MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte

19.07.2024 / 12:42 Uhr

HINWEIS: Die diversen Tabellen im Midday Briefing müssen aufgrund von technischen Problemen entfallen.

Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

Für die Ölpreise geht es zum Wochenausklang weiter leicht nach unten. Es besteht weiter die Befürchtung, dass sich die Nachfrageaussichten in China verschlechtern könnte. Chinas Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal langsamer als erwartet. Unterdessen wird erwartet, dass sich das Ölangebot in naher Zukunft verknappen wird. Die bessere Einhaltung der Opec-Vorgaben dürfte dafür sorgen, dass der Markt im dritten Quartal um mehr als 1 Millionen Barrel pro Tag unterversorgt bleibt, was die Preise in Richtung 90 Dollar pro Barrel treiben dürfte, so die Analysten der ANZ Bank.

+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++

Zum Start in den Freitagshandel zeichnen sich an den US-Börsen leichte Verluste ab. Ein mutmaßlich durch ein Update des Cybersecurity-Softwareunternehmens CrowdStrike verursachter weltweiter Ausfall von Microsoft-IT-Systemen lastet auf den globalen Aktienmärkten und dürfte auch an der Wall Street verhindern, dass sich die Kurse von ihren jüngsten Abgaben erholen. Unternehmen, Banken, Fluggesellschaften, die Londoner Börse und Notdienste hatten mit größeren Ausfällen zu kämpfen. Die Crowdstrike-Aktie sackt im vorbörslichen Handel um 13,7 Prozent ab. Der Kurs von Microsoft fällt in Reaktion auf den Windows-Ausfall um 1,7 Prozent. Der Vorfall drängt andere Themen in den Hintergrund, etwa den US-Präsidentschaftswahlkampf. Hier wurde Ex-Präsident Donald Trump auf dem Parteitag der Republikaner am Donnerstag (Ortszeit) offiziell zu deren Kandidaten nominiert. Derweil steigt der Druck auf den Kandidaten der Demokraten, den amtierenden Präsidenten Joe Biden, sich aufgrund seines Alters und seines Gesundheitszustands aus dem Wahlkampf zurückzuziehen. Im Zuge der laufenden Bilanzsaison hat Netflix Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Dank eines starken Zuwachses der Abonnentenzahl verdiente der Streamingdienst mehr als erwartet, doch verstimmt die Umsatzprognose für das dritte Quartal die Anleger. Die Aktie gibt um 1,0 Prozent nach.

Konjunkturdaten von Rang stehen am Freitag nicht zur Veröffentlichung an.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

13:00 US/American Express Co, Ergebnis 2Q

13:00 US/Travelers Cos Inc, Ergebnis 2Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Unternehmen              Dividende 
MPH Health Care          1,20 EUR 
Südzucker                0,90 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Schwach - Neben den Unsicherheiten rund um eine möglichen US-Präsidenten Donald Trump und der Korrektur im Technologiesektor gesellen sich nun massive weltweite IT-Ausfälle, die mit Microsoft im Zusammenhang stehen. Auch mit Blick auf das "Schlagzeilen-Risiko" zum Wochenende halten sich die Investoren mit Käufen zurück. Nach den jüngsten Entwicklungen im US-Wahlkampf wird an der Börse nicht mehr ausgeschlossen, dass Präsident Joe Biden sich von der Kandidatur der Demokraten um das höchste Amt der USA zurückzieht. Sartorius brechen um 15 Prozent ein. Dass Unternehmen kann die Prognose für 2024 nicht halten, damit hatten einige Analysten an der Börse bereits gerechnet. Doch die Anpassung ist deutlicher ausgefallen als befürchtet. Bei der Tochter Sartorius Stedim liegt die Umsatzprognose für das Jahr 2024 in der Mitte etwa 5 Prozent unter dem Konsens und etwa 11 Prozent unter dem Konsens beim EBITDA, obwohl das zweite Quartal nach Aussage der Analysten der RBC ungefähr im Einklang mit den Erwartungen liegt. Stedim verlieren 15,6 Prozent. Für die Aktie von Süss Microtec geht es nach der Anhebung der Prognose für das Gesamtjahr 2024 am Vorabend um 13,3 Prozent aufwärts. Die Microsoft IT-Panne belastet den globalen Flugverkehr. Lufthansa geben um 1,8 Prozent nach, für Fraport geht es um 1,6 Prozent nach unten. Air France-KLM notieren mit Abgaben von 1,9 Prozent.

+++++ DEVISEN +++++

Der Euro zeigt sich aktuell wenig verändert bei 1,0884 Dollar. Nach Ansicht der Devisen-Analysten von Nomura scheint dem Euro gegenüber dem Dollar die Luft auszugehen. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, habe auf ihrer Pressekonferenz auf Abwärtsrisiken für das Wachstum hingewiesen, und obwohl eine wesentliche Verschlechterung vorerst unwahrscheinlich erscheine, könnten die Einkaufsmanagerindizes in der kommenden Woche ein Lackmustest sein, so die Analysten. "Eine Fortsetzung des Rückgangs vom vergangenen Monat bei den Daten würde die jüngsten Gewinne des Euro wahrscheinlich zunichte machen", so die Analysten. Am Mittwoch hatte die Gemeinschaftswährung noch ein Vierwochenhoch bei 1,0949 Dollar markiert.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Schwache Vorgaben der Wall Street haben die Aktienmärkte in Ostasien am Freitag erneut belastet. Die unerwartet starken Quartalszahlen von TSMC stützten nicht nachhaltig. Befürchtungen eines neuen Handelskriegs zwischen China und den USA dämpften jedoch die Stimmung, da die US-Regierung einem Medienbericht zufolge die Handelsbeschränkungen für Chipausrüster verschärfen will. Zudem hatte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Taiwan und TSMC verbal angegriffen. Trump will Taiwan für den militärischen Schutz durch die USA zahlen lassen. TSMC wirft er deren Dominanz der Chipmärkte vor. Besonders deutlich fielen die Abgaben in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,8 Prozent nach unten ging. Der Schanghai-Composite schloss 0,2 Prozent höher. Im Blick standen die Ergebnisse des "dritten Plenums", ein Treffen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas. Wie erwartet fehlten im Abschlusskommuniqué Details zu den Wirtschaftsreformen, aber es wurden die meisten richtigen Dinge erwähnt, so Moody's Analytics. Zu den vagen Zielen gehörten die Suche nach neuen Wachstumstreibern und die Ausweitung der Inlandsnachfrage, so Ökonom Harry Murphy Cruise. In Tokio verringerte der Nikkei-225 sein Minus zum Handelsschluss auf 0,2 Prozent. Etwas Unterstützung erhielt der Index von Tokyo Electron, die sich nach ihrem jüngsten Kursrutsch um 2,3 Prozent erholten. Für die Aktien von TSMC ging trotz starker Ergebnisse für das zweite Quartal um 3,5 Prozent nach unten. Allerdings hatte die Aktie zuletzt von der hohen Nachfrage nach Halbleitern für KI-Anwendungen stark profitiert und war auf ein Allzeithoch gestiegen. Das TSMC-Papier hat dieses Jahr bereits um 70 Prozent zugelegt, so dass nun Gewinne eingestrichen werden dürften.

+++++ CREDIT +++++

Die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen (CDS) legen auch zum Wochenschluss leicht zu. Während der iTraxx Crossover zum Start in die Woche noch bei 284 notierte wird er am Freitagvormittag schon bei 297 gesehen. Wie erwartet hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag die Leitzinsen bestätigt. Allerdings sieht auch sie nun Risiken, dass sich die Wirtschaft der Euroländer mittelfristig eher schwächer entwickeln könnte als noch im Juni angenommen. Explizit betonte sie die Gefahr wachsender Handelskonflikte aufgrund der Erhöhung von US-Zöllen für Importe aus der Eurozone im Nachgang der US-Präsidentschaftswahlen im November.

+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR +++++

LUFTHANSA

Weltweit kommt es derzeit der Lufthansa zufolge "bei mehreren Flughäfen und Airlines" zu IT-Problemen. Lufthansa selbst sei davon "zurzeit gering betroffen", die größte Auswirkung habe die zwischenzeitliche Schließung des Flughafens Berlin Brandenburg.

MISTER SPEX

erweitert den Vorstand um einen Chief Commercial Officer (CCO). Mit Wirkung zum 1. August wurde Francesco Liut auf diesen neuen Posten bestellt.

TUI

hat für insgesamt 487 Millionen Euro Wandelanleihen am Finanzmarkt platziert. Der Reisekonzern aus Hannover kündigte an, mit dem Erlös ein Angebot zum Rückkauf der bestehenden Wandelanleihe zu machen.

MICROSOFT

steht nach eigenen Angaben vor einer Behebung der massiven weltweiten IT-Probleme. Ein Sprecher des Konzerns sagte, es scheine zwei unterschiedliche und nicht zusammenhängende Probleme zu geben. Eines habe mit dem Microsoft-Cloud-Dienst Azure zu tun. Hier sei man kurz vor einer Lösung. Das andere sei auf die Cybersicherheitsfirma CrowdStrike zurückzuführen.

VATTENFALL

hat den Gewinn im ersten Halbjahr dank erhöhter Stromproduktion und Preis-Hedging in den skandinavischen Ländern gesteigert. Der Umsatz ging wegen sinkender Strom- und Gaspreise, die Kunden in Rechnung gestellt wurden, zurück.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/flf/ros

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July 19, 2024 06:42 ET (10:42 GMT)

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