MARKT USA/Wall Street vor deutlichen Verlusten
20.12.2024 / 12:02 Uhr
Der Wall Street drohen am Freitag deutliche Abgaben. Im Vorfeld wichtiger Daten deutet der Aktienterminmarkt eine schwache Handelseröffnung am Kassamarkt an. Mit dem Hexensabbat, dem großen Verfalltag am Terminmarkt, könnte die Volatilität im Verlauf nochmals anziehen. Allerdings sind die Augen auf die Persönlichen Ausgaben und Einkommen im November gerichtet - und dabei besonders auf den PCE-Preisindex. Da dieser das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß darstellt, erhoffen sich Anleger Hinweise auf den Zinspfad der Fed 2025, nachdem diese zuletzt die Zinssenkungshoffnungen deutlich gedämpft hatte.
"Der heutige PCE-Index für November wird wahrscheinlich der Haupttreiber der Stimmung sein", mutmaßt der leitende Analyst Derren Nathan von Hargreaves Lansdown. "Das Erreichen des 2-Prozentziels erweist sich als schwieriger als erwartet, und wenn die Inflation über den Konsens hinausgeht, wird das die Nerven der Investoren wahrscheinlich weiter strapazieren."
Allerdings sorgt auch die US-Politik für Sorgenfalten und damit Kaufzurückhaltung: Denn in den USA rückt ein möglicher Regierungsstillstand (Shutdown) immer näher. Im US-Repräsentantenhaus ist ein weiterer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt gescheitert, der vom designierten US-Präsidenten Donald Trump unterstützt worden ist. Dieser scheiterte auch wegen mangelnder Unterstützung durch republikanische Abgeordnete. Ob sich Republikaner und Demokraten im Kongress bis zum Ablauf der Frist in der Nacht auf Samstag noch auf eine Lösung einigen können, ist fraglich. Dann müsste die Bundesregierung teilweise geschlossen und Hunderttausende von Bundesangestellten in den Zwangsurlaub geschickt werden. Sollte es dazu kommen, dürfte dies Wirtschaftswachstum kosten, warnen Volkswirte.
Unter den Einzelwerten schießen Fedex vorbörslich um 8,5 Prozent nach oben. Zwar legte der Logistiker durchwachsene Quartalszahlen vor und senkte noch dazu den Ausblick für das Geschäftsjahr. Doch sehen Anleger dies dem Konzern nach, weil dieser seine Frachttransportsparte ausgliedern will. Damit will Fedex, die unverändert mit einer schwächeren Nachfrage in den USA zu kämpfen hat, die Unternehmensstruktur straffen.
Dagegen geben Nike 4,1 Prozent ab. Der Sportartikelhersteller schnitt zwar mit seinen Geschäftszahler besser als gedacht ab, verschreckt aber mit einem düsteren Umsatzausblick auf die dritte Periode klar unter Marktschätzung.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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December 20, 2024 06:01 ET (11:01 GMT)
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