNY           7,1935        -0,1%     7,2019        7,1991    +1,3% 
USD/CNH           7,3024        +0,0%     7,3022        7,3048    +2,0% 
USD/HKD           7,7626        -0,1%     7,7681        7,7665    -0,6% 
AUD/USD           0,6217        +0,0%     0,6216        0,6247    -8,7% 
NZD/USD           0,5626        +0,1%     0,5622        0,5650   -11,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        96.344,40        +0,6%  95.724,60     93.953,40  +121,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Während am Aktienmarkt die Zinsängste etwas nachgelassen haben, setzten die Akteure am Devisenmarkt am Montag darauf, dass die US-Notenbank eine Pause bei ihren Zinssenkungen einlegt. Es wird damit gerechnet, dass die Fed bis zum Sommer 2025 die Zinsen unverändert lässt und insgesamt nur eine Senkung im kommenden Jahr vornimmt. Der Dollar legte auf breiter Front zu; mit dem Dollar-Index ging es um 0,4 Prozent aufwärts.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          69,56        69,62      -0,1%         -0,06    -0,1% 
Brent/ICE          73,13        73,26      -0,2%         -0,13    -1,1% 
 

Die Ölpreise zeigten sich am Montag wenig verändert. Zwischenzeitlich hatten aber Nachfragesorgen und der festere Dollar die Notierungen für Brent und WTI leicht belastet.

METALLE

METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     2.635,55     2.633,35      +0,1%         +2,20   +27,8% 
Silber (Spot)      29,82        29,85      -0,1%         -0,03   +25,4% 
Platin (Spot)     936,90       939,25      -0,3%         -2,35    -5,6% 
Kupfer-Future       4,13         4,13      +0,1%         +0,00    +4,4% 
 

Auf dem Goldpreis lasteten am Montag neben der Dollar-Stärke die steigenden Marktzinsen, die das zinslos gehaltene Gold weniger attraktiv machten. Der Preis für die Feinunze fiel um 0,5 Prozent auf 2.611 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG, 20.00 UHR +++++

US-NOTENBANK

Elon Musk hat sich in sozialen Medien US-Notenbank Federal Reserve vorgenommen und bezeichnete diese als "absurd überbesetzt". Musk, ein enger Verbündeter des designierten US-Präsidenten Donald Trump, wird zusammen mit Vivek Ramaswamy, einem Unternehmer und ehemaligen Präsidentschaftskandidaten, eine neue Initiative mit dem Namen Department of Government Efficiency (DOGE) leiten. Ziel des DOGE soll sein, die Bundesausgaben um 2 Billionen US-Dollar zu drücken. Beim Federal Reserve Board in Washington und bei zwölf regionalen Notenbanken in den gesamten Vereinigten Staaten waren im vergangenen Jahr rund 24.000 Menschen beschäftigt.

ARBEITSMARKT USA

- Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe -1.000 auf 219.000 (PROG: 225.000)

- Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche bestätigt mit 220.000

EINZELHANDELSUMSATZ JAPAN

- Einzelhandelsumsatz Supermärkte Nov +3,5% gg Vj

- Einzelhandelsumsatz Nov +2,8% gg Vorjahr

INDUSTRIEPRODUKTION JAPAN

- Industrieproduktion Nov -2,3% (PROG: -3,4%) gg Vm

VERBRAUCHERPREISE GROSSRAUM TOKIO

- Verbraucherpreise Tokio Dez +0,6% gg Vm

- Verbraucherpreise Tokio Dez +3,0% gg Vj

- Kernverbraucherpreise Tokio Dez +2,4% (PROG: +2,5%) gg Vj

ARBEITSLOSENQUOTE JAPAN

- Arbeitslosenquote Nov 2,5% (PROG: 2,5%)

AMERICAN AIRLINES

musste an Heiligabend, an einem der verkehrsreichsten Tage des Jahres, Flüge wegen eines technischen Problems streichen.

METLIFE

übernimmt Pinebridge Investments, einen globalen Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von rund 100 Milliarden US-Dollar. Verkäufer ist die Pacific Century Group des Milliardärs Richard Li. Der Kaufpreis beträgt bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

December 27, 2024 01:54 ET (06:54 GMT)

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