MORNING BRIEFING - USA/Asien
19.12.2024 / 07:49 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA I +++++
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt, signalisierte aber größere Zweifel daran, wie stark und wie schnell sie die Zinsen in Zukunft senken würde. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Er fiel im Federal Open Market Committee (FOMC) mit einer Gegenstimme; die Präsidentin der Cleveland-Fed, Beth Hammack, stimmte gegen die Zinssenkung. Die Senkung bringt den Leitzins auf eine Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Fed hatte die Zinsen bei ihren beiden vorherigen Sitzungen gesenkt, angefangen mit einer Senkung um 50 Basispunkte im September vor dem Hintergrund einer möglichen Abschwächung am Arbeitsmarkt. Im November beschlossen die Notenbanker eine weitere Senkung um 25 Basispunkte. Die neuen Projektionen zeigen, dass die Notenbanker im nächsten Jahr mit weniger Zinssenkungen rechnen. Die meisten Ratsmitglieder rechnen mit zwei Zinssenkungen im Jahr 2025, unter der Voraussetzung, dass die Wirtschaft stetig wächst und die Inflation weiter zurückgeht. Im September hatten die Notenbanker noch vier Zinssenkungen für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Das Statement der Fed deutet ebenfalls ein langsameres Tempo der Zinssenkungen an, indem es hieß, dass "das Ausmaß und der Zeitpunkt" zusätzlicher Anpassungen vom Ausblick abhängen würden. Vor der Sitzung hatten mehrere Notenbanker angedeutet, dass sie von der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zinssenkung weniger überzeugt seien.
+++++ TAGESTHEMA II +++++
Die Bank of Japan (BoJ) hat zum dritten Mal in Folge die Zinsen unverändert bei 0,25 Prozent belassen. Trotz der Zurückhaltung erwarten Volkswirte jedoch, dass die BoJ die Zinssätze bald wieder anheben wird, womit sich die Divergenz zu anderen globalen Zentralbanken wie der Federal Reserve fortsetzt, die die Zinssätze am Mittwoch um 25 Basispunkte senkte. Die BoJ-Entscheidung am Donnerstag fiel nicht einstimmig aus, da eines der neun Boardmitglieder der japanischen Zentralbank, Naoki Tamura, eine Zinserhöhung auf 0,5 Prozent vorschlug. Tamura, ein ehemaliger leitender Angestellter der Sumitomo Mitsui Financial Group, sagte, dass die Risiken für die Inflation eher nach oben gerichtet seien. Die Notenbanker der BoJ sind sich im Allgemeinen einig, dass die Wirtschaft auf dem besten Weg ist, ihr Ziel einer stabilen, durch Lohnwachstum gestützten Inflation zu erreichen, sagten Personen, die mit den Überlegungen der BoJ vertraut sind. Sie warteten ab, wie sich die politischen Unsicherheiten im In- und Ausland entwickeln, einschließlich der Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump und der Diskussionen über eine Steuerreform in Japan. Die jüngsten ermutigenden Anzeichen in Japans Wirtschaftsdaten stützen die Ansicht, dass eine straffere Geldpolitik gerechtfertigt ist.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 2Q
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 BIP (3. Veröffentlichung) 3Q annualisiert PROGNOSE: +2,9% gg Vq 2. Veröff.: +2,8% gg Vq 2. Quartal: +3,0% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +1,9% gg Vq 2. Veröff.: +1,9% gg Vq 2. Quartal: +2,5% gg Vq 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 230.000 zuvor: 242.000 14:30 Philadelphia-Fed-Index Dezember PROGNOSE: 2,5 zuvor: -5,5 16:00 Index der Frühindikatoren November PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: -0,4% gg Vm 16:00 Verkauf bestehender Häuser November PROGNOSE: +2,5% gg Vm zuvor: +3,4% gg Vm
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 5.879,00 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 21.218,75 0% Nikkei-225 38.813,58 -0,7% Hang-Seng-Index 19.793,37 -0,4% Kospi 2.435,93 -2,0% Shanghai-Composite 3.376,75 -0,2% S&P/ASX 200 8.168,20 -1,7%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Ganz im Zeichen der Notenbanken stehen die ostasiatischen Aktienmärkte am Donnerstag. Hier sorgen vor allem die Aussagen der US-Notenbank für deutlichere Abgaben. Wie mehrheitlich erwartet, senkte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte. Die neuen Projektionen der Notenbanker zeigen jedoch, dass diese im kommenden Jahr mit weniger Zinssenkungen rechnen als bislang. Auch der Begleitkommentar deutete ein langsameres Tempo bei den Zinssenkungen im Jahr 2025 an. Dagegen holte der Nikkei-225 in Tokio nach dem Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) gut die Hälfte der Verluste wieder. Obwohl die BoJ zum dritten Mal in Folge die Zinsen unverändert bei 0,25 Prozent belassen hat, wird sie ihren Straffungszyklus wahrscheinlich bald wieder aufnehmen, meint Capital Economics. Die Daten der vergangenen Monate rechtfertigten eindeutig eine weitere Straffung, aber es ist plausibel, dass die BoJ eine neue Prognoserunde im Januar abwarten will, bevor sie wieder auf die Bremse tritt, sagt Marcel Thieliant, Leiter der APAC-Abteilung bei Capital Economics. In Seoul belasteten kräftige Abgaben bei Index-Schwergewicht Samsung Electronics und SK Hynix. Teilnehmer verwiesen auf den nachbörslichen Kursrutsch beim US-Konkurrenten Micron Technology von gut 16 Prozent, nachdem die vierteljährliche Umsatzprognose des Chipherstellers die Erwartungen weitgehend verfehlte. Dies wirft die Frage auf, wie stabil die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz bleibt, insbesondere angesichts des zunehmenden globalen wirtschaftlichen Gegenwinds, heißt es.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.326,87 -2,6% -1123,03 +12,3% S&P-500 5.872,16 -2,9% -178,45 +23,1% Nasdaq-Comp. 19.392,69 -3,6% -716,37 +29,2% Nasdaq-100 21.209,32 -3,6% -791,77 +26,1% Mo,Di,Mi Dienstag Umsatz NYSE (Aktien) 1,31 Mrd 1,15 Mrd Gewinner 202 780 Verlierer 2.637 2.018 Unverändert 27 63
Baisse - Das von der US-Notenbank in Aussicht gestellte langsamere Tempo ihrer Zinssenkungen im kommenden Jahr schickte die Aktien auf Talfahrt. Vor allem die als zinsempfindlich geltenden Technologiewerte gerieten heftig unter Druck. Für viele Anleger dürften die Fed-Aussagen auch eine willkommene Gelegenheit gewesen sein, Gewinne mitzunehmen, nachdem die US-Indizes unlängst noch Rekordhöhen erklommen hatten. Netgear verbesserten sich gegen die negative Tendenz um 4,8 Prozent. Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge erwägt die US-Regierung ein Verbot der Produkte des chinesischen Routerherstellers TP-Link, eines der schärfsten Konkurrenten von Netgear. Ein negativer Ausblick drückte die Aktie von General Mills um 3,1 Prozent. Gewinnmitnahmen ließen die Tesla-Aktie, die im Verlauf noch ein Rekordhoch erreicht hatte, um 8,3 Prozent absacken. Heico (-8,7%) hatte umsatzseitig die Markterwartungen im vierten Quartal verfehlt. Gewinnseitig lief es aber besser. Worthington Enterprises (+10,3%) schnitt im zweiten Quartal besser als gedacht ab. CommScope Holding (+9,3%) schloss eine umfassende Refinanzierung ab und kann somit die anstehenden Fälligkeiten von Schulden in den Jahren 2025 und 2026 bedienen.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,36 +9,9 4,26 -6,3 5 Jahre 4,40 +14,1 4,26 40,5 7 Jahre 4,46 +13,2 4,33 49,3 10 Jahre 4,51 +10,6 4,40 62,7 30 Jahre 4,65 +6,4 4,59 68,4
Die Renditen der US-Anleihen zogen nach den Fed-Aussagen kräftig an.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0382 +0,3% 1,0351 1,0475 -6,0% EUR/JPY 161,96 +1,1% 160,18 161,35 +4,1% EUR/CHF 0,9341 +0,1% 0,9331 0,9355 +0,7% EUR/GBP 0,8244 +0,1% 0,8235 0,8257 -5,0% USD/JPY 155,90 +0,7% 154,75 154,04 +10,7% GBP/USD 1,2595 +0,2% 1,2571 1,2685 -1,0% USD/CNH 7,3135 -0,2% 7,3262 7,2975 +2,7% Bitcoin BTC/USD 101.323,00 +0,2% 101.085,75 103.832,45 +132,7% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar zog in Reaktion auf den Zinsentscheid kräftig an. Mit dem Dollarindex ging es um gut 1 Prozent nach oben. Der Euro fiel auf rund 1,0350 Dollar von etwa 1,0475 vor dem Entscheid. Der Yen gerät im Anschluss an die Zinsentscheidung der BoJ unter Druck. Der Dollar steigt im Gegenzug auf den höchsten Stand seit vier Wochen. Er kletterte im Hoch bis auf 155,44 Yen, nach 154,66 Yen unmittelbar vor der Bekanntgabe.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,19 70,58 -0,6% -0,39 +0,4% Brent/ICE 73,17 73,39 -0,3% -0,22 -1,0% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Die Erdölpreise gaben ihre Gewinne nach dem Fed-Entscheid ab, denn ein starker Dollar ist auch für das in der US-Währung gehandelte "schwarze Gold" tendenziell eine Belastung. Strengere Sanktionen der EU und Großbritanniens gegen die russische Schattenflotte bei Tankern stützten allerdings den Preis, wie es im Handel hieß. Die Maßnahmen erschwerten russische Ölexporte und könnten so auf das Angebot drücken. Zudem hatte die staatliche Energy Information Administration eine Abnahme der US-Ölvorräte vermeldet, die allerdings geringer ausfiel als von Analysten vorhergesagt. Zum Settlement zeigte sich die US-Sorte WTI noch 0,7 Prozent höher bei 70,58 Dollar, im nachfolgenden elektronischen Handel tendierte WTI knapp behauptet.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.613,39 2.586,00 +1,1% +27,39 +26,7% Silber (Spot) 29,57 29,35 +0,7% +0,21 +24,4% Platin (Spot) 929,60 920,25 +1,0% +9,35 -6,3% Kupfer-Future 4,10 4,16 -1,4% -0,06 +3,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Goldpreis geriet hingegen unter Druck; die Feinunze verbilligte sich um gut 2 Prozent auf 2.589 Dollar. Ein festerer Dollar verteuert das Edelmetall für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Höhere Zinsen mindern die Attraktivität des zinslos gehaltenen Goldes.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
CHEVRON / WOODSIDE
haben sich auf einen Tausch von Vermögenswerten geeinigt, der eine stärkere Fokussierung auf die Flüssigerdgasanlagen (LNG) in Westaustralien ermöglicht. Die globalen Ölkonzerne rechnen mit einem starken Anstieg der Nachfrage nach LNG, da China und andere Länder versuchen, ihre Kohlenstoffemissionen durch den Umstieg von Kohle auf Gas zu senken.
MICRON TECHNOLOGY
hat einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal gegeben und damit die Konsens-Erwartungen enttäuscht. Der US-Hersteller von Speicherchips begründete dies mit einer Schwäche in verbrauchernahen Geschäftsbereichen wie PCs. Hingegen boome das Geschäft mit Rechenzentren. Für das laufende Quartal erwartet Micron einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,33 und 1,53 Dollar bei einem Umsatz zwischen 7,7 und 8,1 Milliarden Dollar. Die von Factset befragten Analysten erwarten deutlich mehr - einen bereinigten Gewinn von 1,91 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 8,94 Milliarden Dollar.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 19, 2024 01:49 ET (06:49 GMT)
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19.12.2024 @ 13:21:36