ENERGIE-BLOG/Umwelthilfe klagt gegen Gasbohrungen vor Borkum

26.07.2024 / 09:58 Uhr

Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:

Umwelthilfe klagt gegen Gasbohrungen vor Borkum 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat beim Verwaltungsgericht Oldenburg Klage gegen die Landesregierung Niedersachsen wegen der Genehmigung eines für die geplanten Gasbohrungen vor Borkum benötigten Seekabels eingereicht. Wie die Organisation weiter mitteilte, beantrage sie zudem ein Eilverfahren, um die unwiederbringliche Zerstörung geschützter Riffe zu verhindern. Die Klage werde unterstützt vom BUND Niedersachsen und der Bürgerinitiative Saubere Luft Ostfriesland, die zuvor gemeinsam mit der DUH Widerspruch gegen die Genehmigung eingelegt hätten. "Es ist völlig aus der Zeit gefallen, neue Gasbohrungen in der Nordsee zu beginnen, während die Klimakrise sich immer weiter zuspitzt", sagte Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH. Auch energiepolitisch sei das Projekt durch nichts zu rechtfertigen. "Wir brauchen schlicht und ergreifend kein zusätzliches Erdgas, um die Energieversorgung abzudecken", betonte er.

NRW-Landesregierung fordert niedrigere Energiepreise für Stahlindustrie 

Um die krisengeplagte heimische Stahlindustrie zu unterstützen, macht sich die nordrhein-westfälische Landesregierung für eine Senkung der Energiepreise stark. "Die Energiepreise müssen sinken", sagte NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. "Dafür brauchen wir vor allem erneuerbare Energien." Neben einem raschen Ausbau der Erneuerbaren sei auch ein zügiger Aufbau der Wasserstoffwirtschaft erforderlich. Für den 16. September organisiert das Ministerium einen "Stahlgipfel" in der Duisburger Mercatorhalle, zu dem auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erwartet werden. Die Stahlindustrie sei ebenfalls hochkarätig vertreten. So hätten unter anderem die Chefs von Thyssenkrupp Steel und Salzgitter, Bernhard Osburg und Gunnar Groebler, zugesagt.

Verband: Bevölkerung unterschätzt Solartechnik 

Die Leistungsfähigkeit der Solartechnik und Sonnenenergie auf heimischen Dächern wird nach einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) deutlich unterschätzt. Gerade einmal 7 Prozent der Befragten hätten in der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov richtig eingeschätzt, wie viel Sonnenstrom auf einem durchschnittlichen Einfamilienhaus-Dach jährlich produziert werden könne, so der Verband. Eine 70 Quadratmeter große Photovoltaikanlage reiche rechnerisch aus, um den gesamten Strombedarf eines vierköpfigen Haushalts zu decken - inklusive 20.000 Kilometer Fahrleistung für ein Elektroauto und den Strombedarf für eine Wärmepumpe. "Die überwiegende Mehrheit unterschätzt aber offensichtlich nach wie vor die Kraft der Sonnenenergie und die Leistungsfähigkeit von Solarmodulen in unseren Breiten", sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. "Diese kollektive solare Fehleinschätzung sollten wir ausräumen, um die Investitionsbereitschaft in die klimafreundliche und preiswerte Energiequelle weiter zu erhöhen." Davon unbenommen habe die Photovoltaik auch im ersten Halbjahr 2024 einen höheren Zubau verzeichnet als im Vorjahreszeitraum. Laut Bundesetzagentur sei das von der Bundesregierung für dieses Jahr gesteckte Zwischenziel für die bislang insgesamt in Deutschland installierte PV-Leistung in Höhe von 88 Gigawatt inzwischen überschritten worden.

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