WOCHENEND-ÜBERBLICK/20. und 21. Juli 2024

22.07.2024 / 06:30 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.

Joe Biden zieht sich aus US-Präsidentschaftsrennen zurück

US-Präsident Joe Biden hat seinen Rückzug von der Präsidentschaftskandidatur angekündigt. Nach wochenlanger Kritik an seinen jüngsten Auftritten gab Biden seine Entscheidung in einer Erklärung bekannt, die er auf seinen Social Media Kanälen veröffentlichte. In einer Kurznachricht auf X (ehemals Twitter) gab er seine Unterstützung für Vizepräsidentin Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten bekannt. Nach Angaben des Weißen Hauses ist Biden seit vergangener Woche an Covid erkrankt.

Ceconomy-Chef fordert strengere Vorgaben für Temu und Shein

Der Chef des Mediamarkt-Saturn-Konzerns Ceconomy, Karsten Wildberger, fordert eine stärkere Regulierung für chinesische Händler wie Temu und Shein. "Ich frage mich, wieso Europa zulässt, dass flugzeugweise Einzellieferungen mit wenig nachhaltigen und womöglich unsicheren Billiggeräten kommen. Da ist die EU gefragt, genauer hinzuschauen", sagte er im Interview mit Welt am Sonntag.

Biofrontera kassiert Ausblick wegen Rechtsstreit in den USA

Die Biofrontera AG hat ihre Prognose kassiert, nachdem das das biopharmazeutische Unternehmen in den USA von einem Wettbewerber wegen der mutmaßlichen Verletzung von Lampenpatenten verklagt worden ist. Der US-Wettbewerber habe zwei verschiedene Klagen eingereicht, eine wegen zweier Patentverletzungen vor dem Bezirksgericht und eine vor der International Trade Commission (ITC) der USA, mit dem Ziel, den Import der Biofrontera XL-Lampe in die USA zu verbieten, teilte Biofrontera mit. Dabei handelt es sich um eine Rotlichtlampe, die zur Behandlung von hellem Hautkrebs und dessen Vorstufen eingesetzt wird.

Bahn-Projekt "Digitale Schiene" wird einige Milliarden teurer - Magazin

Die Digitalisierung des Schienennetzes in Deutschland verzögert sich laut einem Magazinbericht weiter und wird mehr als doppelt so teuer wie geplant. Das gehe aus dem Entwurf einer Studie von Beratungsfirmen für das Bundesverkehrsministerium hervor, berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel. Demnach dürfte es 69 Milliarden Euro kosten, die Bahninfrastruktur zu digitalisieren. Im Jahr 2018 sei das Verkehrsministerium noch von Kosten in Höhe von 28 Milliarden Euro ausgegangen. Die Ausrüstung der Züge wird dem Spiegel zufolge auf 38 Milliarden Euro taxiert, vor sechs Jahren habe sich die Schätzung noch auf 4 Milliarden Euro belaufen.

Elliott baut beachtliche Beteiligung an Starbucks auf - Kreise

Elliott Investment Management hat Kreisen zufolge eine beachtliche Beteiligung an Starbucks aufgebaut und den US-Kaffeeriesen zu Maßnahmen zur Steigerung des Aktienkurses gedrängt. Der aktivistische Investor habe in den vergangenen Wochen hinter den Kulissen mit Starbucks verhandelt, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Es sei möglich, dass Starbucks und Elliott bald eine Vereinbarung treffen werden.

Berkshire verkauft Bank-of-America-Aktien im Wert von 1,5 Mrd Dollar

Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway hat in den vergangenen Tagen Aktien der Bank of America im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar verkauft und damit ihre Beteiligung an dem Bankkonzern auf immer noch beachtliche 42,9 Milliarden Dollar reduziert. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung hervor. Demnach hat Berkshire von Mittwoch bis Freitag fast 34 Millionen Aktien verkauft und hält nun rund 999 Millionen Aktien der Bank of America. Das entspricht einem Anteil von etwa 12,8 Prozent.

Boeing sieht Bedarf für fast 44.000 neue Flugzeuge bis 2043

Der Flugzeugbauer Boeing rechnet bis zum Jahr 2043 mit einem Bedarf von fast 44.000 neuen Flugzeugen, da der Luftverkehr das Niveau vor der Pandemie übertreffen werde. Die weltweite Flotte von Passagier- und Frachtflugzeugen werde sich in den nächsten 20 Jahren fast verdoppeln, teilte Boeing vor Beginn der Farnborough International Airshow in seinem Commercial Market Outlook (CMO) mit. Die Branchenmesse in der Nähe von London beginnt am Montag.

Whatsapp legt Berufung gegen Geldbuße von nigerianischer Behörde ein

Der Instant-Messaging-Dienst Whatsapp hat angekündigt, Berufung gegen eine Entscheidung einer nigerianischen Behörde einzulegen, die das Unternehmen wegen seiner Datenschutzrichtlinie vom Mai 2021 zu einer Geldstrafe von 220 Millionen US-Dollar verurteilt hatte.

Russischer Milliardär Wolosch plant KI-Großinvestitionen in Europa

Nach seinem Rückzug aus Russland hat sich Tech-Milliardär Arkadi Wolosch für einen Neuanfang in der EU entschieden und plant große Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI). "Die Techindustrie wird dominiert durch Firmen aus den USA und China. Das ist unfair", sagte Wolosch im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Er glaube fest daran, dass die EU "riesiges Potenzial" bei der Entwicklung von KI habe. Bislang allerdings sei Europa leider eher "ein weißer Fleck auf der Tech-Landkarte".

AfD und Grüne verlieren im Sonntagstrend

AfD und Grüne verlieren in dieser Woche in der Wählergunst. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa wöchentlich für die Zeitung Bild am Sonntag erhebt, erreichen die AfD mit 17 Prozent und die Grünen mit 11 Prozent jeweils einen Punkt weniger als in der Vorwoche. CDU/CSU liegen unverändert bei 30 Prozent, die SPD erreicht weiter 15 Prozent. Auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die FDP halten mit 9 beziehungsweise 5 Prozent ihre Werte aus der Vorwoche. Die Linke würde mit 3 Prozent (plus 1) weiterhin einen Wiedereinzug in den Bundestag verfehlen. Die sonstigen Parteien gewinnen einen Punkt und könnten nun 10 Prozent auf sich vereinigen.

Baerbock verteidigt Stationierung weitreichender US-Raketen in Deutschland

Außenministerin Annalena Baerbock hat die geplante Stationierung weitreichender amerikanischer Raketen in Deutschland gegen Kritik verteidigt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe "das Arsenal, mit dem er unsere Freiheit in Europa bedroht, kontinuierlich ausgebaut", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Dagegen müssen wir uns und unsere baltischen Partner schützen, auch durch verstärkte Abschreckung und zusätzliche Abstandswaffen." Alles andere, betonte Baerbock, "wäre nicht nur verantwortungslos, sondern auch naiv gegenüber einem eiskalt kalkulierenden Kreml". Die Ministerin verwies darauf, dass Putin schon vor Jahren "mit Abrüstungsverträgen und unserer gemeinsamen europäischen Friedensarchitektur gebrochen" habe.

Grünen-Chefin Lang sieht gute Chancen für Kanzlerkandidatur Habecks

Die Grünen-Chefin Ricarda Lang hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck gute Chancen auf eine Kanzlerkandidatur bei der Bundestagswahl 2025 eingeräumt. Auf die Frage, ob es neben Habeck noch jemanden gebe, der für die Kanzlerkandidatur der Partei in Frage komme, sagte Lang im ZDF-Sommerinterview: "Ich sehe gerade niemanden." Die Entscheidung über einen grünen Kanzlerkandidaten stehe noch aus, sie werde aber noch in diesem Jahr fallen.

Habeck: Deutschland muss dominanteren Kurs in Europa einnehmen

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) fordert angesichts der wachsenden geopolitischen Bedrohung, dass Deutschland einen dominanteren Kurs in Europa einnimmt. Die Freiheit sei von innen wie von außen bedroht, erklärte der Vizekanzler mit Blick auf den wachsenden Populismus und Tendenzen zu Protektionismus. "In Europa warten alle auf Deutschland. Aber niemand auf der Welt wartet auf Europa", sagte Habeck dem Handelsblatt. Damit Deutschland in Europa eine wichtigere Rolle übernehmen könne, brauche es laut Habeck mehr Solidarität in der Gesellschaft.

Steuerzahlerpräsident: Spitzenpolitiker sollen Bahn oder Linienflügen für Reisen zu olympischen Spielen nach Paris nutzen

Deutsche Spitzenpolitiker sollen nach Ansicht des Steuerzahlerbundes bei Besuchen der Olympischen Spiele in Paris, die am kommenden Freitag beginnen, statt der Regierungsflieger die Bahn oder Linienflüge zur An- und Abreise nutzen. "Natürlich können unsere Spitzenpolitiker nach Paris reisen, um unsere Athleten zu unterstützen und unser Land zu repräsentieren", sagte Reiner Holznagel, Präsident des Steuerzahlerbundes, der Zeitung. Dabei müssten sie aber Kosten und Klima berücksichtigen. Kanzler und Außenministerin sollten bei ihren Reisen "nicht im Widerspruch zu ihren Forderungen an die Bevölkerung stehen".

Barcelona will Touristensteuer für Kreuzfahrtpassagiere erhöhen

Barcelona will die Kurtaxe für bestimmte Touristen erhöhen, um die Folgen des Massentourismus in der katalanischen Hauptstadt zu bekämpfen. "Wir wollen die Touristensteuer für Kreuzfahrtpassagiere erhöhen, die sich weniger als 12 Stunden in Barcelona aufhalten", kündigte Barcelonas Bürgermeister, Jaume Collboni, gegenüber der Zeitung El Pais an. Die Steuer von derzeit 7 Euro sei zu niedrig. Wie hoch die Steuer künftig sein könnte, ließ Collboni offen.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/sha

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July 22, 2024 00:30 ET (04:30 GMT)

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