KONJUNKTUR IM BLICK/Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt im April
22.04.2025 / 07:00 Uhr
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Ist das Zolldrama schon in der Realwirtschaft zu spüren? Der Ifo-Index, Deutschlands wichtigster Konjunkturfrühindikator, wird es uns bald zeigen. Während die Unternehmen ihre aktuelle Lage möglicherweise noch einmal als ganz passabel eingestuft haben, dürften die Geschäftserwartungen deutlich gesunken sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass der Ifo-Index auf 85,1 (März: 86,7) Punkte gesunken ist, nachdem er erst im Vormonat unter dem Eindruck geplanter großzügiger staatlicher Ausgabenprogramme angezogen hatte. Es war der dritte und womöglich vorerst letzte Anstieg in Folge. Das Ifo-Institut veröffentlicht die Zahlen am Donnerstag (10.00 Uhr).
Beeinflusst werden die Erwartungen für den Ifo-Index wahrscheinlich noch von den Einkaufsmanagerindizes (PMI), deren erste Veröffentlichung am Mittwoch (9.30 Uhr) ansteht. Um 10.00 Uhr folgen die Euroraum-PMIs.
Ergebnisse von drei EZB-Umfragen
Im Vorfeld ihrer Ratssitzung hatte die Europäische Zentralbank (EZB) mehrere Umfragen unter Analysten, Unternehmen und Volkswirten zu deren Erwartungen bezüglich des geldpolitischen Kurses, der Entwicklung von Nachfrage, Preisen, Beschäftigung und Löhnen sowie von Inflation und Wachstum angestellt. Nachdem die Entscheidungen gefallen sind, werden nun die Umfrageergebnisse veröffentlicht. Die Berichte zu den Umfragen unter geldpolitischen Analysten, Großunternehmen und Professional Forecasters kommen am Dienstag (10.00 Uhr).
IWF veröffentlicht Weltwirtschaftsausblick und Finanzstabilitätsbericht
Der Internationale Währungsfonds (IWF) veröffentlicht am Dienstag (15.00 und 16.15 Uhr) zwei Berichte: Den Weltwirtschaftsausblick und den Finanzstabilitätsbericht. Wie IWF-Chefin Kristalina Georgieva in ihrer Auftaktrede zur IWF-Frühjahrstagung andeutete, dürfte der IWF seine Wachstumsprognosen deutlich senken. Die Frage ist, welche Annahmen hinsichtlich der Importzölle getroffen wurden, wahrscheinlich hat der IWF mit verschiedenen Szenarien gearbeitet. Was die Finanzstabilität angeht: Ein schwächeres Wachstum bedeutet auch immer eine schwächere Schuldentragfähigkeit. Und der dramatische Anstieg der US-Staatsanleiherenditen bei gleichzeitiger Dollar-Abwertung ist sicher eine Betrachtung wert.
EZB veröffentlicht Wage Tracker April
Ein weiterer EZB-Bericht kommt am Mittwoch (10.00 Uhr): Der zum aktuellen Wage Tracker. Der Optimismus der EZB, das Inflationsziel von 2 Prozent demnächst erreichen zu können, beruht nicht zuletzt auf der Annahme, dass sich das Lohnwachstum verlangsamen wird. Zuletzt hat es das getan, wie die im März veröffentlichten Wage-Tracker-Zahlen für 2024 und 2025 zeigten.
IWF veröffentlicht Fiscal Monitor
In seinem vorigen Bericht zur Entwicklung der weltweiten Staatsfinanzen hatte der IWF die Notwendigkeit betont, nach den Ausgabenexzessen der Corona-Jahre wenn möglich eine Konsolidierung einzuleiten. Eine solche Konsolidierung wäre nach gängigen Standards eigentlich in den USA möglich, wo der Arbeitsmarkt voll ausgelastet ist und die Wirtschaft kräftig wächst. Der IWF hat es früher nicht an kritischen Bemerkungen zum fiskalischen Kurs der USA fehlen lassen, die auf eine Gesamtverschuldung von 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung zusteuern. Wie mag sein Urteil angesichts der jüngsten Renditeanstiege und eingetrübter Wachstumsprognosen aussehen? Der aktuelle Fiscal Monitor wird am Mittwoch (15.00 Uhr) veröffentlicht.
Die Woche endet am Freitag (16.00 Uhr) voraussichtlich mit aktuellen Horror-Nachrichten zur Entwicklung der US-Inflationserwartungen, die die Uni Michigan im Rahmen ihrer Umfrage zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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