MÄRKTE USA/Leichtes Minus - Berichtssaison rückt in den Blick

23.07.2024 / 15:46 Uhr

NEW YORK (Dow Jones)--Knapp behauptet zeigt sich die Wall Street zum Start am Dienstag. Nachdem zu Wochenbeginn mit dem Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf noch ein politisches Thema dominiert hat, konzentriert sich der Markt nun auf die wieder Fahrt aufnehmenden Berichtssaison. Hier sorgen Zahlen für teils kräftige Ausschläge bei Einzelwerten. Besonders die nachbörslich anstehenden Geschäftszahlen von Tesla, Alphabet und Texas Instruments dürften für Bewegung sorgen.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 40.363 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,1 Prozent nach unten und der Nasdaq-Composite büßt 0,2 Prozent ein.

Als Kandidatin der Demokraten für die Präsidentschaftswahl am 5. November scheint sich immer stärker Vizepräsidentin Kamala Harris herauszukristallisieren. Allerdings liegt der republikanische Kandidat Donald Trump in den Umfragen weiter klar vorn. Hier werde der Markt die Entwicklungen genau beobachten, heißt es.

   Blicke auf Inflationsdaten am Freitag gerichtet 

Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist am Berichtstag erneut übersichtlich. Es werden nach der Eröffnung lediglich die Verkäufe bestehender Häuser für Juni vermeldet. Das Highlight der Woche dürften die PCE-Daten am Freitag sein. Sollten diese darauf hindeuteten, dass sich die Fed ihrem Inflationsziel von 2 Prozent nähere, könnte dies den Hoffnungen auf eine Zinssenkung im September weitere Nahrung liefern, so ein Beobachter.

   Dollar legt leicht zu - Ölpreise geben nach 

Der Dollar legt leicht zu. Die Währung nehme den Biden-Rückzug aus dem Wahlkampf weiterhin gelassen hin, auch wenn seine Entscheidung für mehr Unsicherheit gesorgt hat, so Unicredit Research. "Das Ausbleiben einer starken Reaktion könnte auch die Tatsache widerspiegeln, dass geldpolitische Entscheidungen und Zinsdifferenzen derzeit immer noch eine größere Rolle bei der Entwicklung der wichtigsten Devisenmärkte spielen", so die Analysten.

Die Ölpreise geben nach wegen anhaltender Sorgen über die chinesische Nachfrage. "Wir bleiben für das dritte Quartal zuversichtlich für den Markt und erwarten nach wie vor, dass die Preise von den aktuellen Niveaus aus steigen werden", so die ING-Analysten. "Die OPEC+-Kürzungen dürften dafür sorgen, dass sich der Markt im laufenden Quartal verengt. Wie eng es werden wird, hängt jedoch davon ab, wie sich die chinesische Nachfrage entwickelt", heißt es weiter. Die Anleger warten nun auf die wöchentlichen Zahlen zu den US-Lagerbeständen, die am Mittwoch veröffentlicht werden, um Hinweise auf die Nachfrage zu erhalten.

Der Goldpreis steigt um 0,2 Prozent. Die Schwankungen des Goldes haben sich auf eine enge Spanne beschränkt, da der Dollar nach der Entscheidung von US-Präsident Biden, nicht zur Wiederwahl anzutreten, stabil geblieben ist, so Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova.

Das Auf und Ab am Anleihemarkt setzt sich fort. Die Renditen geben die Vortagesgewinne wieder ab. Der Markt warte auf die Inflationsdaten am Freitag als nächsten Impulsgeber, heißt es.

   Zahlen sorgen für Bewegung bei Einzelwerten 

General Motors hebt zum zweiten Mal in diesem Jahr die Gewinnprognose an. Die Autopreise sowie die Nachfrage in den USA seien stabil geblieben, wenngleich die Verbraucher mit teureren Finanzierungen zu kämpfen hätten. Stärke auf dem Heimatmarkt glich im abgelaufenen Quartal die anhaltende Erosion des Geschäfts in China aus. Die Aktie büßt 3,7 Prozent ein.

Philip Morris (+2,6%) hat mit einem Gewinnsprung im zweiten Quartal die Analysten-Erwartungen deutlich übertroffen. Der US-Tabakkonzern wies ein bereinigtes Ergebnis von 1,77 Dollar je Aktie aus, 20 Cent mehr als die von Factset befragten Analysten im Konsens geschätzt hatten. Philip Morris rechnet für das Gesamtjahr 2024 mit einem bereinigten Gewinn von 6,67 bis 6,79 Dollar und liegt damit klar über dem Konsens von 6,33 Dollar je Aktie.

Der Musik-Streamingdienst Spotify (+14,6%) hat trotz eines nachlassenden Abonnentenwachstums den zweiten Quartalsgewinn in Folge erwirtschaftet. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer stieg um 14 Prozent auf 626 Millionen und lag damit unter der Prognose von 631 Millionen, da das Unternehmen einige Marketingmaßnahmen zurückgenommen hat. Der durchschnittliche Umsatz pro Nutzer im Abonnementgeschäft erhöhte sich um 8 Prozent, was auf die jüngsten Preiserhöhungen zurückzuführen ist.

United Parcel Service (-12,3%) hat mit einer Schwäche im Heimatmarkt zu kämpfen. Der Lieferdienst verdiente im zweiten Quartal deutlich weniger und verfehlte die Erwartungen der Analysten. Im Gesamtjahr erwartet UPS nun etwas weniger als bislang. Coca-Cola hat im zweiten Quartal 2024 dagegen besser abgeschnitten als erwartet und die Jahresprognose angehoben. Für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben.

Die Alphabet-Aktien steigen um 0,3 Prozent. Die Gespräche zur Übernahme des Cybersicherheits-Startups Wiz für geplante 23 Milliarden US-Dollar durch Google sind nach Angaben einer Person, die mit den Gesprächen vertraut ist, gescheitert. In einer E-Mail an die Mitarbeiter soll Wiz-Chef Assaf Rappaport erklärt haben, dass das Unternehmen nun einen Börsengang anstrebe.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                40.362,81        -0,1%        -52,63      +7,1% 
S&P-500              5.559,82        -0,1%         -4,59     +16,6% 
Nasdaq-Comp.        17.970,97        -0,2%        -36,60     +19,7% 
Nasdaq-100          19.767,04        -0,3%        -55,83     +17,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,51         -0,8          4,52        8,9 
5 Jahre                  4,16         -1,0          4,17       16,4 
7 Jahre                  4,18         -1,0          4,19       21,5 
10 Jahre                 4,24         -0,9          4,25       36,4 
30 Jahre                 4,47         -0,5          4,47       49,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 7:35 Uhr  Mo, 17:08   % YTD 
EUR/USD                1,0851        -0,4%        1,0889     1,0886   -1,8% 
EUR/JPY                169,45        -0,9%        170,30     170,79   +8,9% 
EUR/CHF                0,9674        -0,1%        0,9683     0,9680   +4,3% 
EUR/GBP                0,8404        -0,2%        0,8423     0,8427   -3,1% 
USD/JPY                156,19        -0,5%        156,39     156,92  +10,9% 
GBP/USD                1,2910        -0,2%        1,2927     1,2917   +1,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2911        -0,1%        7,2891     7,2954   +2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             66.176,50        -2,5%     66.409,80  66.791,30  +52,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,63        78,40         -1,0%      -0,77   +8,8% 
Brent/ICE               81,62        82,40         -0,9%      -0,78   +7,6% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              31,465        31,89         -1,3%      -0,43   -0,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.401,78     2.398,00         +0,2%      +3,78  +16,5% 
Silber (Spot)           28,95        29,23         -0,9%      -0,27  +21,8% 
Platin (Spot)          948,09       951,80         -0,4%      -3,71   -4,4% 
Kupfer-Future            4,13         4,18         -1,3%      -0,05   +4,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

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July 23, 2024 09:45 ET (13:45 GMT)

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