MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Seoul wegen Konjunktursorgen sehr schwach

29.11.2024 / 08:23 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Das gleiche Bild wie an den Vortagen hat sich am Freitag an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Sydney gezeigt. Während die chinesischen Börsen in die eine Richtung tendierten, ging es andernorts in die entgegengesetzte Richtung. Diesmal zogen wie am Mittwoch die Kurse in Hongkong (Späthandel: +0,1%) und Schanghai (+0,9%) an, wobei im Verlauf kräftigere Aufschläge zum Ende hin wieder verlorengingen. In Tokio (-0,4% auf 38.208 Punkte) und besonders in Seoul (-1,9%) ging es dagegen nach unten. Sydney büßte 0,1 Prozent ein.

Vorgaben aus den USA fehlten am weltweiten sogenannten Black Friday, an der Wall Street ruhte das Geschäft am Vortag wegen Thanksgiving.

In Tokio bremste die nach einer kurzen Unterbrechung fortgesetzte Aufwertung des Yen. Der Dollar kostete zuletzt nur noch knapp 150 Yen, verglichen mit Niveaus um 155 vor Wochenfrist. Dahinter steht vor allem die Erwartung, dass die japanische Notenbank bei ihrer Dezember-Sitzung die Zinsen weiter erhöhen dürfte, während in den USA mit einer Zinssenkung gerechnet wird. In beiden Fällen liegen die jeweiligen Wahrscheinlichkeiten bei rund 65 Prozent.

Neue Preisdaten aus Japan stützten diese Spekulation, in Tokio stiegen die Kernverbraucherpreise im November mit 2,2 Prozent auf Jahressicht einen Tick stärker als geschätzt. Das liegt weiter knapp über dem Inflationsziel der Notenbank. Zugleich lag die Industrieproduktion im Oktober 3 Prozent über dem Vorjahresniveau, bei den Einzelhandelsumsätzen betrug der Anstieg 1,6 Prozent. Zu den Vergleichswerten aus dem September waren das jeweils deutliche Zuwächse.

In Seoul wirkte die unerwartete Zinssenkung der Bank of Korea vom Donnerstag negativ nach. Sie ging nämlich einher mit einer gesenkten Wachstumsprognose und schürte somit Konjunktursorgen. Dazu passend fiel die Industrieproduktion im Oktober enttäuschend aus. Hinzu kam zusätzlich die Aussicht auf ein erschwertes Handelsumfeld mit Blick auf die Regierungszeit des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Das Schwergewicht Samsung Electronics verlor 2,3 Prozent.

In Hongkong und Schanghai dominierte weiter das hoffnungsvolle Warten auf die Dezember-Konferenz des Politbüros und weitere Signale bezüglich neuer Stimuli zur Ankurbelung der Wirtschaft. Am Wochenende könnten dafür die Weichen gestellt werden, wenn neue Einkaufsmanagerdaten berichtet werden. Sollten diese schwach ausfallen, dürften sie diese Hoffnungen noch befeuern und Peking weiter unter Druck setzen.

Sehr fest lagen Immobilienwerte im Markt. China Vanke, Longfor oder Poly Real Estate gewannen zwischen 2,1 und 3,2 Prozent. Im Technologiesegment knickten Meituan im unmittelbaren Vorfeld der Zahlenvorlage um knapp 3 Prozent ein, nachdem die Aktie zunächst noch deutlicher im Plus gelegen hatte.

In Tokio wurden Aktien von exportabhängigen Unternehmen verkauft, zum einen mit Blick auf den festen Yen, zum anderen mit Blick auf die von den USA avisierten Zölle. Im Autosektor büßten Nissan 4,0 und Toyota 2,1 Prozent ein, das Papier des Chipherstellers Tokyo Electron verlor 1,8 Prozent.

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Index (Börse)            zuletzt        +/- %      % YTD       Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    8.436,20        -0,1%     +11,1%      06:00 
Nikkei-225 (Tokio)     38.208,03        -0,4%     +14,6%      07:00 
Kospi (Seoul)           2.455,91        -1,9%      -7,5%      07:00 
Schanghai-Comp.         3.326,46        +0,9%     +11,8%      08:00 
Hang-Seng (Hongk.)     19.370,24        +0,0%     +15,1%      09:00 
Straits-Times (Sing.)   3.724,55        -0,3%     +14,4%      10:00 
KLCI (Malaysia)         1.602,08        +0,3%      +9,8%      10:00 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %      00:00   Do, 8:15    % YTD 
EUR/USD                   1,0584        +0,3%     1,0552     1,0547    -4,2% 
EUR/JPY                   158,55        -0,9%     159,94     159,93    +1,9% 
EUR/GBP                   0,8307        -0,1%     0,8317     0,8334    -4,2% 
GBP/USD                   1,2743        +0,4%     1,2689     1,2657    +0,1% 
USD/JPY                   149,83        -1,1%     151,54     151,62    +6,3% 
USD/KRW                 1.394,59        +0,6%   1.386,30   1.395,41    +7,5% 
USD/CNY                   7,1715        -0,2%     7,1824     7,1926    +1,0% 
USD/CNH                   7,2347        -0,2%     7,2493     7,2562    +2,0% 
USD/HKD                   7,7834        -0,0%     7,7835     7,7816    -0,3% 
AUD/USD                   0,6521        +0,3%     0,6501     0,6484    -4,2% 
NZD/USD                   0,5921        +0,6%     0,5886     0,5887    -6,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                96.225,30        +0,6%  95.659,40  95.774,30  +121,0% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  68,99        68,72      +0,4%      +0,27    -1,4% 
Brent/ICE                  73,17        73,28      -0,2%      -0,11    -2,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             2.662,42     2.635,76      +1,0%     +26,67   +29,1% 
Silber (Spot)              30,68        30,23      +1,5%      +0,45   +29,0% 
Platin (Spot)             943,15       934,77      +0,9%      +8,38    -4,9% 
Kupfer-Future               4,09         4,07      +0,5%      +0,02    +3,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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November 29, 2024 02:22 ET (07:22 GMT)

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