WOCHENEND-ÜBERBLICK/7. und 8. September 2024

08.09.2024 / 17:33 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Bundeskanzler Scholz lehnt in ZDF-Sommerinterview Vertrauensfrage ab

Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt es trotz der historisch schlechten Wahlergebnisse für die SPD in Thüringen und Sachsen und Kritik an ihm selbst aus den eigenen Reihen, ab, die Vertrauensfrage zu stellen. Im Sommerinterview mit dem ZDF sagte er, seine Regierung werde die Aufgaben tun, um die es jetzt gehe. Er werde zum Beispiel alles dafür tun, "dass die Ukraine unterstützt wird". Er wolle jetzt kämpfen, um "bei der nächsten Bundestagswahl ein starkes Mandat zu kriegen. Wir haben das ja schon mal geschafft." Angesprochen auf den Streit in der Ampel-Koalition um das Rentenpaket II sagt Scholz, er gehe davon aus, dass sich die Regierung einige.

SPD-Chefin Esken schließt Finanzhilfen für VW aus - Kein Geld für Kaufprämien

SPD-Chefin Saskia Esken hat mit scharfer Kritik auf Überlegungen der VW-Konzernführung reagiert, Werke in Deutschland zu schließen, um Kosten zu senken. Finanzhilfen des Bundes zur Stabilisierung des VW-Konzerns schloss Esken aus. Auch eine neue Kaufprämie für Elektroautos lehnt Esken ab. "Staatliche Prämien für Elektroautos sind ein sinnvolles Instrument, doch bei der derzeitigen Haushaltslage ist dafür kein Geld da", sagte sie. Alternativ schlug die SPD-Politikerin vor, den "akuten Problemen" bei VW mit Kurzarbeit zu begegnen. "Auch die in der Vergangenheit schon angewendete Viertage-Woche ist ein Modell", sagte sie.

Bahnchef legt Sanierungsprogramm vor - Zeitung

Der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, hat intern ein neues Sanierungsprogramm verschickt, mit dem es dem Konzern gelingen soll, aus der Krise zu kommen. Es trage den Namen "S3" und solle am 18. September bei der nächsten Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats diskutiert werden, wie die Süddeutschen Zeitung berichtet. In "S3" erläutere Lutz, wie die Bahn bis 2027 wieder profitabel und pünktlich werden solle - mit Werten, die er größtenteils bereits vor fünf Jahren für 2024 versprochen habe.

Munich Re: Schadeninflation in vielen Segmenten deutlich höher

Munch Re sieht nach dem alljährlichen Branchentreffens in Monte Carlo den Rückversicherungsmarkt bei hoher Nachfrage in einem vernünftigem Gleichgewicht. Die Schadeninflation in wichtigen Segmenten bleibe trotz gesunkener Gesamtinflation im Fokus, geopolitische und gesamtwirtschaftliche Risiken unvermindert hoch, resümierte Vorstandsmitglied Thomas Blunck. Den Fokus lege Munich Re auf solide operative Ertragskraft. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld habe sich trotz weiterhin hoher geopolitischer Risiken etwas stabilisiert. Das weltweite Wirtschaftswachstum für die kommenden Jahre dürfte mit etwas über 2,5 Prozent geringer ausfallen als in den Jahren vor der Pandemie.

VW-Chef Blume: Schlechte wirtschaftliche Situation bei VW alarmierend

Nach der Ankündigung des Volkswagens-Konzerns, den Sparkurs mit Arbeitsplatzabbau und möglichen Werksschließungen bei der Kernmarke VW noch einmal zu verschärfen, beschreibt Konzern-Vorstand Oliver Blume die schlechte wirtschaftliche Situation bei Volkswagen als alarmierend. Die gesamte europäische Autoindustrie befinde sich in einer sehr anspruchsvollen Lage, die es zuvor noch nie gegeben habe, sagte er am Sonntag. "Und das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, gerade bei der Marke VW". Bei VW reichten die Kostenreduzierungen aktuell aber nicht aus. Einen Kahlschlag werde es aber nicht geben.

Boeing stimmt Lohnerhöhung um 25% über vier Jahre zu

Boeing hat sich mit seiner größten Gewerkschaft auf eine Lohnerhöhung von 25 Prozent über vier Jahre geeinigt, um so einen lähmenden Streik zu verhindern. Die Gewerkschaft vertritt 33.000 Beschäftigte, hauptsächlich im Bundesstaat Washington, die Boeings Bestseller 737 MAX und andere Jets bauen. Die Gewerkschaftsführer, die eine 40-prozentige Lohnerhöhung über einen Zeitraum von vier Jahren angestrebt hatten, sehen sich mit einer Mitgliedschaft konfrontiert, die über jahrelange Zugeständnisse und Boeings Umstellung auf gewerkschaftsfremde Arbeitskräfte verärgert ist.

Renault-Chef warnt vor Strafen wegen schleppendem Elektroautoverkauf

Renault-Chef Luca de Meo hat vor Strafen wegen schleppender Verkäufe von Elektrofahrzeugen gewarnt. "Wenn die Elektrofahrzeuge auf dem heutigen Niveau bleiben, muss die europäische Industrie möglicherweise 15 Milliarden Euro an Strafen zahlen oder die Produktion von mehr als 2,5 Millionen Fahrzeugen aufgeben", sagte de Meo laut dem Handelsblatt dem Radiosender "France Inter". "Wir müssen ein wenig Flexibilität bekommen. Es ist sehr, sehr gefährlich, Fristen und Bußgelder festzulegen, ohne die Möglichkeit zu haben, dies flexibler zu gestalten", so de Meo weiter.

Swiss Re: Ungebrochen starker Anstieg Sozialer Inflation

Prozesskosten haben laut der Swiss Re die US-Haftpflichtschäden in den vergangenen zehn Jahren um 57 Prozent nach oben getrieben. Diese Soziale Inflation sei zum Hauptwachstumstreiber der US-Haftpflichtschäden geworden, wie der neue Sozialinflationsindex des Rückversicherers zeige. 2023 sei mit einer Jahreswachstumsrate von 7 Prozent Höchststand erreicht worden. Bei der sozialen Inflation handele es sich um ein seit den 1980er Jahren beobachtetes Phänomen, bei dem die versicherten Haftpflichtansprüche schneller stiegen als durch wirtschaftliche Faktoren wie Löhne oder die Kerninflation der Verbraucherpreise erklärt werden könne.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

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September 08, 2024 11:32 ET (15:32 GMT)

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