MÄRKTE EUROPA/Schaukelbörse - Berichtssaison nimmt Fahrt auf

24.04.2025 / 12:37 Uhr

DOW JONES--Nach der Erleichterungsrally am Vortag geht es mit den Kursen an den europäischen Börsen am Donnerstag nach unten. Damit dauert die Schaukelbörse der vergangenen Tage weiter an. "Nach dem Aufwärtsschub ist nun erst einmal eine Verschnaufpause angesagt", so ein Marktteilnehmer. "Auch wenn sich die Trump-Regierung im Zollstreit anscheinend bewegt, mit schnellen Durchbrüchen ist kaum zu rechnen", heißt es weiter. Es werde dauern, bis die Vielzahl an notwendigen Abkommen unter Dach und Fach sei. "Der Schaden ist angerichtet, und es wird schwer sein, ihn wieder zu beheben", so der Marktteilnehmer mit Blick auf den Vertrauensverlust, den die Trump-Regierung in der US-Wirtschaft verursacht hat. Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 21.891 Zähler, das Tagestief lag mit 21.732 deutlich darunter. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,4 Prozent auf 5.077 nach unten. Hier fällt der Sektor der Technologiewerte um gut 1 Prozent. Im Sektor sackt die Nokia-Aktie um gut 8 Prozent ab; das Unternehmen hat im ersten Quartal aufgrund einer einmaligen Belastung in seinem Geschäft mit den Mobilfunknetzen überraschend einen Nettoverlust geschrieben und rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinnrückgang aufgrund von Handelszöllen.

Ifo trotzt Trump

Entgegen den allgemeinen Erwartungen ist das Ifo-Geschäftsklima im April leicht von 86,7 auf 86,9 gestiegen. Zwar haben sich - wahrscheinlich wegen der höheren US-Zölle - die Erwartungen der Unternehmen etwas eingetrübt, was für die Volkswirte der Commerzbank aber durch eine bessere Lagebeurteilung mehr als ausgeglichen wurde. Dies mache Hoffnung, dass sich die Konjunktur in Deutschland im Verlauf dieses Jahres zumindest etwas beleben wird.

Für den Euro geht es um 0,5 Prozent auf 1,1383 Dollar nach oben. Zuletzt hatte der Greenback nach der Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump zur Personalie Jerome Powell zugelegt. Entgegen früheren Bekundungen war Trump von einer Entlassung des US-Notenbankchefs abgerückt. Der Dollar bleibt für ING-Analyst Francesco Pesole jedoch fragil und benötige einen konstanten Fluss positiver Schlagzeilen, um zusätzliche Unterstützung zu finden. Der Euro handele derweil rund 3,5 Prozent über seinem kurzfristigen fairen Wert.

Berichtssaison nimmt an Fahrt auf

Bei Adidas (+3,0%) entsprächen die Umsatzerlöse weitgehend den Konsensschätzungen, die Bruttomarge liege 30 Basispunkte darüber, das EBIT übertreffe mit 610 Millionen Euro die Konsensschätzung um 12 Prozent, heißt es bei RBC. Die Marktanalysen von Metzler sehen eine fortgesetzt starke Nachfrage nach Lifestyle-Modellen. Somit verfüge das Unternehmen über ein "nachhaltiges Wachstumsprofil und marktführende Dynamik inmitten der Schwäche von Nike". Da die aktuelle Bewertung die verdiente Prämie nicht vollständig widerspiegele, sollte die Aktie sich weiterhin besser entwickeln als der Sektor insgesamt, der in den kommenden Monaten weiterhin vor Herausforderungen stehen werde, schreiben die Analysten.

Nestles (-0,3%) Zahlen für das erste Quartal zeigten einen soliden Start ins Jahr und seien ein Zeichen dafür, dass sich das Unternehmen in die richtige Richtung bewege - wenn auch langsam. Das ist die Einschätzung von Baader-Helvea-Analyst Andreas von Arx in einer Research Note. Die Zahlen seien zwar nicht beeindruckend genug, um eine Rückkehr zu den historisch höheren Bewertungsniveaus der Aktie zu rechtfertigen, die verbesserte Ergebnisdynamik dürfte aber in diesem Sommer zu einem höheren Aktienkurs führen.

Gleich um 5 Prozent nach unten geht es für das Kering-Papier. Der Umsatz liegt noch einmal 3 Prozent unter den ohnehin schon gesenkten Erwartungen, heißt es bei RBC.

Die Umsätze von Thales (-2%) im ersten Quartal sind laut Jefferies zwar 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen, was vor allem auf die starke Entwicklung bei Defense zurückzuführen sei. Allerdings enttäusche der Auftragseingang mit einem Rückgang von 25 Prozent, auch hier sei vor allem Defense für die Entwicklung verantwortlich. Den Ausblick hat der Konzern bestätigt. Rheinmetall notieren 1 Prozent leichter.

Bei Delivery Hero (-3%) sorgt die Entwicklung in Asien für Besorgnis, so die Einschätzung von Clement Genelot, Analyst bei Bryan Garnier.

Baader Helvea bescheinigt Vossloh (-4%) etwas schwächere Erstquartalszahlen. Die Lücke könne aber 2025 noch geschlossen werden. Der Eisenbahntechniker habe Geschäftszahlen unterhalb der hauseigenen Schätzungen der Analysten und auch des Marktes veröffentlicht.

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Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.082,27        -0,3%     -16,47          +4,1% 
Stoxx-50        4.318,27        -0,2%      -7,82          +0,4% 
DAX            21.883,00        -0,4%     -78,97         +10,3% 
MDAX           27.697,06        +0,1%      33,84          +8,1% 
TecDAX          3.541,75        -0,0%      -0,12          +3,6% 
SDAX           15.373,62        +0,0%       2,43         +12,1% 
CAC             7.459,08        -0,3%     -23,28          +1,4% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1390        +0,6%     1,1324         1,1352   +9,4% 
EUR/JPY         162,1080        +0,0%   162,1010       161,9065   -0,5% 
EUR/CHF           0,9386        -0,1%     0,9396         0,9394   +0,6% 
EUR/GBP           0,8551        +0,1%     0,8542         0,8551   +3,3% 
USD/JPY         142,3230        -0,6%   143,1645       142,6220   -9,0% 
GBP/USD           1,3320        +0,5%     1,3259         1,3277   +5,9% 
USD/CNY           7,1951        +0,0%     7,1945         7,1974   -0,2% 
USD/CNH           7,2885        +0,0%     7,2871         7,2857   -0,6% 
AUS/USD           0,6389        +0,4%     0,6364         0,6405   +2,8% 
Bitcoin/USD    92.481,25        -1,1%  93.509,55      92.800,05   +0,1% 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Schluss      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          62,78        62,31      +0,8%           0,47   +1,6% 
Brent/ICE          66,58        66,14      +0,7%           0,44  -11,7% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold             3331,51      3288,25      +1,3%          43,26  +25,3% 
Silber             29,30        29,65      -1,2%          -0,35   +6,2% 
Platin            858,51       863,22      -0,5%          -4,71   -1,4% 
Kupfer              4,87         4,84      +0,5%           0,03  +19,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

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April 24, 2025 06:36 ET (10:36 GMT)

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