MÄRKTE USA/Wall Street von Daten und Banken befeuert
15.01.2025 / 15:52 Uhr
DOW JONES--Der trendlose Handel an der Wall Street endet am Mittwoch dank günstiger Preisdaten und überzeugender Geschäftsausweise im Bankensektor. Zwar hat die Inflationsrate in den USA im Dezember in der Gesamtbetrachtung leicht zugenommen, doch entscheidend für den Aktienmarkt ist der leichte Rückgang der Kernberechnung. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen auf Monats- und Jahressicht einen Tick niedriger als von Ökonomen vorausgesagt. Der Dow-Jones-Index zieht um 1,4 Prozent auf 43.122 Punkte an, S&P-500 und Nasdaq-Composite klettern um 1,3 bzw. 1,5 Prozent.
Damit sehen Anleger wieder mehr Spielraum für künftige Zinssenkungen, nachdem die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in jüngster Zeit deutlich geschwunden war. Da nun auch der Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump ansteht und mit ihm seine potenziell inflationstreibende Zollpolitik, hätte eine über Gebühr gestiegene Teuerung schon vor Trumps Amtseinführung die Kauflaune an der Wall Street sicherlich geschmälert. "Die Desinflation in den USA hat sich abgeflacht und das beunruhigt Investoren (...). Wenn die heutigen Inflationsdaten eine Überraschung nach oben liefern, könnte dies die Befürchtungen verstärken, dass eine steigende Inflation im Jahr 2025 die Märkte durcheinanderbringen wird", warnte Analystin Kathleen Brooks von XTB vor der Datenveröffentlichung.
Nach den US-Verbraucherpreisen wird eine Zinssenkung durch die US-Notenbank nun bis Juli am Zinsterminmarkt eingepreist, zudem wird eine zweite Zinssenkung im laufenden Jahr nun anteilig eingepreist. Vor den Daten war nur eine Zinsreduzierung 2025 erwartet worden und diese erst im Herbst. Zu diesen Spekulationen passen auch die übrigen Daten: Denn die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York ist im Januar in den negativen Bereich gesunken. Zudem sind die US-Realeinkommen im Dezember gegenüber dem Vormonat gesunken.
Bankensektor erfreut
Aber auch die Entwicklung im Bankensektor liefert Investoren Grund zur Freude. Denn JP Morgan Chase, Citigroup, Goldman Sachs, Wells Fargo und Blackrock haben alle besser als erwartet im vierten Quartal abgeschnitten. Dank solider Verbraucherausgaben, höherer Aktienkurse und Handelsaktivitäten sowie einer Belebung der Geschäftstätigkeit verdienten die Finanzinstitute prächtig. JP Morgan hat im vierten Quartal unter anderem von einem starken Investmentbanking profitiert. Die nach Marktwert größte US-Bank steigerte ihren Gewinn deutlich und übertraf die Erwartungen der Analysten. Der Kurs steigt um 0,2 Prozent.
Goldman Sachs hat im vierten Quartal von einer verbesserten Aktivität an den Kapitalmärkten profitiert. Die US-Bank steigerte den Gewinn stärker als erwartet, der Kurs klettert um 3 Prozent. Wells Fargo hat im vierten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Die Bank von der US-Westküste übertraf dabei die Marktprognosen, der Kurs marschiert um 4,8 Prozent gen Norden.
Die Citigroup ist in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Nach dem von Restrukturierungsmaßnahmen verursachten Verlust im Vorjahreszeitraum erzielte die US-Bank im vierten Quartal wieder einen Gewinn, der über den Erwartungen der Analysten lag. Anleger honorieren die positive Entwicklung mit einem Kursaufschlag von 4,4 Prozent. Der Bankensektor im S&P-500 legt um 2,2 Prozent zu. Von einer "sehr starken Entwicklung" spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Blackrock. Kunden haben dem Vermögensverwalter 2024 Rekordsummen anvertraut. Die Aktie verteuert sich um 5,2 Prozent.
Microsoft (1,4%) stimmt Kunden darauf ein, sich 2025 auf die Quantentechnologie vorzubereiten. Anbieteraktien der Technologie wie D-Wave Quantum oder auch Quantum Computing springen um 20,7 bzw. 18,8 Prozent nach oben. Vericel stürzen um 8,7 Prozent ab, nachdem der Akteur im Bereich Sportmedizin einen schwachen Ausblick präsentiert hat.
Dollar und Renditen auf Tauchstation
Unter den übrigen Vermögensklassen verliert der Dollar am Devisenmarkt 0,6 Prozent. Die nachlassende Kerninflation liefere mehr Spielraum für Zinssenkungen. Diese Spekulation drücke den Greenback, heißt es. Analog stürzen am Rentenmarkt auch die Renditen deutlich ab - auch hier belastet die Aussicht auf aggressiver sinkende Leitzinsen. Ein schwacher Dollar und fallende Marktzinsen stützen den Goldpreis indes kaum.
Am Ölmarkt steigen die Preise - weiterhin gestützt von den verschärften Russland-Sanktionen. Fehlendes russisches Angebot könnte das Angebot insgesamt verknappen, heißt es im Handel.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD ·DJIA 43.121,86 +1,4% 603,58 +1,4% ·S&P-500 5.916,76 +1,3% 73,85 +0,6% ·Nasdaq-Comp. 19.323,80 +1,5% 279,41 +0,1% ·Nasdaq-100 21.049,26 +1,4% 291,85 +0,2% · ·US-Anleihen ·Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD ·2 Jahre 4,27 -10,7 4,38 2,8 ·5 Jahre 4,46 -13,7 4,59 7,7 ·7 Jahre 4,56 -13,6 4,70 8,0 ·10 Jahre 4,66 -12,9 4,79 9,0 ·30 Jahre 4,88 -9,9 4,98 9,9 · ·DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:02 Di, 17:15 Uhr % YTD ·EUR/USD 1,0331 +0,2% 1,0293 1,0299 -0,3% ·EUR/JPY 161,46 -0,8% 161,86 162,62 -0,9% ·EUR/CHF 0,9409 +0,0% 0,9391 0,9411 +0,3% ·EUR/GBP 0,8408 -0,4% 0,8443 0,8436 +1,6% ·USD/JPY 156,27 -1,1% 157,29 157,91 -0,7% ·GBP/USD 1,2291 +0,6% 1,2199 1,2208 -1,8% ·USD/CNH (Offshore) 7,3402 -0,1% 7,3464 7,3433 +0,1% ·Bitcoin ·BTC/USD 98.754,65 +2,2% 97.148,15 95.813,95 +4,3% · ·ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD ·WTI/Nymex 78,59 77,50 +1,4% +1,09 +9,6% ·Brent/ICE 80,52 79,92 +0,8% +0,60 +7,6% ·GAS VT-Settlem. +/- EUR ·Dutch TTF 46,94 47,30 -0,8% -0,36 -6,4% · ·METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD ·Gold (Spot) 2.681,73 2.677,56 +0,2% +4,17 +2,2% ·Silber (Spot) 30,25 29,93 +1,1% +0,32 +4,8% ·Platin (Spot) 941,65 943,30 -0,2% -1,65 +3,8% ·Kupfer-Future 4,35 4,32 +0,7% +0,03 +8,5% ·YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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January 15, 2025 09:51 ET (14:51 GMT)
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