MÄRKTE USA/Kraftlose Erholung nach heftigen Verlusten

18.07.2024 / 16:08 Uhr

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen machen am Donnerstag nur einen kleinen Teil ihrer heftigen Vortagesverluste wett. Der Dow-Jones-Index stagniert im frühen Handel bei 41.193 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 0,3 bzw. 0,6 Prozent. Die zur Wochenmitte besonders gebeutelten Technologiewerte erhalten Rückenwind von TSMC. Der in Taiwan ansässige weltgrößte Chiphersteller hat im zweiten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnet und dabei die Markterwartung übertroffen. "Nach einem unaufhaltsamen Anstieg der Märkte kam es gestern zu einem abrupten Stopp. Aber selbst als Technologiewerte zu kämpfen hatten, gab es ein anhaltendes Rotationsthema bei Aktien, was bedeutete, dass etwa die Hälfte der Aktien im S&P-500 den Tag tatsächlich höher beendeten", merkt Marktstratege Henry Allen von der Deutschen Bank an.

Technologiewerte waren am Mittwoch abverkauft worden nach einem Medienbericht, wonach die US-Regierung die Lieferung von Ausrüstung zur Chipherstellung nach China weiter einschränken wolle. Aufgeheizt wurde die Stimmung zusätzlich durch Verbalattacken des Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gegen Taiwan, das er für den Schutz durch das US-Militär zahlen lassen will, und gegen TSMC wegen deren Dominanz der Chipmärkte. Die TSMC-Aktie brach daraufhin an der Nasdaq um 8 Prozent ein, auch die Aktien der TSMC-Kunden wie Nvidia, AMD und Qualcomm verloren kräftig. Nun geht es mit TSMC um 1,4 Prozent aufwärts, Nvdia erholen sich um 1,6 Prozent, AMD um 0,8 Prozent und Qualcomm verlieren weitere 0,4 Prozent. Intel rücken um weitere 2 Prozent vor. Die Aktie hatte am Vortag gegen die Tendenz leicht zugelegt, weil das Unternehmen als Wettbewerber von TSMC gilt und Fabriken in den USA unterhält. 

   Daten ohne klaren Trend

Konjunkturseitig kommen kaum Impulse, zumal die Daten in unterschiedliche Richtungen zeigen. Während die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilhe höher als erwartet ausgefallen sind, stieg der Philadelphia Fed Index im Juli überraschend deutlich. Ebenfalls ohne markante Marktreaktion bleibt die erwartete Bestätigung des Leitzinsniveaus durch die Europäische Zentralbank. Der Euro gibt ganz moderat nach. Für EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist eine Zinssenkung im September alles andere als ausgemacht, sie schließt sie aber auch nicht aus.

Am Anleihemarkt ziehen die Renditen nach dem Rückgang der vergangenen Tage wieder etwas an. Anleger setzten aber weiter auf eine Zinssenkung der US-Notenbank im September, heißt es. Der Dollar zieht mit dem schwächelnden Euro und steigenden Marktzinsen etwas an, der Dollarindex gewinnt 0,2 Prozent.

Der Ölpreis tendiert nach dem kräftigen Anstieg vom Mittwoch kaum verändert. Der am Vortag gemeldete überraschend deutliche Rückgang der US-Ölvorräte stütze jedoch weiter, so Marktteilnehmer. 

   Berichtsperiode im Fokus

Neben den TSMC-Zahlen stehen auch die Quartalsausweise anderer Unternehmen im Blick. Die Fluggesellschaft United Airlines nicht in allen Punkten überzeugt; der Kurs steigt gleichwohl um 1,2 Prozent. Negativ werden die Zahlen von Alaska Air (-5,2%) aufgenommen. Abbot Laboratories notieren 2,6 Prozent im Minus, nachdem der Pharmakonzern im zweiten Quartal besser abgeschnitten hat als erwartet und den Ausblick angehoben hat. Der Kurs hat aber bereits am Vortag in Erwartung guter Geschäftszahlen deutlich vorgelegt.

Chuy's Holdings schießen um 47,8 Prozent in die Höhe, Darden Restaurants (-1,3%) übernimmt die Restaurantkette für 605 Millionen Dollar. Beyond Meat sacken um 8,9 Prozent ab, laut Wall Street Journal befindet sich die Gesellschaft in Diskussionen mit Anleihehaltern zur Restrukturierung der Bilanz. Warner Bros. Discovery steigen um 3,4 Prozent nach Berichten über die Prüfung strategischer Optionen. 

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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                41.192,71        -0,0%       -5,37      +9,3% 
S&P-500              5.605,31        +0,3%       17,04     +17,5% 
Nasdaq-Comp.        18.098,96        +0,6%      102,04     +20,6% 
Nasdaq-100          19.909,32        +0,6%      110,17     +18,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         +1,1        4,44        2,9 
5 Jahre                  4,10         +2,1        4,08        9,9 
7 Jahre                  4,12         +1,9        4,10       15,3 
10 Jahre                 4,19         +2,7        4,16       30,5 
30 Jahre                 4,40         +2,7        4,37       43,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:03  Mi, 17:15   % YTD 
EUR/USD                1,0917        -0,2%      1,0935     1,0930   -1,2% 
EUR/JPY                170,83        +0,0%      170,73     171,19   +9,8% 
EUR/CHF                0,9652        -0,1%      0,9668     0,9684   +4,0% 
EUR/GBP                0,8409        +0,0%      0,8407     0,8404   -3,1% 
USD/JPY                156,49        +0,2%      156,12     156,61  +11,1% 
GBP/USD                1,2982        -0,2%      1,3009     1,3006   +2,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,2701        -0,0%      7,2690     7,2765   +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             64.756,73        +0,7%   64.743,22  65.052,67  +48,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               82,95        82,85       +0,1%      +0,10  +15,7% 
Brent/ICE               85,05        85,08       -0,0%      -0,03  +12,1% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               32,52        31,56       +3,1%      +0,97   -1,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.459,61     2.458,98       +0,0%      +0,63  +19,3% 
Silber (Spot)           30,30        30,30       +0,0%      +0,00  +27,5% 
Platin (Spot)          997,46       998,75       -0,1%      -1,29   +0,6% 
Kupfer-Future            4,31         4,40       -1,8%      -0,08   +9,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/thl

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July 18, 2024 10:07 ET (14:07 GMT)

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