MÄRKTE EUROPA/Renault Gewinner der Konsolidierung in der Autobranche

18.12.2024 / 18:12 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch mehr oder weniger auf der Stelle getreten. Der DAX bröckelte geringfügig um knapp 4 Punkte auf 20.243 Punkte ab. Der Euro-Stoxx-50 erholte sich etwas, er stieg um 0,3 Prozent auf 4.957 Punkte. Während sich der Handel auf wenige ausgewählte Einzelwerte wie Commerzbank und Renault konzentrierte, hielten sich die Anleger am breiten Markt zurück und warteten auf die Sitzung der US-Notenbank Fed.

Erwartet wurde, und das war Konsens, dass die Fed den Leitzins um einen viertel Prozentpunkt senken und für die nächste Sitzung eine Pause im Zinssenkungszyklus andeuten werde. "Die Spannung für die Investoren liegt in den Projektionen der Jahre 2025 bis 2027", so Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Denn da müsse sich die Fed erstmals zu ihrer Erwartungshaltung bezüglich der Auswirkungen der neuen Politik äußern. Der Euro notierte am frühen Abend wenig verändert knapp unter der Marke von 1,05 Dollar. Auch die seitwärts tendierenden Anleihen lieferten für den Aktienmarkt keinen Impuls.

Renault Gewinner einer möglichen Nissan-Honda-Fusion

Renault gewannen mit der möglichen Fusion von Nissan und Honda 5,2 Prozent. Damit profitierte Renault von der Beteiligung an Nissan von 18,7 Prozent, deren Wert mit dem Nissan-Kursanstieg in Tokio um 24 Prozent stark zugenommen hat. Mit Honda oder anderen Investoren würde außerdem ein möglicher Käufer für das Paket an den Markt kommen, hieß es bei Jefferies. Ein Zusammenschluss könnte auch Mitsubishi Motors (zu rund 24 Prozent im Besitz von Nissan) umfassen, so die Analysten. Die Kombination von Honda, Nissan und Mitsubishi Motors würde einen der drei größten Automobilhersteller mit etwa 8 Millionen Einheiten und einer globalen Präsenz entstehen lassen. Die daraus entstehende Marktmacht wäre dann für die anderen Autohersteller eher negativ, hieß es am Markt.

Unicredit stockt bei Commerzbank auf

Einer der DAX-Gewinner war die Aktie der Commerzbank, die mit der Aufstockung des Anteils durch den Unicredit um 1,4 Prozent zulegte. Die Gesamtposition der Italiener beläuft sich nun auf circa 28 Prozent. Zudem hat die italienische Großbank Unterlagen eingereicht, um die Beteiligung an der Commerzbank auf bis zu 29,9 Prozent hochzufahren. Die Unicredit-Aktie stieg in Mailand um 1,3 Prozent.

Daneben erholten sich Infineon um weitere 2,2 Prozent, VW legten mit den andauernden Verhandlungen um die Zukunft des Konzerns um 1,1 Prozent zu.

Conti zogen um 0,4 Prozent an. Der Konzern will die ContiTech-Sparte OESL verkaufen. Der Verkaufsprozess der Sparte für bestimmte Ersatzteile soll im kommenden Jahr beginnen. Daneben wurden die Pläne für den Spin-Off von Automotive bekräftigt.

dm-Kette setzt Redcare unter Druck

Nicht überraschen sollte, dass die Arzneimittel-Versandhändler wie Redcare Pharmacy (-3,4%) oder Docmorris (-13,2%) bei frei verkäuflichen Arzneimitteln Konkurrenz bekommen könnten. In der Vergangenheit wurde oft darüber spekuliert, ob Amazon in den lukrativen Markt einsteigt. Nun kommt der Wettbewerber jedoch möglicherweise aus Deutschland. Die größte Drogeriemarktkette "dm" plant den Einstieg in den Apothekenmarkt. Ab dem kommenden Jahr will das Unternehmen von Tschechien aus frei verkäufliche Arzneimittel nach Deutschland versenden. Das erfuhr das Handelsblatt von verschiedenen Marktteilnehmern, die in das Projekt involviert sind.

Nachdem Kontron (+9,4%) erst in der Vorwoche ein Großprojekt im US-Verteidigungssektor gewonnen hatte, folgte nun ein weiterer Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 165 Millionen Euro mit einem führenden europäischen Unternehmen aus den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Luftfahrttechnologie.

Kurseinbruch bei Ceconomy

Dagegen rutschten Ceconomy nach festem Beginn ins Minus und brachen schließlich um 12,5 Prozent ein. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/24 per Ende September steigerte die Mutter der Elektronikhandelsketten Mediamarkt und Saturn das bereinigte EBIT zwar um 26 Prozent auf 305 Millionen Euro, hier lag der Konsens rund 3 Prozent darunter. Zum Ausblick hieß es aber, dieser sei zu wenig konkret. Zudem wollte der Konzern seine Beteiligung an FNAC-Darty in Frankreich verkaufen. Der potenzielle Käufer habe sich aber nicht gemeldet, hieß es am Markt mit Blick auf Aussagen aus dem Vorstand.

AT&S senkt Mittelfristziele - Desaster bei Manz

Nachdem AT&S bereits im Oktober eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 gegeben hatte, wurden nun auch die Mittelfristziele gestutzt. Wer hier auf das schnelle Gelingen eines Turnarounds gesetzt hatte, zog wohl die Reißleine. Eine andauernde Marktschwäche verbunden mit Überkapazitäten bei Leiterplatten sowie IC-Substraten und damit einhergehenden Preisdruck zählte das Unternehmen als Gründe auf. AT&S senkte für das Geschäftsjahr 2026/27 das Umsatzziel sowie die Prognose für die EBITDA-Marge. Die Eigenkapitalquote dürfte kurzfristig unter die Marke von 20 Prozent fallen. Um fast 19 Prozent ging es für die Aktie nach unten, sie notierte auf dem niedrigsten Niveau seit gut vier Jahren.

Noch schlimmer erging es der Aktie von Manz, die mit einem Insolvenzantrag des ehemaligen S- und TecDAX-Mitglieds um mehr als 80 Prozent nach unten rauschte auf nur noch 75 Cent.

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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.957,28       +14,70        +0,3%          +9,6% 
Stoxx-50                              4.390,87        +4,08        +0,1%          +7,3% 
Stoxx-600                               514,43        +0,77        +0,1%          +7,4% 
XETRA-DAX                            20.242,57        -3,80        -0,0%         +20,8% 
FTSE-100 London                       8.199,11        +3,91        +0,0%          +6,0% 
CAC-40 Paris                          7.384,62       +18,92        +0,3%          -2,1% 
AEX Amsterdam                           892,66        +3,00        +0,3%         +13,5% 
ATHEX-20 Athen                        3.543,23       +11,52        +0,3%         +13,5% 
BEL-20 Bruessel                       4.251,38       +10,94        +0,3%         +14,7% 
BUX Budapest                         79.243,31      +414,11        +0,5%         +30,7% 
OMXH-25 Helsinki                      4.296,83       -11,03        -0,3%          -4,6% 
ISE NAT. 30 Istanbul                 10.845,76      -115,39        -1,1%         +35,2% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.394,95        +6,58        +0,3%          +4,9% 
PSI 20 Lissabon                       6.312,23       -17,70        -0,3%          -1,6% 
IBEX-35 Madrid                       11.617,90       +29,80        +0,3%         +15,0% 
FTSE-MIB Mailand                     34.400,99       +85,75        +0,2%         +13,1% 
OBX Oslo                              1.316,92        -4,97        -0,4%         +10,3% 
PX  Prag                              1.754,20        +4,80        +0,3%         +24,1% 
OMXS-30 Stockholm                     2.537,63        +4,56        +0,2%          +5,8% 
WIG-20 Warschau                       2.226,58       +14,69        +0,7%          -5,0% 
ATX Wien                              3.602,14       +12,26        +0,3%          +3,8% 
SMI Zuerich                          11.638,91      -101,61        -0,9%          +4,5% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
Rentenmarkt               zuletzt                  absolut     +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite        2,24                    +0,02       -0,33 
US-Zehnjahresrendite         4,40                    -0,00       +0,52 
 
DEVISEN                   zuletzt        +/- %    Mi, 9:05   Di, 17:33    % YTD 
EUR/USD                    1,0473        -0,2%      1,0497      1,0497    -5,2% 
EUR/JPY                    161,23        +0,1%      161,20      161,24    +3,6% 
EUR/CHF                    0,9357        -0,1%      0,9381      0,9390    +0,8% 
EUR/GBP                    0,8248        -0,1%      0,8273      0,8260    -4,9% 
USD/JPY                    153,94        +0,3%      153,58      153,60    +9,3% 
GBP/USD                    1,2698        -0,1%      1,2687      1,2708    -0,2% 
USD/CNH (Offshore)         7,2969        +0,1%      7,2932      7,2914    +2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                103.994,80        -2,0%  104.293,35  106.647,20  +138,8% 
 
ROHOEL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                   71,09        70,08       +1,4%       +1,01    +1,6% 
Brent/ICE                   74,04        73,19       +1,2%       +0,85    +0,2% 
GAS                                VT-Settlem.                 +/- EUR 
Dutch TTF                  41,145        42,01       -2,1%       -0,86    +9,4% 
 
METALLE                   zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)              2.636,57     2.646,53       -0,4%       -9,96   +27,8% 
Silber (Spot)               30,17        30,54       -1,2%       -0,37   +26,9% 
Platin (Spot)              930,70       941,75       -1,2%      -11,05    -6,2% 
Kupfer-Future                4,09         4,09       +0,1%       +0,00    +3,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

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December 18, 2024 12:11 ET (17:11 GMT)

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