MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte

10.03.2025 / 13:06 Uhr

Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ AKTIENMÄRKTE (13:02 Uhr) +++++

INDEX            zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD  +/- % YTD  +/- % YTD 
DAX            22.812,35  -0,9%  -196,59     +15,6%     +15,6%    -196,6% 
DAX-Future     22.837,00  -0,8%  -183,00     +16,4%     +16,4%    -183,0% 
XDAX           22.812,35  -1,7%  -386,89     +17,0%     +17,0%    -386,9% 
MDAX           29.157,31  -1,4%  -402,99     +15,5%     +15,5%    -403,0% 
TecDAX          3.746,03  -1,3%   -49,13     +11,1%     +11,1%     -49,1% 
EuroStoxx50     5.427,75  -0,7%   -40,66     +11,7%     +11,7%     -40,7% 
Stoxx50         4.662,99  -0,7%   -31,76      +9,0%      +9,0%     -31,8% 
 

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.           +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          67,33        67,04           +0,4%       0,29   +0,1% 
Brent/ICE          70,68        70,45           +0,3%       0,23   -5,9% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag           +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.904,67     2.911,84           -0,2%      -7,18  +10,9% 
Silber (Spot)      29,96        30,01           -0,2%      -0,05   +7,6% 
Platin (Spot)     895,99       889,66           +0,7%       6,33   +1,9% 
 

Die Ölpreise erholen sich von anfänglichen Abgaben und legen leicht zu. Die Besorgnis über US-Importzölle die Furcht vor einem globalen Wirtschaftsabschwung schürt jedoch Sorgen, was durch die geplanten Produktionserhöhungen der OPEC+ noch verstärkt wird. Die Entscheidung Saudi-Arabiens, die asiatischen Rohölpreise zu senken, und die deflationären Wirtschaftsdaten aus China haben die wirtschaftlichen Sorgen noch verstärkt, so Joseph Dahrieh von Tickmill.

+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++

Die US-Börsen bleiben politikgetrieben und ein Spielball der Aussagen von US-Präsident Donald Trump. Der will nicht ausschließen, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr schrumpft und in eine Rezession gerät. Er hält es für denkbar, dass seine weitreichende Wirtschaftsagenda kurzfristige Turbulenzen verursachen könnte. Langfristig förderten seine Maßnahmen aber Wohlstand, ist sich Trump in einem Interview sicher. Am Aktienmarkt kommen die Aussagen nicht gut an. Zudem herrschen Zweifel, ob Trumps langfristige Vision Realität werden könnte. Zudem fördert Trump die ohnehin herrschende Verunsicherung über seine Zollpolitik mit einem Ausweichen auf die Frage, ob er Unternehmen, die mehr Klarheit über die Zölle wünschten, eine Zusicherung geben könne. Die Sorge bestehe, dass die Unsicherheit über Zölle, die massiven Kürzungen im Staatsapparat und allgemein unberechenbares Verhalten das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmen schädigen und zu einem Abschwung führen könnten, mahnen Marktakteure. Die Kommentare der Regierung "deuten darauf hin, dass ihr Schmerzniveau höher ist als die meisten vor ein paar Wochen geglaubt hatten", urteilt Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

21:05 US/Oracle Corp, Ergebnis 3Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Schwächer - Die europäischen Börsen können die Eröffnungsgewinne nicht behaupten und sind ins Minus gerutscht. "Die politische Unsicherheit ist groß", sagt ein Marktteilnehmer mit Blick auf Schuldenbremse und US-Zölle. Auch drücken Aussagen von US-Präsident Donald Trump, der eine Rezession in den USA im Rahmen des Umbaus der Wirtschaft nicht ausschließt. Zudem stoße die generelle Unsicherheit auf nach wie vor überkaufte Strukturen, heißt es im Handel. Die verkündete Ablehnung der für die Finanzierungspakete notwendigen Grundgesetzänderungen durch die Grünen belastet bislang nicht größer. Zunächst gehe es wahrscheinlich nur um neue Verhandlungen, die Grünen dürften auf Zugeständnisse pochen. Positiv gesehen wird der jüngste Rückgang der Ölpreise, die nahe ihrem Jahrestief liegen, auch wenn sich die Preise am Montag leicht erholen. Auch die Erdgaspreise sind mit dem warmen Wetter zuletzt stark gefallen und auf die Niveaus von Ende September zurückgekehrt, was die Verbraucher entlastet. Am Abend geraten die Zahlen von Oracle als möglicher Impulsgeber für SAP in den Blick. Von guten Zahlen und einem schwachen Ausblick spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Traton. Die Marge habe sich im vergangenen Jahr besser entwickelt als erwartet, auch die Dividende liege leicht über der Prognose. Entsprechend fallen die Aktien um 4,5 Prozent. Lufthansa (-3%) und Fraport (-2,3%) leiden unter den Warnstreiks. Verdi hat das Bodenpersonal in den Ausstand gerufen, um den Druck in den Tarifverhandlungen zu erhöhen.

+++++ DEVISEN +++++

DEVISEN          zuletzt        +/- %  Schluss Vortag  Do, 17:00   % YTD 
EUR/USD           1,0852        +0,0%          1,0850     1,0818   +4,7% 
EUR/JPY         159,6795        -0,2%        160,0130   160,3450   -1,6% 
EUR/CHF           0,9515        -0,1%          0,9526     0,9586   +2,0% 
EUR/GBP           0,8398        +0,1%          0,8390     0,8393   +1,4% 
USD/JPY         147,1400        -0,2%        147,4865   148,2140   -5,9% 
GBP/USD           1,2923        -0,1%          1,2931     1,2889   +3,0% 
USD/CNY           7,1662        -0,0%          7,1667     7,1517   -0,6% 
USD/CNH           7,2601        +0,3%          7,2412     7,2440   -1,2% 
AUS/USD           0,6325        +0,4%          0,6302     0,6351   +1,6% 
Bitcoin USD    83.463,65        +3,6%       80.582,60  90.804,45   -7,0% 
 

Nach den jüngsten deutlichen Abgaben zeigt sich der Dollar zu Wochenbeginn erneut schwächer. Der Dollar-Index fällt um 0,2 Prozent. Eine zwischenzeitliche Erholung konnte nicht verteidigt werden. Der Greenback verharrt nach Aussage von Pepperstone-Stratege Michael Brown auf einem schwächeren Niveau nach den Verlusten in der vergangenen Woche inmitten der Unsicherheit über die Politik von US-Präsident Trump. Das große Problem für die Märkte sei die Tatsache, dass Trumps Politik sich so "oft ändere wie die Windrichtung". Trumps sprunghaftes Verhalten in Bezug auf Zölle mache es den Marktteilnehmern unmöglich, Risiken einzupreisen oder einen zukünftigen politischen Kurs korrekt zu diskontieren. Es sei nicht verwunderlich, dass "derzeit niemand in US-Dollar-denominierte Vermögenswerte anfassen wolle", da der Dollar-Index in der vergangenen Woche seine schlechteste Woche seit zweieinhalb Jahren verzeichnet habe.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Uneinheitlich - Vor allem in Hongkong ging es steil bergab. Einmal mehr zeigte sich, dass die Wall Street ihren Nimbus als Leitbörse aktuell eingebüßt hat, denn die Indizes folgten den positiven US-Vorgaben mehrheitlich nicht. Die Abkopplungspolitik von US-Präsident Donald Trump zeige auch am Finanzmarkt Wirkung, hieß es. Anleger zeigten sich weiterhin verunsichert vor dem Hintergrund der immer neuen Zollankündigungen der US-Regierung - und ihrer häufig dann wieder erfolgenden Rücknahme bzw. Abschwächung oder Verschiebung. Zudem enttäuschte der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Daten reihten sich damit ein in die Serie zuletzt schwacher Konjunkturmeldungen. In China sank die Inflation deutlicher als vorausgesagt und untermauerte damit das Bild eines schwachen Binnenkonsums. Erstmals seit 13 Monaten fiel die Inflation unter null und dies mit 0,7 Prozent sogar heftig. Analysten rufen nun immer lauter nach einem Konjunkturprogramm in China, denn die Deflation dürfte den Konsum womöglich noch weiter abwürgen. Während es in Tokio und Sydney (+0,2%) zu einer leichten Erholung von den deutlichen Verlusten vom Freitag kam, ging es an den chinesischen Börsen mit den schwachen Inflationsdaten kräftig abwärts. Der Nikkei-225 schloss 0,4 Prozent höher bei 38.612 Punkten - gestützt von Aufschlägen bei Auto- und Technologiewerten. Der südkoreanische Leitindex Kospi stieg dagegen um 0,3 Prozent - angeführt von Ölraffinerie- und Batterie-Aktien. Korea Zinc schossen um 14 Prozent nach oben, da rivalisierende Aktionäre nach einem Gerichtsurteil ihren Kampf um die Kontrolle über die Schmelzhütte wieder aufnehmen können.

+++++ CREDIT +++++

Mit einer leichten Ausweitungstendenz sind die Risikoprämien am europäischen Kreditmarkt am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Der Kursrutsch der deutschen Anleihen seit der Diskussion über die massive Schuldenausweitung ist zum Stillstand gekommen. Sorgen macht man sich nun aber wieder über die Inflation, wo vor allem der überraschend starke Anstieg der Erzeugerpreise in Italien verunsichert. Unter dem Strich überwiege daher die Risk-Off-Stimmung in allen Asset-Klassen, heißt es am Markt.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR +++++

BIONTECH

Ein geringerer Absatz des Covid-Impfstoffs hat Biontech im vierten Quartal und im Gesamtjahr einen Umsatzrückgang beschert. Im Gesamtjahr rutschte das Mainzer Unternehmen in die roten Zahlen, auch weil deutlich höhere Forschungs- und Entwicklungskosten anfielen. Diese sollen 2025 weiter steigen.

DOUGLAS

hat ein Schuldscheindarlehen von 200 Millionen Euro vereinbart, das zur Rückzahlung einer Brückenfinanzierung nach dem IPO verwendet werden soll.

LPKF LASER & ELECTRONICS

hat einen Patentstreit gewonnen: Das Europäische Patentamt hat die Gültigkeit eines grundlegenden Patents für seine LIDE-Technologie bestätigt, wie der Laserspezialist mitteilte. LIDE steht für "Laser Induced Deep Etching".

TRATON

hat vergangenes Jahr trotz leicht rückläufiger Verkäufe den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert. Die operative Rendite erhöhte der Nutzfahrzeughersteller daher kräftig und übertraf auch die Markterwartungen. Der Ausblick für das neue Jahr ist allerdings zurückhaltend.

SCANIA

hat in der Nutzfahrzeugholding Traton auch 2024 die mit Abstand höchste Rendite erzielt: Die traditionell margenstarke Marke steigerte die operative Marge auf 14,1 von 12,7 Prozent.

VOLKS- UND RAIFFEISENBANKEN

haben ihren Gewinn im vergangenen Jahr trotz höherer Kosten und Abschreibungen leicht gesteigert. Die 672 Genossenschaftsbanken erhöhten ihren Vorsteuergewinn um 2,3 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro.

APPLE

wird ein Upgrade für Siri, das durch Künstliche Intelligenz (KI) verbessert wird, verschieben. Der Konzern, der in den letzten Monaten mit sinkenden iPhone-Verkaufszahlen zu kämpfen hatte, erklärte, dass es länger als erwartet dauern würde, Siri personalisierter zu gestalten.

DELIVEROO

zieht sich aus Hongkong zurück, indem er einige Vermögenswerte an den Wettbewerber Foodpanda verkauft, der zum Delivery-Hero-Konzern gehört. Außerdem schließt er laut Mitteilung einige Aktivitäten.

ENEOS

Der japanische Energieriese Eneos will seine Tochtergesellschaft JX Advanced Metals Holdings ausgliedern und an die Börse bringen. Mit einem Emissionserlös von voraussichtlich fast 3 Milliarden Dollar könnte es der größte Börsenneustart eines Unternehmens in Japan seit mehr als sechs Jahren werden.

FORD

stellt seiner deutschen Tochtergesellschaft eine milliardenschwere Finanzspritze zur Verfügung, um das seit Jahren kriselnde Geschäft wieder wettbewerbsfähig zu machen. Die neue Finanzierung von bis zu 4,4 Milliarden Euro für Ford in Europa umfasse eine Kapitaleinlage zum Abbau der Schulden der Ford-Werke GmbH, heißt es in einer Mitteilung des Kölner Unternehmens.

J SAFRA SARASIN

kauft die Mehrheit an der Saxo Bank für rund 1,12 Milliarden Euro. Die Schweizer Privatbank übernimmt dazu rund 70 Prozent der Saxo-Anteile, die von der Zhejiang Geely Holding Group und der Mandatum Group gehalten werden.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 10, 2025 08:06 ET (12:06 GMT)

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