Scholz: Werde alles daransetzen, dass USA unser enger Verbündeter bleiben
21.01.2025 / 14:34 Uhr
Von Andrea Thomas
DOW JONES--Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will alles daran setzen, dass die USA Deutschlands wichtigster Verbündeter außerhalb Europas bleiben, gleichzeitig aber mit US-Präsident Donald Trump unaufgeregt und ohne "falsches Anbiedern" umgehen. Er betonte, dass in der aktuellen Zeit Besonnenheit und Berechenbarkeit sowie Klarheit und Standfestigkeit gefragt seien. Es brauche kühle Köpfe in einer Welt, die sich im Spiegel sozialer Medien "permanent am Rand des Nervenzusammenbruchs" bewege. Nicht jede Pressekonferenz in Washington, nicht jeder Tweet sollte einen gleich in aufgeregte, existenzielle Debatten stürzen, so der Kanzler.
Scholz sagte in seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos, dass ein enges Bündnis mit den USA im beiderseitigen Interesse liege. Außerdem sei die enge Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA unerlässlich für Frieden und Sicherheit weltweit. Diese Partnerschaft sei auch ein Motor für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung.
"Präsident Trump und seine Regierung werden die Welt in den kommenden Jahren in Atem halten. In der Energie- und Klimapolitik, in der Handelspolitik, in der Außen und Sicherheitspolitik. Mit all dem können und werden wir umgehen. Ohne unnötige Aufgeregtheit und Entrüstung, aber auch ohne auf falsches Anbiedern oder Nach-dem-Mund-Reden", sagte er.
Zu Trumps Politik des "Amercia First" sagte Scholz, dass nichts Verkehrtes daran sei, die Interessen des eigenen Landes im Blick zu halten. Alle täten das. "Nur ist es eben so, dass Zusammenarbeit und Verständigung mit anderen meistens durchaus auch im eigenen Interesse liegen", so Scholz.
Europa muss aus sich heraus stark sein
In seiner Rede rief der Kanzler zu Reformen auf, um Europas Wirtschaft zu stärken. Europäer müssten aus sich selbst heraus stark sein. Sie müssten zusammenhalten - untereinander und mit Partnern weltweit. Außerdem müsse Europa "noch widerstandsfähiger und wettbewerbsfähiger" werden.
Mit Blick auf den Erhalt des Wohlstands machte Scholz deutlich, dass Abschottung Wohlstand kostet. Daher würden Deutschland und Europa den freien Handel als Grundlage des Wohlstands verteidigen.
Er stellte in Davos außerdem seine Pläne für die Einführung eines "Made-in-Germany"-Bonus vor, um Investitionen in Deutschland mit staatlicher Förderung zu stärken. Angesichts von Deutschlands Staatsverschuldung, die Richtung 60 Prozent sinke, während sie in den anderen Ländern der Gruppe der sieben westlichen Industrienationen (G7) über 100 Prozent liege, könne Deutschland kraftvoll investieren. Daher sei er "für eine kluge und zielgerichtete Veränderung der Schuldenregel in der deutschen Verfassung", so Scholz.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
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