MÄRKTE EUROPA/Börsen gehen auf Erholungskurs - Inditex brechen ein
12.03.2025 / 18:21 Uhr
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte sind am Mittwoch auf Erholungskurs gegangen, unterstützt von der Wall Street, wo sich die Stimmung ebenfalls etwas aufhellte. Für etwas Zuversicht im Hinblick auf die sprunghafte Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgte, dass dieser gegenüber Kanada schnell wieder zurückgerudert war, nachdem er zwischenzeitlich Stahlzölle in Höhe von 50 Prozent gegen den Nachbarn angekündigt hatte. Gleichwohl gelten nun Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Stahl- und Aluminiumimporte in die USA. Die EU will ihrerseits als erste Gegenmaßnahme ab Anfang April US-Einfuhren im Wert von 26 Milliarden Euro mit Zöllen von 25 Prozent belegen.
Der DAX gewann 1,5 Prozent auf 22.676 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückte um 0,9 Prozent auf 5.359 vor, hier bremste ein sehr starker Kursrückgang bei Inditex. Am Anleihemarkt ging es ebenso seitwärts wie am Devisenmarkt mit dem Euro. Er verteidigte sein erhöhtes Niveau über 1,09 Dollar.
Günstig ausgefallene US-Verbraucherpreise verpufften weitgehend als Impulsgeber. Zwar stiegen die Preise in den USA weniger als erwartet, was theoretisch Zinssenkungsspielraum eröffnet. Die Befürchtung ist aber, dass sich der inflationstreibende Effekt der US-Zollpolitik erst noch entfalten wird. Das würde den Lockerungsspielraum der US-Notenbank wieder einschränken.
Drang in Rüstungsaktien ungebrochen
Bei den Einzeltiteln sorgte die Berichtssaison für Bewegung. Spitzenreiter im DAX waren Rheinmetall mit einem Plus von 9,6 Prozent. Umsatz und Ergebnis des Rüstungskonzerns fielen leicht unter den Erwartungen aus, Marge und Dividende etwas darüber. Der Drang in den Sektor war aber ungebrochen hoch angesichts der Aussicht auf stark steigende Rüstungsausgaben der EU-Staaten. Hensoldt gewannen 4,7 und Renk 4,2 Prozent. Thyssenkrupp legten um 4,0 Prozent zu.
Die reinen Stahlwerte ArcelorMittal und Outokumpo verbilligten sich mit den nun geltenden Zöllen um 1,4 bzw. 2,5 Prozent.
Puma brachen um 20 Prozent ein, nachdem der Sportartikelhersteller mit einem schwachen Ausblick aufgewartet hatte. Puma sieht das operative Ergebnis im ersten Quartal deutlich unter Vorjahr und auch im Gesamtjahr soll es kräftig sinken auf 445 bis 525 von 622 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
Porsche AG verloren nach dem Zahlenausweis 3,0 Prozent. Der Umsatz übertraf die Prognose zwar knapp, die Marge fiel aber deutlich und lag am unteren Rand der Erwartungen. Porsche will derweil in den kommenden Jahren angesichts des schwierigen Umfelds in der Autobranche 3.900 Stellen streichen.
Brenntag schlossen 2,3 Prozent fester. Der Chemikalienhändler erreichte seine Jahresprognose für das operative Ergebnis 2024 am unteren Ende, verdiente unter dem Strich aber knapp ein Viertel weniger. Die Aktionäre sollen aber eine stabile Dividende von 2,10 Euro pro Aktie erhalten. Für 2025 erwartet Brenntag ein stabiles bis leicht höheres operatives Ergebnis.
Inditex erwartet langsamere Gangart im ersten Quartal
In Madrid ging es für Inditex nach dem Geschäftsbericht um 7,5 Prozent abwärts. Zwar lagen die Ergebnisse im Schlussquartal etwas über den Erwartungen. Inditex sprach aber von einer etwas "langsameren Gangart" im ersten Quartal.
Starke Kursbewegungen gab es im Pharmasektor, wo sich der negative Nachrichtenfluss für Novo Nordisk fortsetzte. Der Kurs verlor 4,3 Prozent. Nachdem vor wenigen Tagen enttäuschende klinische Daten zum Hoffnungsträger Cagrisema für Abgabedruck gesorgt hatten, belastete nun die Nachricht, dass Roche zusammen mit der dänischen Zealand Pharma ein Medikament gegen Fettleibigkeit entwickeln will. Damit könnte Roche in Konkurrenz zu den marktführenden Produkten von Novo Nordisk und Eli Lilly treten. Roche verteuerten sich um 3,9 Prozent, Zealand explodierten geradezu um 38 Prozent.
Nach dem jüngsten starken Rücksetzer zogen Infrastrukturtitel wieder kräftig an - nicht nur in Deutschland. "Der Markt rechnet nach wie vor mit einer Verabschiedung der Pakete", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die Planungen der wohl kommenden deutschen Regierungskoalition in Deutschland. Heidelberg Materials gewannen 3,9 und Bilfinger 4,5 Prozent, die zuletzt sehr volatilen Siemens Energy sogar 9,0 Prozent. In Paris legten Saint-Gobain um 2 Prozent zu.
Die an dieser Stelle sonst angebotene Übersichtstabelle über die nationalen Indizes muss aus technischen Gründen leider entfallen DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Di, 21:25 % YTD EUR/USD 1,0908 -0,1% 1,0916 1,0914 +5,5% EUR/JPY 161,7835 +0,2% 161,4485 161,3315 -0,9% EUR/CHF 0,9629 -0,1% 0,9639 0,9636 +3,1% EUR/GBP 0,8407 -0,3% 0,8430 0,8427 +1,9% USD/JPY 148,3080 +0,3% 147,9040 147,8250 -6,0% GBP/USD 1,2976 +0,2% 1,2948 1,2950 +3,4% USD/CNY 7,1616 +0,1% 7,1565 7,1549 -0,7% USD/CNH 7,2386 +0,2% 7,2272 7,2268 -1,4% AUS/USD 0,6312 +0,2% 0,6299 0,6295 +1,8% Bitcoin USD 81.980,80 -1,4% 83.134,15 82.625,30 -10,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,46 66,25 +1,8% 1,21 -0,8% Brent/ICE 70,94 69,92 +1,5% 1,02 -6,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.935,58 2.918,16 +0,6% 17,42 +11,1% Silber (Spot) 30,44 30,19 +0,8% 0,25 +8,0% Platin (Spot) 904,42 900,18 +0,5% 4,24 +2,8%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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