XETRA-SCHLUSS/Trump-Zölle sorgen für DAX-Abverkauf

03.02.2025 / 17:48 Uhr

DOW JONES--Die Angst vor einem globalen Handelskrieg hat den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn schwer belastet. US-Präsident Donald Trump hat Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren aus Mexiko und Kanada in Kraft gesetzt, auf Energie aus Kanada sind es 10 Prozent. Auch auf Einfuhren aus China hat Trump Zölle von 10 Prozent verhängt. Nach einem Telefonat zwischen der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum und Trump wurde aber vereinbart, die Zölle auf mexikanische Importe um einen Monat zu verschieben. Das nährte die Hoffnung am Markt, dass es letztendlich einen Deal geben werde. Der DAX verlor 1,4 Prozent auf 21.428 Punkte, im Tagestief stand der Index bei 21.253 Punkten.

Trump hatte zudem klar gemacht, dass auch Zölle auf europäische Einfuhren folgen werden, und zwar "recht bald". Sollten Importzölle von 10 Prozent auf europäische Einfuhren verhängt werden, würde dies nach Einschätzung der Deutschen Bank die europäische Wirtschaftsleistung um 0,5 bis 0,9 Prozent verringern. Das hätte auch Auswirkungen auf die Geldpolitik. Für einen solchen Fall glauben die Analysten, dass der EZB-Einlagensatz bis Ende des Jahres auf 1,50 Prozent fallen würde. Derzeit wird am Markt eine Zinserwartung von 2,00 Prozent eingepreist.

"Sie stehen mit den verhängten Zöllen besonders im Brennpunkt", so ein Marktteilnehmer zu Volkswagen. VW ist einer der größten Autobauer in Mexiko und fertigt dort auch für den US-Markt. Hinzu kommt laut Beobachtern eine Batteriezellenfabrik, die von der Konzerntochter PowerCo in Kanada gebaut wird. Der Kurs gab 4,1 Prozent ab. Daneben fielen Daimler Truck um 3 Prozent, BMW um 2,4 Prozent und Porsche AG um 3,5 Prozent.

Bei Porsche dreht sich das Personalkarussell

Porsche AG standen aber auch mit Personalien im Blick, mit denen das Unternehmen auf die schwache operative Entwicklung reagiert. Der langjährige Finanzvorstand Lutz Meschke und Vertriebschef Detlev von Platen sollen aus dem Vorstand ausscheiden. Porsche steckt, wie viele andere Autohersteller auch, besonders in China momentan in der Krise.

Rüstungsaktien lagen dagegen gut im Markt. Rheinmetall stiegen um 1,1 Prozent und Hensoldt um 1,7 Prozent. Händler verwiesen auf US-Außenminister Marco Rubio. Der sagte, Deutschland solle mehr für die Verteidigung ausgeben und weniger für Sozialprogramme. Die USA subventionierten in Deutschland und Frankreich die Möglichkeiten der teuren Frühverrentung. Länder wie Polen, Litauen, Estland und Finnland bemühten sich stärker.

Deutsche Börse gewannen 0,6 Prozent. Hintergrund war die gestiegene Volatilität an den Finanzmärkten nach der Ankündigung von Importzöllen durch die US-Regierung. In dem Risk-off-Umfeld stieg der Absicherungsbedarf durch die Anleger über derivative Instrumente. Gut hielten sich auch Deutsche Telekom mit plus 0,6 Prozent - die Aktie gilt als sehr gut aufgestellt angesichts der Tochter US-Mobile US. Im SDAX stiegen Atoss Software mit Kaufempfehlungen um 3,3 Prozent. Das Minus von 5,7 Prozent bei Thyssenkrupp war teilweise dem Dividendenabschlag geschuldet.

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INDEX                                   zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX                                   21.428,24  -1,4%     +7,51% 
DAX-Future                            21.532,00  -1,3%     +7,78% 
XDAX                                  21.432,37  -1,0%     +8,08% 
MDAX                                  26.388,15  -1,3%     +2,92% 
TecDAX                                 3.680,32  -1,3%     +7,61% 
SDAX                                  14.435,33  -1,3%     +5,20% 
zuletzt                               +/- Ticks 
Bund-Future                              133,16    +82 
YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            6         33     1          4.448,8        80,0    70,6 
MDAX           7         42     1            525,5        31,2    23,9 
TecDAX         7         21     2          1.107,0        20,2    18,9 
SDAX          12         56     2            127,4         8,7     7,0 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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