MÄRKTE EUROPA/Börsen machen Kursdelle wett - Evotec gehen auf Tauchfahrt

22.11.2024 / 16:01 Uhr

DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten bleibt es volatil. Bis Freitagmittag erholen sich die Börsen weitgehend von den Tagestiefs. Unter Erwarten ausgefallene Einkaufsmanagerdaten aus der Eurozone haben zwar neue Wachstumssorgen ausgelöst, Anleger setzen aber darauf, dass die EZB aggressiver die Zinsen wird senken müssen als bislang erwartet. Der Sammelindex für Industrie und Dienstleistungen fiel im November unter Wachstumsschwelle. Hoffnungen auf eine baldige Konjunkturwende zum Besseren sei ein spürbarer Dämpfer versetzt worden, so die Commerzbank. Dazu passt, dass das deutsche BIP-Wachstum für das dritte Quartal von 0,2 auf 0,1 Prozent nach unten revidiert wurde.

Der DAX liegt am Nachmittag 0,9 Prozent auf 19.321 Punkte vorn, damit notiert der Index wieder deutlich über dem Tief bei 19.036. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,8 Prozent auf 4.794 Punkte nach oben. An den Anleihemärkten geht es mit den Kursen nach oben, entsprechend sinken die Zinsen kräftig. Der Euro wertet in dem Umfeld auf 1,0406 Dollar ab.

Versorger mit Aussicht auf aggressivere Zinssenkungen gesucht - Banken werden gemieden

Neben den Aktien der kapitalintensiven Versorgern (Stoxx-Subindex +1,9%) profitieren Immobilientitel von den sinkenden Marktzinsen. Unter den Einzelwerten ziehen Vonovia um 4,7 Prozent an, bei den Versorgern RWE um 1,4 und Eon um 2,8 Prozent. Die fallenden Zinsen bedeuten für Banken allerdings niedrigere Margen im Zinsgeschäft, für den Branchenindex geht es daher um 1,6 Prozent nach unten, womit er klar Schlusslicht ist. Deutsche Bank verbilligen sich um 3,1 Prozent, Commerzbank um 1,9 Prozent.

Im DAX liege auch Brenntag gut im Markt mit Aufschlägen von 4 Prozent - hier stützt eine Kaufempfehlung durch Berenberg. VW liegen 0,1 Prozent hinten. Damit steckt die Aktie die Entwicklung um Northvolt gut weg. Der schwedische Batteriehersteller hat Insolvenz und Gläubigerschutz nach Chapter 11 in den USA beantragt, um seine Schulden zu restrukturieren. Wie es am Markt heißt, hatte Northvolt über Regierungshilfen und bei Großinvestoren wie Volkswagen und BMW insgesamt 15 Milliarden Dollar eingesammelt. Weil VW an Northvolt auch beteiligt ist, dürfte es Abschreibungsbedarf geben. "Andererseits kommt die Entwicklung auch nicht unerwartet, sie war zu befürchten", meint ein Marktteilnehmer. Auch die Ankündigung von Warnstreiks ab Anfang Dezember belastet nicht wirklich - die Entwicklung hatte sich abgezeichnet.

Evotec brechen um 15,4 Prozent auf 8,52 Euro ein. Halozyme hat mitgeteilt, das Gebot für das Biotechnologieunternehmen zurückzuziehen. Halozyme hatte 11 Euro je Evotec-Anteilsschein in bar geboten. Evotec sei nicht bereit gewesen, ein Zusammengehen zu sondieren und ziehe es vor, ein unabhängiges Unternehmen zu bleiben, begründet Halozyme die Entscheidung.

Thales unter Druck - Ermittlungen wegen Bestechung

In Paris fallen Thales um 4,5 Prozent. Die britische Betrugsbekämpfungsbehörde SFO ermittelt gemeinsam mit der französischen Finanzstaatsanwaltschaft bei dem französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern wegen des Verdachts auf Bestechung und Korruption.

PVA Tepla erholen sich um 13,9 Prozent. Allerdings hat sich der Kurs in diesem Jahr schon nahezu halbiert und ist zuletzt auf den tiefsten Stand seit etwa vier Jahren gefallen. Der Zulieferer für die Halbleiterindustrie will eigene Aktien zurückkaufen und dafür bis zu 30 Millionen Euro aufwenden.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.793,61        +0,8%       37,78      +6,0% 
Stoxx-50                4.318,34        +1,2%       52,66      +5,5% 
DAX                    19.321,06        +0,9%      174,89     +15,3% 
MDAX                   26.197,90        +1,3%      329,63      -3,5% 
TecDAX                  3.372,98        +1,3%       43,92      +1,1% 
SDAX                   13.304,04        +0,4%       57,16      -4,7% 
FTSE                    8.263,62        +1,4%      114,35      +5,4% 
CAC                     7.264,83        +0,7%       51,51      -3,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,27                    -0,04      -0,30 
US-Zehnjahresrendite        4,41                    -0,01      +0,53 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:07  Do, 17:18    % YTD 
EUR/USD                   1,0405        -0,7%      1,0465     1,0484    -5,8% 
EUR/JPY                   161,19        -0,4%      162,06     162,07    +3,6% 
EUR/CHF                   0,9313        +0,3%      0,9283     0,9291    +0,4% 
EUR/GBP                   0,8313        -0,1%      0,8335     0,8323    -4,2% 
USD/JPY                   154,90        +0,3%      154,86     154,53   +10,0% 
GBP/USD                   1,2516        -0,6%      1,2557     1,2599    -1,6% 
USD/CNH (Offshore)        7,2605        +0,1%      7,2571     7,2523    +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                97.360,00        -1,1%   99.109,75  96.825,05  +123,6% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  70,62        70,10       +0,7%      +0,52    +1,0% 
Brent/ICE                  74,47        74,23       +0,3%      +0,24    -0,3% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  47,44        48,72       -2,6%      -1,28   +28,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.695,66     2.669,60       +1,0%     +26,06   +30,7% 
Silber (Spot)              31,24        30,75       +1,6%      +0,49   +31,4% 
Platin (Spot)             967,90       966,50       +0,1%      +1,40    -2,4% 
Kupfer-Future               4,08         4,13       -1,0%      -0,04    +3,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

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November 22, 2024 10:00 ET (15:00 GMT)

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