MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
07.03.2025 / 07:37 Uhr
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Das US-Stellenwachstum dürfte im Februar stabil geblieben sein. Ökonomen erwarten ein Stellenwachstum von 170.000 (Vormonat: 143.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,0 Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,5) Prozent gegenüber dem Vormonat und von 4,2 (4,1) Prozent auf Jahressicht vorhergesagt. Die US-Notenbank legt nach Jahren der Inflationsbekämpfung den Fokus nun wieder stärker auf den Arbeitsmarkt. Der US-Arbeitsmarktbericht für Februar wird nach Einschätzung der Dekabank-Ökonomen von zwei wichtigen Faktoren beeinflusst: Nach der witterungsbedingten Belastung im Januar dürfte nun ein positiver Rückpralleffekt die Beschäftigungsentwicklung beflügeln. Dem stehe eine zollbedingte Verunsicherung gegenüber, die sich in den jüngsten Stimmungsindikatoren zum Teil deutlich widerspiegele. Die Experten erwarten einen Zuwachs um 150.000 Stellen und eine Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent. Mit Blick auf die Zukunft gint es derweil einen großen Unsicherheitsfaktor. Es ist möglich, dass Hunderttausende von Regierungsangestellten entlassen werden, weil Elon Musk und seine Ad-hoc-Behörde Stellen abbauen. Die Auswirkungen auf die US-Arbeitsmarktdaten dürften aber nicht auf einen Schlag eintreten, sagen Ökonomen. Während einige Bundesbedienstete in den letzten Wochen entlassen worden seien, hätten adere eine bezahlte Kündigungsfrist, in der sie damit nicht als arbeitslos gelten.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
-DE 08:00 Auftragseingang Januar saisonbereinigt PROGNOSE: -2,5% gg Vm zuvor: +6,9% gg Vm -EU 11:00 BIP (3. Veröffentlichung) 4Q Eurozone PROGNOSE: +0,1% gg Vq/+0,9% gg Vj 2. Veröff.: +0,1% gg Vq/+0,9% gg Vj 3. Quartal: +0,4% gg Vq/+0,9% gg Vj -US 14:30 Arbeitsmarktdaten Februar Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +170.000 gg Vm zuvor: +143.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 4,0% zuvor: 4,0% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,2% gg Vj zuvor: +0,5% gg Vm/+4,1% gg Vj
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 23.191,00 -0,3% E-Mini-Future S&P-500 5.753,50 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 20.140,00 +0,3% Nikkei-225 36.921,74 -2,1% Hang-Seng-Index 24.248,20 -0,5% +/- Ticks Bund -Future 128,03 +21 Donnerstag: INDEX Schluss +/- DAX 23.419,48 +1,5% MDAX 30.289,61 +1,8% TecDAX 3.866,16 +0,8% EuroStoxx50 5.520,47 +0,6% Stoxx50 4.713,76 -0,5% Dow-Jones 42.579,08 -1,0% S&P-500-Index 5.738,52 -1,8% Nasdaq-Comp. 18.069,26 -2,6%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Nach der jüngsten Aufwärtsbewegung an den europäischen Aktienmärkten und dem neuen DAX-Rekordhoch zeichnet sich für den Handelsstart am Freitag ein deutlicher Rücksetzer an. Der DAX wird im Sog sehr schwacher Vorgaben der Wall Street bei 23.180 Punkten gesehen nach einem Schluss bei 23.419 Zählern am Vortag. Für Unsicherheit sorgt unter anderem der jüngste starke Anstieg der Renditen am Anleihemarkt vor dem Hintergrund der Finanzierung der wohl massiv steigenden Verteidigungsausgaben in Europa. Aktuell liegt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bei knapp 2,90 Prozent, das ist der höchste Stand seit 14 Jahren, der Zeit der Staatsschuldenkrise in Europa. Die EZB-Zinspolitik hat nicht mehr den Einbahnstraßencharakter der vergangenen Monate, wie die Notenbank gerade erst am Vortag in den begleitenden Aussagen zur Zinssenkung andeutete.
Rückblick: Etwas fester - Das geplante massive Fiskalpaket in Deutschland sorgte weiterhin für Kauflaune. Am Nachmittag gab es zudem positive Nachrichten zum Thema Zölle. US-Handelsminister Howard Lutnick signalisierte, dass für weitere Produkte außerhalb der Automobilindustrie eine Aussetzung der 25-prozentigen Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko zu erwarten sei, was sich später auch bewahrheitete. Für keinen Impuls sorgte die EZB, die wie erwartet die Zinsen um 25 Basispunkte senkte auf 2,50 Prozent. Der fortgesetzte Anstieg der Marktzinsen als Folge der avisierten höheren Schulden in der EU belastete erneut den zinssensiblen Immobiliensektor, der weitere 3,3 Prozent verlor. Rohstoffaktien (+4,1%) und Bauaktien (+2,6%) wurden dagegen weiter gekauft in Erwartung massiver Investitionen in die Infrastruktur. Mit den steigenden Zinsen legte der Subindex der Banken um weitere 2,6 Prozent zu. Air France-KLM haussierten um 33 Prozent. Die Fluglinie hat nach Einschätzung von Barclays mit dem Ergebnis zum Jahresende bewiesen, die Geschäftsberuhigung nach den Olympischen Spiele in Paris gut verdaut zu haben. Die Konsenserwartungen dürften steigen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Sehr fest - Der DAX markierte mit 23.476 Punkten ein neues Rekordhoch. Die Deutsche-Post-Mutter DHL übertraf im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Umsatz die Marktprognose leicht, beim operativen Ergebnis deutlicher. Dazu kündigte das Unternehmen einen umfangreichen Stellenabbau an und Aktienrückkäufe. Die Aktie machte einen Satz um 14,2 Prozent und war klarer Tagessieger. Lufthansa stiegen um 12,2 Prozent, nachdem die Zahlen für das vierte Quartal besser als erwartet ausgefallen waren. Merck KGaA erfüllte die Ziele für 2024 nach einem starken Schlussquartal. Die operative Marge legte zu. Der Kurs stieg um 3,1 Prozent. Prosieben gaben zunächst stark nach, gingen aber 6,8 Prozent fester aus dem Tag. Das Unternehmen hatte Geschäftszahlen vorgelegt, einen weiteren Stellenabbau angekündigt und will geplante Beteiligungsverkäufe im kommunizierten Zeitrahmen abschließen.
XETRA-NACHBÖRSE
Auffällige Bewegungen bei Einzelwerten wurde nicht beobachtet.
USA - AKTIEN
Sehr schwach - Nach dem Zwischenhoch zur Wochenmitte ging es erneut abwärts. Das Hin und Her bei den angedrohten bzw. verhängten Zöllen der Regierung von US-Präsident Donald Trump bereite dem Markt Schwierigkeiten, sich einen Reim auf die Handelspolitik zu machen, hieß es. Am Berichtstag waren beschlossene Zölle erneut verschoben worden. Neben Zurückhaltung vor den US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag sorgte Marvell Technology für Verkaufslaune. Marvell brachen um 19,8 Prozent ein. Der Halbleiterkonzern hatte Viertquartalszahlen knapp über der Markterwartung mitgeteilt, enttäuschte aber mit dem Ausblick die hoch gesteckten Erwartungen. Nvidia verloren im Sog 5,6 und Broadcom 6,3 Prozent. Boeing verloren 2,9 Prozent. Der Unternehmenschef befürchtet laut einem Bloomberg-Bericht, dass die Anfang der Woche verhängten US-Einfuhrzölle die Kosten für bestimmte aus Kanada bezogene Teile in die Höhe treiben und breitere Lieferkettenschwierigkeiten nach sich ziehen könnten.
USA - ANLEIHEN
Am Anleihemarkt ging es uneinheitlich zu im Vorfeld des potenziell marktbewegenden US-Arbeitsmarktberichts am Freitag. Zudem sei weiter unklar, wie sich die Zölle der US-Regierung auf die Wirtschaft auswirken werden, hieß es.
+++++ DEVISENMARKT +++++
zuletzt +/- % Schluss Vortag % YTD EUR/USD 1,0818 +0,2% 1,0792 +4,3% EUR/JPY 159,6310 -0,0% 159,6805 -1,4% EUR/CHF 0,9538 +0,0% 0,9535 +2,9% EUR/GBP 0,8393 +0,2% 0,8378 +1,2% USD/JPY 147,5690 -0,3% 147,9640 -5,4% GBP/USD 1,2890 +0,1% 1,2882 +2,9% USD/CNY 7,1577 +0,0% 7,1570 -0,8% USD/CNH 7,2461 -0,0% 7,2466 -1,3% AUS/USD 0,6300 -0,5% 0,6331 +2,3% Bitcoin USD 88.076,40 -2,4% 90.288,30 -3,0%
Der Euro zog mit der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank etwas an. Diese senkte zwar wie erwartet den Leitzins erneut, bezeichnete ihre aktuelle Position aber zugleich als "bedeutend weniger restriktiv" und stellte für April eine Pause im Zinssenkungszyklus in den Raum. Der Euro kostete zuletzt gut 1,08 Dollar.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 66,51 66,36 +0,2% 0,15 -0,7% Brent/ICE 69,58 69,42 +0,2% 0,16 -7,3%
Die Ölpreise tendierten nach dem kräftigen Rücksetzer vom Vortag uneinheitlich, WTI verteuerte sich um 0,7 Prozent.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.912,70 2.910,89 +0,1% 1,81 +11,2% Silber (Spot) 30,11 30,26 -0,5% -0,15 +8,4% Platin (Spot) 896,13 896,54 -0,0% -0,41 +2,7%
Der Goldpreis verlor 0,3 Prozent auf 2.909 Dollar. Nach dem jüngste Rekordhoch sei der Preis deutlicher gefallen, was nicht überraschend sei, da es nach technischen Handelsindikatoren stark überkauft gewesen sei, sagte David Morrison von Trade Nation.
+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 17.30 UHR +++++
CHINA
Die Spannungen im Handel mit den USA haben sich auf die chinesischen Exporte in den ersten beiden Monaten des Jahres ausgewirkt. Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 2,3 Prozent. Ökonomen hatten mit 4,5 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Exporte noch um 10,7 Prozent gestiegen. Die Importe sanken um 8,4 Prozent. Hier hatten Ökonomen mit einem Anstieg um 1,8 Prozent gerechnet.
KANADA/USA/MEXIKO
Kanada ist bereit zu ersten Gesprächen mit den USA und Mexiko über ein aktualisiertes Nordamerika-Freihandelsabkommen. Die drei Länder müssten "zurück zu etwas finden, das Sinn ergibt, nämlich Stabilität und Vorhersehbarkeit", sagte Kanadas Wirtschaftsminister Francois-Philippe Champagne. Das derzeitige handelspolitische Hin und Her der USA, unterstrichen durch einen am Donnerstag gewährten weiteren Aufschub der hohen Zölle für Kanada und Mexiko bis Anfang April, sei schädlich für Unternehmen und Haushalte.
UKRAINE/USA
Spitzenbeamte der Trump-Administration werden nächste Woche in Saudi-Arabien mit ihren ukrainischen Amtskollegen zusammentreffen, weil das Weiße Haus die Bühne für mögliche Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland bereiten möchte.
USA - Außenpolitik
Die USA werden laut Finanzminister Scott Bessent nicht nur auf ihre Gegner wirtschaftlichen Druck ausüben, sondern auch auf Verbündete, die sich nicht der globalen Vision von Präsident Donald Trump anschließen.
USA - Währungspolitik
Die USA bauen eine strategische Bitcoin-Reserve und einen Bestand an anderen Krytowährungen auf. Präsident Donald Trump unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, das klarstellt, dass neue Käufe nur für Bitcoin, die älteste und wertvollste Kryptowährung, getätigt werden können. Und selbst diese Käufe müssen haushaltsneutral sein.
USA - Zollpolitik
US-Präsident Donald Trump will in der kommenden Woche Zölle auf Stahl und Aluminium einführen. Weiterhin beabsichtige er, am 2. April reziproke Zölle einzuführen und bezeichnete diese als "den großen Wurf". Mexikanische Waren, die mit dem Freihandelsabkommen USMCA konform sind, werden derweil bis zum nächsten Monat doch nicht mit Zöllen belegt.
ZALANDO
hat den Suqeeze-out der Minderheitsaktionäre von About You angekündigt, nachdem über 90 Prozent der Aktien im Zuge der Übernahme angedient wurden.
CMA CGM
Das französische Schifffahrts- und Logistikunternehmen will in den kommenden vier Jahren 20 Milliarden Dollar in die US-Logistik investieren.
VIVENDI
ist wegen seiner Aufspaltung im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Medienkonzern einen Nettoverlust von 6 Milliarden Euro ein. 2023 hatte noch ein Gewinn von 405 Millionen Euro zu Buche gestanden. Der größte Teil des Verlusts stammt aus der Dekonsolidierung von Canal+, Havas und Louis Hachette.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 07, 2025 01:36 ET (06:36 GMT)
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07.03.2025 @ 22:00:00