MÄRKTE EUROPA/DAX von Rekord zu Rekord - Hausse treibt die Hausse

27.09.2024 / 12:37 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--Auch nach der Rally der Vortage geht es am Freitag an den europäischen Aktienmärkte weiter nach oben, der DAX markiert ein Rekordhoch nach dem anderen. Zunehmend dürften auch Anleger in den Markt gezwungen werden, die die jüngste Hausse verpasst haben, heißt es im Handel. Für den DAX geht es zur Mittagszeit um 0,6 Prozent auf 19.355 Punkte nach oben. Das aktuelle Rekordhoch liegt bei 19.394 Punkten, etwa 150 Punkte über dem vom Vortag. Chartanalysten sehen den Weg bis zur 20.000er Marke nun weitgehend barrierefrei. Der Euro-Stoxx-50 verbessert sich um 0,4 auf 5.055 Zähler.

Für Kauflaune sorgen weiter die jüngsten Stimuli für die maue Konjunktur im wichtigen globalen Nachfragerland China; dort wird unter anderem mit niedrigen Zinsen und Liquidität versucht, der Konjunkturschwäche entgegenzuwirken. Getreu dem Motto "die Geldflut hebt alle Assets", geht es daher an den Märkten nach oben, insbesondere in Schanghai und Hongkong. Dort haben die Indizes innerhalb einer Woche um rund 12 Prozent zugelegt.

Preisdaten spielen EZB in die Hände

Neben China sorgt weiter Zinssenkungsfantasie für Kauffreude an den Aktienmärkten. Und hier kommen günstige Signale aus Frankreich und Spanien. Dort sind vorläufige Preissteigerungsraten im September niedriger ausgefallen als erwartet. Das spielt der EZB in die Hände, die nach Einschätzung des Marktes im Oktober erneut die Zinsen senken dürfte.

Am Nachmittag steht mit dem PCE-Deflator in den USA, dem Index der persönlichen Konsumausgaben, noch ein wichtiges Datum auf dem Kalender. In der Kernrate wird auf Jahressicht ein Anstieg um 2,7 Prozent erwartet, nachdem es im Vormonat 2,6 Prozent waren. Sollten die Preise stärker als erwartet gestiegen sein, könnte das den hochschießenden Markterwartungen weiterer Zinssenkungen einen Dämpfer verleihen. Der PCE-Deflator gilt als bevorzugtes Preismaß der US-Notenbank.

BASF-Aktie holt auf

BASF, die unter anderem am Vortag nach enttäuschenden Aussagen zur Dividendenpolitik die breite Rally nicht mitgemacht hatten, steigen um 5,6 Prozent und rangieren mit Siemens Healthineers (+4,3%) an der DAX-Spitze. Siemens Healthineers sind laut Marktbeobachtern weiter gesucht, weil das Unternehmen stark von der Entwicklung in China abhängt, wo es mit den neuen Stimuli nun Hoffnungen auf Besserung gibt.

Für die Commerzbank-Aktie geht es um 0,5 Prozent nach oben, nachdem sie am Vortag um fast 7 Prozent gestiegen war. Im Tagesverlauf findet das erste Treffen der Commerzbank-Spitze mit Unicredit (-0,9%) statt. Beim jüngsten Commerzbank-Anteilsverkauf des Bundes hatten die Italiener überraschend zugegriffen und damit für Übernahmespekulation gesorgt.

Eine im Handelsblatt diskutierte Zerschlagung von Thyssenkrupp ist aus Sicht der Analysten der DZ Bank ein durchaus mögliches Szenario. Dies widerspreche zwar der ursprünglichen Ausrichtung der Stiftungssatzung, aber die Zeiten und Umstände hätten sich deutlich geändert. Thyssenkrupp gewinnen 2,1 Prozent.

Gekauft werden in der aktuellen Hausse derweil Aktien, die im bisherigen Jahresverlauf schlecht abgeschnitten haben. So ziehen im DAX beispielsweise Continental (+3,6%), Sartorius (+1,5%) oder Brenntag (+5,0%) zu. Im MDAX verteuern sich Hugo Boss (+5,2%), Carl Zeiss (+7,9%) oder Puma (+3,0%) deutlicher.

LVMH steigt bei Moncler ein

Moncler machen einen Satz um 10 Prozent mit der Nachricht, dass LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton indirekt bei dem Designer-Label investiert. LVMH verteuern sich um 2,1 Prozent.

Neue Warnungen aus dem Automobilsektor kommen von Hella (-0,1%) und Forvia (+9,3%). Sie belegen einmal mehr, dass es in der Branche nicht rund läuft. Der Automobilzulieferer Hella, der unter der Dachmarke Forvia mit dem französischen Partner Faurecia agiert, senkte seine Prognose für das Gesamtjahr, und das, nachdem er im Juli bereits vorsichtiger geworden war. Forvia lagen nur ganz am Anfang kurz im Minus. Wie Bernstein anmerkt, war die am Morgen gekommene Prognosesenkung nur eine Frage der Zeit angesichts der schwierigen Lage im Automobilsektor. Positiv heben die Analysten hervor, dass der Automobilzulieferer weiter zu seinem Schuldensenkungszielen stehe. Das wirke beruhigend.

Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.054,28        +0,4%       21,69     +11,8% 
Stoxx-50                4.493,31        +0,1%        5,84      +9,8% 
DAX                    19.355,16        +0,6%      116,80     +15,5% 
MDAX                   27.024,02        +0,8%      226,99      -0,4% 
TecDAX                  3.411,14        +1,4%       47,71      +2,2% 
SDAX                   14.140,12        +0,6%       81,81      +1,3% 
FTSE                    8.316,45        +0,4%       31,54      +7,1% 
CAC                     7.772,46        +0,4%       30,37      +3,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,14                    -0,04      -0,43 
US-Zehnjahresrendite        3,78                    -0,01      -0,10 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:22  Do, 17:10   % YTD 
EUR/USD                   1,1160        -0,1%      1,1163     1,1168   +1,0% 
EUR/JPY                   159,73        -1,3%      163,17     161,83   +2,7% 
EUR/CHF                   0,9418        -0,4%      0,9475     0,9462   +1,5% 
EUR/GBP                   0,8338        +0,1%      0,8343     0,8334   -3,9% 
USD/JPY                   143,12        -1,2%      146,21     144,95   +1,6% 
GBP/USD                   1,3384        -0,2%      1,3381     1,3399   +5,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,9871        +0,2%      7,0006     6,9841   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                65.786,25        +1,1%   65.486,90  64.614,00  +51,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  67,71        67,67       +0,1%      +0,04   -4,2% 
Brent/ICE                  71,51        71,60       -0,1%      -0,09   -5,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  37,76        37,59       +0,5%      +0,17  +13,1% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.663,87     2.672,44       -0,3%      -8,57  +29,2% 
Silber (Spot)              31,79        32,02       -0,7%      -0,23  +33,7% 
Platin (Spot)           1.010,23     1.012,10       -0,2%      -1,88   +1,8% 
Kupfer-Future               4,59         4,58       +0,1%      +0,01  +16,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

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September 27, 2024 06:36 ET (10:36 GMT)

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