Bitkom: Nur die Hälfte der Unicorns würde wieder in Deutschland gründen
16.01.2025 / 10:26 Uhr
DOW JONES--Deutschland verliert laut einer Umfrage bei den besonders erfolgreichen Gründern als Startup-Standort an Attraktivität. Mit 47 Prozent würde nur knapp die Hälfte der Gründer von deutschen Unicorns aktuell wieder in Deutschland gründen, so das Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Knapp ein Viertel (24 Prozent) würde sich für die USA entscheiden, 12 Prozent für ein anderes EU-Land und ebenfalls 12 Prozent würde anderswo auf der Welt gründen. Zugleich erwartet nicht einmal ein Drittel (29 Prozent), dass Deutschland in zwölf Monaten ein attraktiverer Standort für Tech-Unternehmen ist als heute.
Für die Untersuchung haben 17 Gründerinnen und Gründern von deutschen Unicorns, die noch im Management aktiv sind, Bitkom ihre Einschätzung mitgeteilt. Aktuell gibt es 27 deutsche Unicorns, also nicht-börsennotierte Startups, die mit 1 Milliarde Euro oder mehr bewertet werden, so Bitkom.
"Gründerinnen und Gründer sind Berufsoptimisten, ihre kritischen Einschätzungen zum Startup-Standort Deutschland müssen aufhorchen lassen. Wir müssen in Deutschland Standortbedingungen schaffen, die jungen Tech-Unternehmen beste Wachstumsvoraussetzungen bieten", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
Zu den wichtigsten Forderungen der Gründer an die Politik zählen ein umfassender Bürokratieabbau (76 Prozent) sowie eine weitere Harmonisierung des EU-Binnenmarkts, um so den Eintritt in neue Märkte zu erleichtern. (41 Prozent). Außerdem wünschen sich 35 Prozent komplett digitalisierte Visaverfahren, um leichter ausländische Fachkräfte von außerhalb der EU gewinnen zu können. Ebenfalls 35 Prozent sehen Bedarf für besseren Zugang zu institutionellem Wachstumskapital in Deutschland.
"Startups rufen nicht nach Subventionen, sie wollen Freiraum für die Umsetzung ihrer Ideen", so Wintergerst.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/mgo
(END) Dow Jones Newswires
January 16, 2025 04:25 ET (09:25 GMT)
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