EZB/Cipollone: Zölle könnten für Euroraum disinflationär sein
29.04.2025 / 09:30 Uhr
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Die von den USA verhängen Importzölle könnten sich nach Aussage von EZB-Direktor Piero Cipollone inflationssenkend auswirken. "Die kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen könnten sich für den Euroraum sogar als disinflationär erweisen, wo die Realzinsen gestiegen sind und der Euro nach Ankündigung US-amerikanischer Zölle aufgewertet hat", sagte Cipollone laut veröffentlichtem Redetext in einer Konferenz in Frankfurt.
Zwar kämen die meisten volkswirtschaftlichen Modelle zu dem Ergebnis, dass höhere US-Zölle zu einer Abwertung von Währungen gegenüber dem US-Dollar führen würden, was den inflationären Effekt für die USA mildern und ihn für andere Länder verstärken sollte. "Bisher haben wir jedoch das Gegenteil erlebt: Die Risikoaversion infolge der Ankündigung US-amerikanischer Zölle und der wirtschaftspolitischen Unsicherheit hat zu Kapitalabflüssen aus den USA geführt, was den Dollar abwertete und den Aufwärtsdruck auf die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen erhöhte", sagte Cipollone. Umgekehrt habe der Euroraum von Safe-Haven-Strömen profitiert, wobei der Euro aufgewertet habe und die nominalen Anleiherenditen gesunken seien.
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