MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Applied Materials belastet Chipaktien

15.11.2024 / 16:14 Uhr

DOW JONES--Europas Börsen präsentieren sich am Freitagnachmittag weiter mit kleinen Abgaben, eine schwächere Eröffnungstendenz an der Wall Street wird bislang abgeschüttelt. Der DAX fällt um 0,1 Prozent auf 19.252 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt kräftiger um 0,5 Prozent auf 4.808 Punkte nach, belastet von schwachen Technologie- und Pharmaaktien.

Etwas auf die Stimmung drückt laut Händlern US-Notenbankchef Jerome Powell. Er hatte bereits am Vortag am US-Aktienmarkt die Stimmung gedämpft mit der Aussage, dass die Fed wegen der starken US-Wirtschaft keine Eile bei künftigen Zinssenkungen habe. Auch neue US-Wirtschaftsdaten sprechen für ein vorsichtiges geldpolitisches Vorgehen. Die wichtigen Einzelhandelsumsätze haben im Oktober mit einem Wachstum von 0,4 Prozent die Erwartung von 0,3 Prozent knapp übertroffen, der Empire State Index fiel im November weit über der Prognose aus. Zugleich stiegen die Importpreise entgegen den Erwartungen. Am Devisenmarkt zieht der Dollar darauf an, unterstützt von steigenden US-Marktzinsen.

Der Optionsverfall an den Terminbörsen ist am Mittag geräuschlos über die Bühne gegangen - da liefen die Optionen auf die Indizes aus. Am Abend sind dann die Optionen auf die Einzelaktien an der Reihe. Da es sich nur um kleinen Verfallstermin handelt, hält sich die Spannung in Grenzen.

Rohstoffwerte führen die Gewinnerliste in Europa mit einem Plus von 1,7 Prozent an. Der Stoxx-Subindex der Versicherungstitel (+0,9%) wird getragen von Generali, die um 4,7 Prozent anziehen. Hintergrund sind die Neunmonatszahlen der Italiener. Die Schaden-Kosten-Quote und der operative Gewinn haben sich besser entwickelt als erwartet.

Nominierung von Impfskeptiker belastet Pharmawerte

Die Rote Laterne hält der Subindex der Pharmawerte, er fällt um 2,9 Prozent. Hier belastet insbesondere die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister. Kennedy gilt als Impfgegner. Unter anderem fallen Sanofi um 4,0, GSK um 4,6, Astrazeneca um 2,9, Lonza um 5,9 oder Roche um 3,9 Prozent. Mit in den Sog geraten Schott Pharma (-6,7%). Schott Pharma produziert unter anderem pharmazeutische Ampullen und Spritzen.

Bavarian Nordic nicken derweil nach der Zahlenvorlage um 17,5 Prozent ein. Für Enttäuschung sorgt, dass der im September erhöhte Ausblick nur bestätigt wurde. Bavarian erwartet Umsatz und Gewinn in breiten Spannen, weil es Unsicherheiten bei der Bereitschaft der Empfängerländer gebe, die Mpox-Impfstoffe anzunehmen und zu verteilen.

Mit einem Minus von 2,4 Prozent gehören Technologieaktien ebenfalls zu den Verlierern. Hier belastet ein mauer Ausblick von Applied Materials. Infineon verlieren 1,5, ASML 4,0, STMicro 2,7 Prozent oder Suss Microtec 5,7 Prozent.

Mit einem Kurssprung um 20,5 Prozent auf 10,40 Euro reagieren Evotec auf ein Übernahmeangebot des US-Konkurrenten Halozyme zu 11 Euro je Aktie. Laut Evotec erfolgte das Angebot ohne Kontaktaufnahme mit dem Management. "Die Evotec-Mitteilung klingt sehr angesäuert, Unterstützung vom Management ist da wohl kaum zu erwarten", kommentiert ein Händler.

Meyer Burger brechen nach Wiederaufnahme des Handels am schweizerischen Aktienmarkt um satte 61 Prozent auf 0,45 Franken ein. Das Unternehmen verliert seinen größten Kunden. Dem ohnehin angeschlagenen Solarmodulhersteller droht damit das Aus. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie gut 99 Prozent hinten.

Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.807,96        -0,5%        -25,57      +6,3% 
Stoxx-50                4.273,17        -0,9%        -37,25      +4,4% 
DAX                    19.252,13        -0,1%        -11,57     +14,9% 
MDAX                   26.492,91        +0,1%         18,50      -2,4% 
TecDAX                  3.360,63        -0,7%        -25,18      +0,7% 
SDAX                   13.448,63        +0,5%         72,14      -3,7% 
FTSE                    8.068,09        -0,0%         -3,10      +4,4% 
CAC                     7.297,67        -0,2%        -14,13      -3,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,38                      +0,04      -0,19 
US-Zehnjahresrendite        4,48                      +0,05      +0,60 
 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 7:35 Uhr  Do, 17:28    % YTD 
EUR/USD                   1,0530        -0,0%        1,0545     1,0580    -4,7% 
EUR/JPY                   163,82        -0,5%        164,65     164,78    +5,3% 
EUR/CHF                   0,9363        -0,1%        0,9367     0,9381    +0,9% 
EUR/GBP                   0,8333        +0,2%        0,8317     0,8319    -3,9% 
USD/JPY                   155,59        -0,5%        156,21     155,73   +10,4% 
GBP/USD                   1,2635        -0,2%        1,2676     1,2717    -0,7% 
USD/CNH (Offshore)        7,2427        -0,1%        7,2419     7,2383    +1,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                89.269,00        +1,8%     87.825,45  88.503,95  +105,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  68,19        68,70         -0,7%      -0,51    -3,6% 
Brent/ICE                  71,94        72,56         -0,9%      -0,62    -3,7% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 47,045        46,37         +1,5%      +0,68   +22,0% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.573,68     2.567,25         +0,3%      +6,43   +24,8% 
Silber (Spot)              30,74        30,48         +0,9%      +0,27   +29,3% 
Platin (Spot)             950,70       939,00         +1,2%     +11,70    -4,2% 
Kupfer-Future               4,12         4,09         +0,7%      +0,03    +4,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 15, 2024 10:13 ET (15:13 GMT)

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