DHL will Kostenbasis um 1 Mrd EUR senken - Jobabbau 2025 bei Post
06.03.2025 / 07:00 Uhr
Von Ulrike Dauer
DOW JONES--DHL verordnet sich ein konzernweites Kostensenkungsprogramm und baut dabei im deutschen Brief- und Paketgeschäft im laufenden Jahr 8.000 Stellen ab. Für 2025 setzt sich der Konzern angesichts vielfältiger makroökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten, eines kostspieligen Tarifabschlusses sowie des Stellenabbaus bei Post & Paket Deutschland ein moderates EBIT-Ziel von mindestens 6 Milliarden Euro (2024: 5,89 Milliarden Euro). Der viel beachtete Free Cashflow (ohne Netto-M&A) soll 2025 in etwa stabil bei 3 Milliarden Euro bleiben. Mit dem Programm Fit for Growth, das Teil der Strategie 2030 ist, will sich der Bonner Logistikkonzern "insgesamt schlanker und effizienter aufstellen", die Kostenbasis soll strukturell um mehr als 1 Milliarde Euro verbessert werden. Das Programm werde seine volle Wirkung 2027 entfalten.
"Wir erwarten auch für 2025 eine volatile weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage. Doch wir wollen auch in diesem Umfeld weiter wachsen und konzentrieren uns auf die Maßnahmen, die wir selbst in der Hand haben", sagt DHL-CEO Tobias Meyer. Das EBIT-Ziel für 2025 berücksichtigt laut Mitteilung keine potenziellen Änderungen in Zoll- und Handelspolitik, angestoßen durch US-Präsident Donald Trump, die "erhebliche negative aber auch positive Auswirkungen" auf den Konzern haben könnten. "Mit dem konzernweiten Programm 'Fit for Growth' arbeiten wir weiter aktiv an unserer Effizienz und beschleunigen so unser nachhaltiges Wachstum."
Der Abbau der rund 8.000 Stellen soll "sozialverträglich" erfolgen, die Höhe der damit 2025 verbundenen Einmalaufwendungen nannte der Konzern zunächst nicht. Anfang der Woche hatte sich DHL mit der Gewerkschaft Verdi auf einen Tarifabschluss geeinigt, der in zwei Stufen eine Tariferhöhung von insgesamt 5 Prozent für die 170.000 Beschäftigten von Post & Paket Deutschland vorsieht, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. DHL schätzt die Mehrkosten allein für 2026 auf 360 Millionen Euro, nach 400 Millionen Euro allein für 2023 für den zuvor gültigen Tarifvertrag. Im deutschen Briefgeschäft sinken seit Jahren die Volumina, die jüngst genehmigten Portoerhöhungen hält der Konzern nach früheren Aussagen für unzureichend verglichen mit den Kosten, und die Konzerndividende wird CEO Meyer zufolge in den anderen Konzernbereichen außerhalb von Post & Paket Deutschland erwirtschaftet.
Das 2022 aufgelegte Aktienrückkaufprogramm will die DHL Group um 2 Milliarden Euro aufstocken auf dann 6 Milliarden Euro und bis 2026 verlängern.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
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