UN-Klimakonferenz einigt sich auf höhere Transferzahlungen
24.11.2024 / 13:57 Uhr
Von Matthew Dalton und Florian Faust
DOW JONES--Die UN-Klimakonferenz (CPO29) hat sich am Wochenende in Aserbaidschan auf einen Minimalkonsens verständigt. Doch viele Fragen blieben unbeantwortet, es hagelt Kritik. Für Klimaschutz und -folgen vor allem im globalen Süden und für Entwicklungsländer soll der jährliche Beitrag bis 2035 auf mindestens 300 Milliarden US-Dollar aufgestockt und damit verdreifacht werden. Das Geld sollen in erster Linie Industrieländer wie die USA, Europa und andere Industriestaaten aufbringen.
Entwicklungsländer hatten weitaus höhere Finanzmittel gefordert, Summen von bis zu 1,3 Billionen Dollar jährlich bis 2035 hatten die Runde gemacht. Die Summe wurde zwar als Zielgröße definiert, wie diese Summe erreicht werden soll, blieb aber weitgehend offen.
Mit der finanziellen Zusage signalisierten die Geldgeber ihr Engagement für das Pariser Klimaabkommen trotz eines drohenden Hindernisses: der bevorstehenden US-Präsidentschaft von Donald Trump. Trump will die USA aus dem Pariser Abkommen zurückzuziehen. Eine Trump-Regierung zusammen mit dem republikanisch kontrollierten Kongress wird wahrscheinlich die US-Klimafinanzierung in den nächsten Jahren kürzen. Damit kommen erhebliche Zweifel am Willen der USA auf, das Abkommen aus Baku zumindest kurzfristig zu erfüllen.
Dieser Umstand setzt Europa unter Druck, die Lücke zu füllen, die die USA hinterlassen dürften. Wohlhabendere Mitglieder unter den Schwellenländern wie China, die ölreichen Golfstaaten und einige andere stimmten begrenzten Schritten zu, die helfen könnten, die Lücke zu schließen. Westliche Länder drängten China, Saudi-Arabien und andere höher entwickelte Schwellenländer, sich stärker zu engagieren. Chinas Kohlendioxidemissionen sind seit 1992 stark gestiegen und stellen nun die größten der Welt - mit einem Drittel des globalen Gesamtvolumens. Chinas Emissionen sind so groß, dass ihre kumulierten Emissionen seit Beginn der industriellen Ära nun die der 27 Nationen der Europäischen Union übersteigen.
Die endgültige Vereinbarung vermerkt die "freiwillige Absicht" der Entwicklungsländer, ihren Anteil an der Klimafinanzierung, die von der Weltbank und anderen multilateralen Entwicklungsbanken bereitgestellt wird, auf das neue Finanzierungsziel anzurechnen. Entwicklungsländer erhoben zwar keinen Einspruch gegen die Vereinbarung, äußerten jedoch Empörung.
"Wir sind enttäuscht über das Ergebnis, das eindeutig die Unwilligkeit der entwickelten Länder zeigt, ihren Verpflichtungen nachzukommen", sagte Leena Nandan, Sekretärin des indischen Umweltministeriums. "Indien akzeptiert den Zielvorschlag in seiner jetzigen Form nicht (...). Das Ziel ist zu wenig, es ist zu weit entfernt. (...)." Auch von Umweltschützern hahelt es Kritik.
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November 24, 2024 07:57 ET (12:57 GMT)
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