MÄRKTE EUROPA/Erneut abwärts - Berichtssaison setzt Akzente
31.10.2024 / 18:17 Uhr
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag mit Abschlägen geschlossen. "Die Unsicherheit vor den US-Wahlen ist groß", sagte ein Marktteilnehmer. Daher sei weiter Zurückhaltung angesagt, Anleger fahren im Hinblick auf den weiter ungewissen Wahlausgang das Risiko am Aktienmarkt nach unten. Für teils starke Kursbewegungen bei Einzeltiteln sorgte erneut die Berichtssaison. Der DAX verlor 0,9 Prozent auf 19.078 Punkte, beim Euro-Stoxx-50 ging es um 1,2 Prozent auf 4.828 Punkte nach unten.
Der Preisdruck in der Eurozone hat sich im Oktober verstärkt. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 2,0 Prozent und damit etwas kräftiger als erwartet. Die Kernteuerung, ohne Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak, verharrte bei 2,7 Prozent. Der überraschend starke Abwärtstrend der vergangenen Monate ist damit, wie erwartet, gestoppt. Bis zum Jahresende dürfte die Inflation nach Einschätzung der Volkswirte der Commerzbank weiter steigen. Die Europäische Zentralbank werde sich von ihrem Zinssenkungskurs nicht abbringen lassen und im Dezember die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken. Nach dem Rücksetzer am Vortag tendieren Anleihen seitwärts, die jüngst gestiegenen Zinsen machen es den Unternehmen nicht einfacher.
Airbus fliegt Gewinn ein
Airbus schlossen 0,3 Prozent im Plus, notierten im Tagesverlauf aber deutlich höher. Der Flugzeugbauer hat die Erwartung an das operative Ergebnis um fast 20 Prozent übertroffen und auch mehr umgesetzt als erwartet. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass MTU-Vorstandschef Lars Wagner zu Airbus wechselt und dort den Posten des CEO der Sparte Commercial Aircraft übernehmen wird. Daraufhin verloren MTU 1,7 Prozent.
Aixtron geben nach dem Quartalsbericht um 2,5 Prozent nach. Umsatz, Auftragseingang und operativer Gewinn lagen alle unter den Erwartungen. Wie Stifel betonte, erwartet der Maschinenbauer im kommenden Jahr kein Wachstum mehr, was Revisionsbedarf bei den Marktschätzungen auslösen dürfte.
Siemens mit Zukauf im Fokus
Siemens (-0,6%) übernimmt für einen zweistelligen Milliardenbetrag die US-Softwarefirma Altair Engineering und stärkt so sein Geschäft mit der Industrieautomatisierung. Vom Standpunkt der industriellen Logik aus betrachtet sei die Transaktion sehr sinnvoll, weil sie das Angebot von Siemens auf dem stark wachsenden Simulationsmarkt durch die Erweiterung der Expertise in den Bereichen KI und Hochleistungscomputer stärke, so Jefferies. Die Bewertung erscheine allerdings sehr hoch, aber wenn Siemens die Übernahme teilweise durch den Verkauf von Aktien von Siemens Energy (-0,9%) oder Siemens Healthineers (-0,6%) finanziere, dürfte das die Enttäuschung der Anleger über die Bewertung abfedern.
Für STMicro ging es um 2,8 Prozent nach unten. Der Nettogewinn lag zwar deutlicher über den Erwartungen. Der Konzern senkte aber erneut den Ausblick - bereits zum dritten Mal in diesem Jahr. Der Halbleiterhersteller plant nun ein Kostensenkungsprogramm.
Stark gegenläufige Bewegungen bei französischen Bankaktien
In Paris fielen BNP Paribas nach Drittquartalszahlen um 4,2 Prozent. Diese bewegten sich laut RBC zwar insgesamt im Rahmen der Erwartungen. Allerdings hätten sich zahlreiche Sparten schwächer als erwartet entwickelt. Mit 12,7 Prozent habe die Kernkapitalquote die Konsenserwartung von 12,9 Prozent ebenfalls nicht erreicht. Societe Generale machten dagegen einen Satz um 11,3 Prozent nach oben. Die Bank hat deutlich mehr verdient. Ebenfalls im Bankensektor legten Erste Group in Wien mit gut aufgenommenen Geschäftszahlen um 6 Prozent zu.
AB Inbev verloren 5,8 Prozent und führten die Verliererliste im Nahrungsmittelsektor an. Der Absatz des Bier-Konzerns hat sich schwächer entwickelt als erwartet, gebremst vor allem von einem schwachen China-Geschäft. Carlsberg stiegen dagegen um 0,5 Prozent, hier fielen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen aus.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.827,63 -58,12 -1,2% +6,8% Stoxx-50 4.315,07 -52,61 -1,2% +5,4% Stoxx-600 505,39 -6,12 -1,2% +5,5% XETRA-DAX 19.077,54 -179,80 -0,9% +13,9% FTSE-100 London 8.110,10 -49,53 -0,6% +5,5% CAC-40 Paris 7.350,37 -77,99 -1,0% -2,6% AEX Amsterdam 874,18 -7,09 -0,8% +11,1% ATHEX-20 Athen 3.331,38 -9,97 -0,3% +6,7% BEL-20 Bruessel 4.214,05 -15,78 -0,4% +13,7% BUX Budapest 73.865,96 -17,07 -0,0% +21,9% OMXH-25 Helsinki 4.473,18 -51,86 -1,1% +0,2% ISE NAT. 30 Istanbul 9.751,96 -216,42 -2,2% +21,6% OMXC-20 Kopenhagen 2.407,27 -18,72 -0,8% +5,4% PSI 20 Lissabon 6.391,60 +141,17 +2,2% +2,1% IBEX-35 Madrid 11.672,60 -42,40 -0,4% +15,6% FTSE-MIB Mailand 34.281,24 -221,46 -0,6% +13,7% OBX Oslo 1.337,58 -19,52 -1,4% +12,0% PX Prag 1.639,26 -1,10 -0,1% +15,9% OMXS-30 Stockholm 2.542,41 -35,97 -1,4% +6,0% WIG-20 Warschau 2.205,47 -25,07 -1,1% -5,9% ATX Wien 3.526,66 -19,06 -0,5% +2,5% SMI Zuerich 11.792,92 -174,78 -1,5% +5,9% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:55 Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0860 +0,0% 1,0857 1,0861 -1,7% EUR/JPY 165,58 -0,5% 165,35 166,35 +6,4% EUR/CHF 0,9400 -0,1% 0,9397 0,9407 +1,3% EUR/GBP 0,8442 +0,7% 0,8358 0,8349 -2,7% USD/JPY 152,47 -0,5% 152,27 153,16 +8,2% GBP/USD 1,2864 -0,7% 1,2990 1,3008 +1,1% USD/CNH (Offshore) 7,1266 -0,0% 7,1278 7,1324 +0,0% Bitcoin BTC/USD 70.454,75 -2,7% 72.406,55 71.855,45 +61,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 69,09 68,61 +0,7% +0,48 -2,3% Brent/ICE 73,14 72,55 +0,8% +0,59 -2,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 38,7 41,55 -6,9% -2,85 +9,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.741,60 2.787,67 -1,7% -46,07 +32,9% Silber (Spot) 32,65 33,78 -3,3% -1,13 +37,3% Platin (Spot) 993,55 1.011,63 -1,8% -18,07 +0,2% Kupfer-Future 4,34 4,35 -0,3% -0,01 +9,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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October 31, 2024 13:16 ET (17:16 GMT)
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