KfW gibt 24 Milliarden Euro für Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes frei
27.11.2024 / 09:49 Uhr
Von Andrea Thomas
DOW JONES--Die bundeseigene Förderbank KfW hat ein Darlehen in Höhe von 24 Milliarden Euro bereitgestellt, das den Aufbau eines nationalen Wasserstoff-Kernnetzes finanzieren soll. Ein entsprechender Darlehensvertrag wurde am Vorabend unterzeichnet, so die KfW. Das Geld ist für ein Amortisationskonto vorgesehen. Mit den Geldern sollen bis 2032 Wasserstoffleitungen mit einer Gesamtlänge von 9.040 Kilometern gebaut werden. Da es anfangs nur wenige Nutzer gibt, schiebt die KfW die Finanzierung des Aufbaus an. Auf lange Sicht sollen aber die Nutzer des Kernnetzes die Kosten tragen und das Darlehn bis spätestens 2055 zurückzahlen. Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle in der Energiewende, da es vor allem der energieintensiven Industrie bei der Dekarbonisierung helfen soll.
Konkret ist vorgesehen, dass für das Wasserstoff-Kernnetz bestehende Erdgasleitungen umgewidmet und neue Wasserstoffpipelines gebaut werden. Die Anbindung potenzieller Wasserstoff-Standorte und die Verbindung wichtiger Industriezentren soll so die industrielle Nutzung von Wasserstoff als klimaneutralen Energieträger ermöglichen.
"Der Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes ist ein wegweisendes Pionier-Vorhaben und entscheidend für den Hochlauf von möglichst grünem Wasserstoff. Besonders für die energieintensive Industrie ist der erfolgreiche Umstieg auf Wasserstoff ein kritischer Faktor", sagte Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW. "Dem Amortisationskonto kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu: Die von der KfW über das Konto bereitgestellten Mittel leisten einen wesentlichen Beitrag zu einem tragfähigen Finanzierungskonzept für das Wasserstoff-Kernnetz."
Die Finanzierung des Kernnetzes soll grundsätzlich privatwirtschaftlich erfolgen. Durch eine Begrenzung der Netzentgelte will die Bundesnetzagentur sicherstellen, dass die Kosten für die Nutzer bereits zu Beginn tragbar sind.
Daher soll durch einen Ausgleichsmechanismus die Differenz zwischen den hohen Investitionskosten der Kernnetzbetreiber und den geringen Einnahmen aus Netzentgelten in der Anfangsphase finanziert werden. Die KfW stellt die notwendigen Ausgleichszahlungen für dieses sogenannte "Amortisationskonto" zur Verfügung. Sobald die Einnahmen der Wasserstoff-Kernnetzbetreiber aus den Netzentgelten die Kosten übersteigen, sollen die Mehreinnahmen auf das Amortisationskonto zurückfließen.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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November 27, 2024 03:48 ET (08:48 GMT)
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