MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa

14.03.2025 / 07:30 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

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+++++ TAGESTHEMA +++++

Nach dem bereits schwachen dritten Quartal zeigen sich bei BMW wohl auch im Schlussquartal erhebliche Bremsspuren: Der operative Gewinn im Kerngeschäft mit Premiumautos dürfte um 40 Prozent eingebrochen sein. Die Marge wird bei nur etwas über 5 Prozent nach noch 8,5 Prozent im Vorjahr erwartet. Besonders das schwache Geschäft in China belastet den DAX-Konzern. Aussagen des Managements zum Wettbewerbsumfeld auf dem weltweit größten Automarkt interessieren daher bei der Vorlage der Jahresbilanz am Freitag besonders. Dagegen spielt die Zoll-Debatte für BMW eine nicht ganz so große Rolle. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Audi oder Porsche verfügen die Münchener mit ihrem Werk in Spartanburg über eine große Fabrik in den USA. Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

                                PROG  PROG  PROG 
4. QUARTAL 2024                 4Q24  ggVj  Zahl       4Q23 
Umsatz Konzern                41.280   -4%    13     42.968 
-Automobile                   35.581   -5%    12     37.283 
-Finanzdienstleistungen        9.575   +1%    12      9.504 
EBIT Konzern                   2.543  -42%    13      4.412 
-Automobile                    1.906  -40%    12      3.171 
EBIT-Marge Automobile            5,4    --    --        8,5 
EBIT Finanzdienstleistungen      632   +4%    12        606 
Ergebnis vor Steuern           2.541  -31%    12      3.682 
Ergebnis nach Steuern          1.836  -30%    11      2.614 
Ergebnis nach Steuern/Dritten  1.619  -32%    12      2.388 
Ergebnis je Stammaktie          2,60  -31%    10       3,77 
 

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

DAIMLER TRUCK

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das vierte Quartal (in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro, Rendite in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):

.                                   PROG  PROG  PROG 
4. QUARTAL                          4Q24  ggVj  Zahl    4Q23 
Umsatz                            14.005   -6%     9  14.950 
EBIT                               1.137  -22%     9   1.465 
EBIT bereinigt                     1.389  -11%     9   1.559 
Ergebnis nach Steuern/Dritten        875  -27%     8   1.195 
Ergebnis je Aktie                   1,07  -28%     4    1,48 
Umsatzrendite Industriegeschäft      8,0    --     8    10,6 
 

07:30 DE/Daimler Truck Holding AG, Jahresergebnis (09:00 BI-PK)

07:30 DE/Bechtle AG, Jahresergebnis (10:00 PK)

07:30 DE/BMW AG, Jahresergebnis (08:00 BI-PK)

07:30 DE/Dermapharm Holding SE, vorläufiges Jahresergebnis

08:30 TW/Foxconn Technology Group , Ergebnis 4Q

- DE/Allianz SE, Geschäftsbericht

- DE/MVV Energie AG, HV

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

-DE 
    08:00 Verbraucherpreise (endgültig) Februar 
          PROGNOSE:  +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          vorläufig: +0,4% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          zuvor:     -0,2% gg Vm/+2,3% gg Vj 
          HVPI 
          PROGNOSE:  +0,6% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          vorläufig: +0,6% gg Vm/+2,8% gg Vj 
          zuvor:     -0,2% gg Vm/+2,8% gg Vj 
 
-GB 
    08:00 BIP Monat Januar 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+1,2% gg Vj 
          zuvor:    +0,4% gg Vm/+1,5% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    +0,1% gg Vq/+1,2% gg Vj 
 
    08:00 Handelsbilanz Januar 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    -17,4 Mrd GBP 
 
    08:00 Industrieproduktion Januar 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/-1,9% gg Vj 
 
-US 
    15:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) März 
          zuvor: 64,7 
 
    24:00 Frist für finanzielle Einigung zur Abwendung einer Schließung 
          von Regierungsbehörden läuft ab 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++

Aktuell: 
Index (Börse)            zuletzt  +/- %   % YTD   Ende  Schluss Vortag 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.789,70  +0,5%   -4,6%  06:00         7749,10 
Nikkei-225 (Tokio)     37.103,88  +0,9%   -7,7%  07:00        36790,03 
Schanghai-Comp.         3.416,25  +1,7%   +0,6%  08:00         3358,73 
Hang-Seng (Hongk.)     24.027,99  +2,4%  +17,5%  09:00        23462,65 
 
Donnerstag: 
INDEX               zuletzt  +/- % 
DAX               22.567,14  -0,5% 
DAX-Future        22.536,00  -0,6% 
XDAX              22.524,82  -0,6% 
MDAX              28.470,09  -0,8% 
TecDAX             3.703,24  -1,0% 
SDAX              15.222,24  -0,5% 
Euro-Stoxx-50      5.328,39  -0,6% 
Stoxx-50           4.585,91  +0,1% 
Dow-Jones         40.813,57  -1,3% 
S&P-500            5.521,52  -1,4% 
Nasdaq Composite  17.303,01  -2,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer Fortsetzung des volatilen Geschäfts rechnen Händler auch am Freitag an Europas Börsen. Die Märkte seien weiter getrieben von den willkürlichen Wendungen bei den US-Strafzöllen und dem Rutsch der US-Techwerte. Dazu kommt nun bereits der Blick auf die kommende Sitzung der US-Notenbank am kommenden Mittwoch und der große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen am nächsten Freitag. All das stufen Marktteilnehmer als "Risk Events" ein, in deren Vorfeld neue Anlagen riskant sind. Die DAX-Terminkontrakte ziehen indes am Morgen mit den Börsen in Asien an und ignorieren die schwachen US-Vorgaben. Strategen sehen dahinter eine Fortsetzung der Umschichtung von US-Aktien in europäische Werte. Die Euphorie seit dem Amtsantritt von Donald Trump ist verflogen, nun droht am Freitagabend noch immer die Frist gegen einen US-Government-Shutdown auszulaufen. Während die US-Schuldenkrise als eindämmbares Problem gilt, liegen die größten Überraschungspotenziale beim Trumpschen Handelskrieg.

Rückblick: Die Akteure hatten vor allem die Entwicklung im US-Zollkonflikt mit praktisch dem Rest der Welt im Blick. US-Präsident Trump hat mit der Einführung von Zöllen in Höhe von 200 Prozent auf alkoholische Getränke aus der Europäischen Union gedroht, nachdem die EU-Kommission Vergeltungszölle angekündigt hatte. LVMH gaben um 1,1 Prozent nach, Carlsberg um 0,5 Prozent, Heineken um 1,5 Prozent und Anheuser-Busch Inbev um 0,9 Prozent. Nach den US-Verbraucherpreisen sind auch die US-Erzeugerpreise aus Marktsicht günstig ausgefallen. Dennoch gab es keine Reaktion. Das dürfte zum einen daran liegen, dass sich das Überraschungsmoment nach den US-Verbraucherpreisen in Grenzen gehalten hat. Daneben dürften die neuen Zölle in den Preisen noch nicht eingearbeitet sein. Die Online-Apotheke Docmorris erreichte die Jahresziele. Jedoch lastete die Ankündigung einer Kapitalerhöhung auf dem Kurs, er knickte um 28,7 Prozent ein.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Schwächer - Im DAX gilt die 22.000er-Marke als Schlüsselunterstützung: Nachdem sie schon mehreren Attacken standgehalten hat, würde ein Fall darunter zu beschleunigten Verkäufen führen. Schlusslicht im DAX waren Daimler Truck (-4,4%). Händler verwiesen auf einen Bericht der US-Umweltschutzbehörde. Deren neuer Chef wolle die Klimaregulierung zurückdrehen. "Das spricht dafür, dass die Flotte relativ alt bleibt und Logistiker nicht auf neue LKW wegen des Klimas umsteigen", so ein Marktteilnehmer. Auch für Traton (-2,6%) ging es nach unten. K+S verbilligten sich nach dem Quartalsbericht um 6,1 Prozent. Bei Morgan Stanley hieß es, die Mitte der Spanne für den Gewinnausblick liege zwar über den Erwartungen, der Umsatzausblick sei aber von Unsicherheit gekennzeichnet und enttäusche. Schwache Zahlen von Grenke ließen die Aktie um 18,8 Prozent einbrechen. Hellofresh fielen um weitere 4,5 Prozent. Nach der jüngsten Warnung vor einem Umsatzrückgang wurden nun noch Zahlen nachgeliefert, die ebenfalls enttäuschten. Bei Hugo Boss (-2,4%) haben die Zahlen im vierten Quartal die Erwartungen erfüllt, der Umsatzausblick blieb allerdings hinter den Erwartungen.

XETRA-NACHBÖRSE

Leicht abwärts ging es mit dem Kursen im nachbörslichen Handel am Donnerstag. Die Umsätze seien im Gegensatz zu den vergangenen Handelstagen aber eher durchschnittlich gewesen, so ein Händler von Lang & Schwarz. Wichtige Unternehmensmeldungen habe es nicht gegeben.

USA - AKTIEN

Sehr schwach - Händler sprachen von einer unverändert hohen Verunsicherung am Markt wegen der sprunghaften und offenbar kaum mit einer Strategie unterlegten Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Es gebe nicht einen vernünftigen Grund für eine Kehrtwende am US-Aktienmarkt, hieß es mit Blick auf die schwache Entwicklung der jüngsten Zeit. Daneben waren die Blicke auf den US-Haushaltsstreit mit einem drohenden Regierungsstillstand gerichtet, bei dem am Wochenende eine kritische Frist ansteht. Die Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg erhielten einen Dämpfer. Präsident Wladimir Putin sagte, Russland werde einem sofortigen Ende der Kämpfe nicht zustimmen. Nach der positiven Marktreaktion am Vortag auf vorteilhafte Verbraucherpreisdaten reagierte der Markt nicht auf die Erzeugerpreise, die ebenfalls niedriger als gedacht ausgefallen sind. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind einen Tick besser als prognostiziert ausgefallen. Intel (+14,6%) hat mit Lip-Bu Tan einen neuen Chef gefunden. Laut Analyst Ben Barringer von Quilter Cheviot macht dies Hoffnung, dass der Chip-Hersteller trotz kontinuierlicher Marktanteilsverluste an Taiwan Semiconductor Manufacturing überleben könne. Adobe sanken um 13,9 Prozent. Der Softwarekonzern konnte mit seinen Erstquartalszahlen zwar durchaus gefallen, aber der Ausblick auf die zweite Periode enttäuschte.

USA - ANLEIHEN

Die Renditen gaben am Anleihemarkt nach. Die Sorge, dass die US-Zollpolitik mittelfristig zu Preisschüben führe, überlagere die aktuell niedrige Teuerung, hieß es im Handel.

+++++ DEVISENMARKT +++++

DEVISEN            zuletzt        +/- %  Schluss Vortag  Do, 17:09   % YTD 
EUR/USD             1,0844        -0,1%          1,0776     1,0857   +5,2% 
EUR/JPY           161,0605        +0,3%        160,3380   160,4750   -1,0% 
EUR/CHF             0,9585        +0,0%          0,9569     0,9610   +2,7% 
EUR/GBP             0,8377        -0,0%          0,8371     0,8392   +1,6% 
USD/JPY           148,5295        +0,4%        148,7895   147,8020   -5,9% 
GBP/USD             1,2945        -0,0%          1,2873     1,2939   +3,5% 
USD/CNY             7,1691        +0,0%          7,1566     7,1669   -0,7% 
USD/CNH             7,2430        -0,1%          7,2373     7,2452   -1,2% 
AUS/USD             0,6296        +0,2%          0,6309     0,6290   +2,2% 
Bitcoin USD    81.963,9500        +0,7%     88.358,3000  80.992,30  -10,3% 
 

Der Dollar legte zu, der Dollar-Index gewann 0,2 Prozent - gestützt vor allem von den aktuellen Trump-Zolldrohungen gegen EU-Produkte. Zölle gelten als inflationstreibend.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL              zuletzt  VT-Settlem.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex            67,02        66,55           +0,7%       0,47   +0,2% 
Brent/ICE            70,32        70,15           +0,2%       0,17   -5,2% 
 

Am Ölmarkt verbilligten sich die Lieferkontrakte. Für Brent und WTI ging es um bis zu 1,5 Prozent nach unten. Teilnehmer verwiesen auf wachsende Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen eines schwächeren Konjunktur-Wachstums auf die Nachfrage und der Aussichten auf ein bevorstehendes globales Überangebot.

METALLE

METALLE            zuletzt       Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)       2.983,09     2.987,00           -0,1%      -3,91  +11,9% 
Silber (Spot)        31,21        31,22           -0,0%      -0,01   +9,4% 
Platin (Spot)       920,12       921,06           -0,1%      -0,94   +3,6% 
 

Der Goldpreis legte den dritten Handelstag in Folge zu und näherte sich der Marke von 3.000 Dollar weiter an. Die Feinunze gewann 1,5 Prozent auf 2.983 Dollar. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit den Zöllen befeuere die Flucht in Sicherheit und den Anstieg des Goldpreises, hieß es.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++

ZÖLLE USA

Donald Trump hat nach eigener Aussage nicht vor, die Zölle, die die USA auf die Einfuhr von Stahl, Aluminium und anderen Materialien erheben, zurückzunehmen. "Ich werde weder bei Aluminium noch bei Stahl oder Autos nachgeben." Trump sagte erneut, dass es "eine kleine Störung" geben werde, wenn die USA dazu übergingen, mehr Produkte im Land herzustellen. Aber er argumentierte, dass die USA am Ende die Nase vorn haben würden.

ENEL

hat wegen rückläufiger Preise im vergangenen Jahr spürbar weniger umgesetzt. Doch der Energieversorger verdiente deutlich mehr. Die Aktionäre sollen eine um 9 Prozent höhere Dividende von 0,47 Euro erhalten.

KERING

Die italienische Luxusmarke Gucci bekommt einen neuen Kreativdirektor. Wie der Mutterkonzern Kering mitteilte, soll Demna Gvasalia den Posten übernehmen. Gucci hatte vor gut einem Monat angekündigt, sich von dem bisherigen Kreativdirektor Sabato De Sarno zu trennen. Gvasalia soll seinen neuen Job Anfang Juli antreten.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 14, 2025 02:29 ET (06:29 GMT)

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