MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Berichtssaison macht die Kurse

29.04.2025 / 10:02 Uhr

DOW JONES--Europas Börsen sind mit leichten Gewinnen in den Handel am Dienstag gestartet. Positiv stimmt der ruhigere Tonfall beim Zoll-Thema. Erste Zeichen dafür gebe es in Form von Zugeständnissen bei Autoteilen, wo der Zoll auf Stahl und Aluminium nicht zusätzlich zum Zoll auf das fertige Bauteil erhoben werden soll, heißt es im Handel: "Das ist aber eine Art Lex GM, das nicht verallgemeinert werden sollte."

Der DAX gewinnt, gestützt von einigen Schwergewichten, 0,6 Prozent auf 22.413 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 5.178 Punkte nach oben. Mit 1,1409 Dollar bleibt der Euro gut unterstützt.

Positiv wird im Handel auch die Verbesserung im GfK-Konsumklima für Deutschland aufgenommen. Obwohl der Indikator für die Ausgabenfreude der Deutschen weiter im tiefroten Bereich notiert, deutet die Erholung darauf hin, dass man den Boden gesehen haben könnte. In Spanien ist derweil die Wirtschaft im ersten Quartal im erwarteten Rahmen gewachsen, dafür ging es mit den Verbraucherpreisen stärker als prognostiziert nach oben.

Akzente setzt die Berichtssaison, die weiter Fahrt aufnimmt. Starke Zahlen sehen Händler bei MTU Aero (+3,1%) und Rheinmetall (+6,9%). Beide DAX-Werte hätten die Erwartungen deutlich übertroffen. So sprang bei MTU der Umsatz im ersten Quartal um 27 Prozent, während nur ein Plus von 19 Prozent erwartet wurde. Bei Rheinmetall war das Umsatzplus mit 46 Prozent sogar doppelt so hoch wie erwartet.

Porsche AG und Deutsche Börse enttäuschen

Porsche AG verlieren dagegen 5,2 Prozent. Die gesenkte Jahresprognose für 2025 kommt nicht gut an. "Vor allem die Ansammlung von Belastungsfaktoren macht Sorgen", so ein Händler. Hauptsächlich die drastische Senkung der EBITDA-Marge im Autobereich auf 16,5 bis 18,5 (von bislang: 19 bis 21) Prozent stoße dem Markt sauer auf.

Deutsche Börse fallen ebenfalls um 5,2 Prozent. Während die Erwartung an die Nettoerlöse nur minimal verpasst wurde, wurde die Marktprognose an das EBITDA klarer verfehlt. Stören dürften sich Anleger auch an der im Fokus stehenden Sparte Investment Management Solutions. Auch wurde der Ausblick nur bestätigt, während die Marktprognosen bereits über der Guidance liegen.

Positiv werden dagegen die Zahlen zum ersten Quartal der Deutschen Bank (+4,4%) im Handel aufgenommen. "Vor allem die Handelsergebnisse sind stark", sagt ein Händler. Wie bei den US-Banken habe auch die Deutsche Bank von der hohen Marktvolalität und den Umschichtungen auf Kundenseite profitiert. Besonders überraschend sei dabei die Stärke im Anleihegeschäft gewesen. Für die Aktie der Assetmanagement-Tochter DWS geht es dagegen 1,4 Prozent nach unten.

Hellofresh legen 10,6 Prozent zu. Der Gewinn (EBITDA) stieg im ersten Quartal dank ihres Effizienzprogramms stärker als erwartet. Der Umsatzrückgang lag mit 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr jedoch am unteren Rand der Erwartung von minus 3 bis 8 Prozent im Jahresverlauf. Der Jahresausblick wurde bestätigt.

Schneider Electric unter Druck - Mutares verschiebt testierten Jahresabschluss

Keine größeren Überraschungen macht RBC in den Erstquartalszahlen von Adidas (+0,1%) aus. Zur Beruhigung der Anleger sollte indes der bestätigte Ausblick auf das laufende Jahr beitragen. Allerdings warnen die Analysten, dass die Zollunsicherheiten weiter hoch seien.

Die Erstquartalszahlen von Schneider Electric haben die Erwartungen nicht erfüllt. Laut JP Morgan blieb das organische Wachstum mit 7,4 Prozent klar unter der Erwartung von 8,9 Prozent. Die Aktie verliert in Paris 6,4 Prozent.

Das bereinigte Vorsteuerergebnis von HSBC (+2,1%) ist laut RBC 15 Prozent über dem Konsens ausgefallen. Den Ausblick auf das laufende Jahr hat die Bank bestätigt. Nach Einschätzung der Analysten wird der Fokus der Anleger auf den Auswirkungen des weltweiten Handelskriegs auf die Bank liegen. RBC schließt auch nicht aus, dass fallende Zinsen bzw negative Währungseffekte zum einem größeren Problem werden könnten.

Mutares brechen um 15,4 Prozent ein. Die vorgelegten Geschäftszahlen seien, besonders beim Konzern-EBITDA, nur etwas schwächer als erwartet gewesen, doch belastend wirkt die Mitteilung, den testierten Jahresabschluss für 2024 zu verschieben und damit auch den Termin der Hauptversammlung, heißt es im Handel. Der Wirtschaftsprüfer Deloitte habe von einem "einem erhöhten Prüfungs- und Dokumentationsaufwand" gesprochen.

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Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   5.177,90        +0,1%       7,41          +5,6% 
Stoxx-50        4.375,47        -0,1%      -3,53          +1,6% 
DAX            22.413,07        +0,6%     141,40         +11,9% 
MDAX           28.644,82        +1,2%     336,81         +10,6% 
TecDAX          3.613,07        +0,7%      26,56          +5,0% 
SDAX           15.684,19        +0,5%      85,22         +13,8% 
FTSE            8.417,34           0%       0,00            #NV 
CAC             7.583,42        +0,1%       9,66          +2,6% 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:12 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1409        -0,1%     1,1421         1,1361  +10,3% 
EUR/JPY         162,4310        +0,1%   162,2500       163,5700   -0,4% 
EUR/CHF           0,9389        +0,2%     0,9367         0,9432   +0,2% 
EUR/GBP           0,8503        +0,1%     0,8497         0,8540   +2,8% 
USD/JPY         142,3930        +0,2%   142,0785       143,9625   -9,7% 
GBP/USD           1,3417        -0,2%     1,3440         1,3304   +7,3% 
USD/CNY           7,1823        -0,1%     7,1896         7,2011   -0,3% 
USD/CNH           7,2583        -0,3%     7,2826         7,2923   -0,6% 
AUS/USD           0,6431        +0,0%     0,6429         0,6389   +3,9% 
Bitcoin/USD    94.988,80        +0,5%  94.549,75      95.434,15   +1,3% 
 
ROHÖL            zuletzt   VT-Schluss      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          61,30        61,88      -0,9%          -0,58   +1,6% 
Brent/ICE          65,05        65,65      -0,9%          -0,60  -13,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold             3322,55      3341,50      -0,6%         -18,96  +27,3% 
Silber             29,12        29,05      +0,2%           0,07   +4,0% 
Platin            871,04       867,74      +0,4%           3,30   -0,9% 
Kupfer              4,85         4,84      +0,1%           0,01  +19,4% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

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April 29, 2025 04:01 ET (08:01 GMT)

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