MORNING BRIEFING - USA/Asien

04.12.2024 / 07:45 Uhr

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ TAGESTHEMA I +++++

Der südkoreanische Präsident hat das von ihm zuvor am Dienstag verhängte Kriegsrecht wieder aufgehoben, nachdem das Parlament gegen die Maßnahme gestimmt hat. Seine Ansprache um etwa 4 Uhr morgens Ortszeit beendete eine angespannte Nacht, von ihm selbst durch seine frühere Ankündigung ausgelöst. Die Abgeordneten des Parlaments waren über Zäune geklettert und hatten sich ihren Weg an bewaffneten Wachen vorbei in die Nationalversammlung im Zentrum Seouls geebnet und am frühen Mittwochmorgen mit 190 zu 0 Stimmen gegen die Maßnahme gestimmt. Das Kriegsrecht war mehr als zwei Stunden zuvor verhängt worden und am Dienstag um 23.00 Uhr Ortszeit in Kraft getreten. Die überraschende und ungewöhnliche Abfolge von Ereignissen kam zu einem Zeitpunkt, zu dem Yoons Zustimmungswerte inmitten eines erbitterten Haushaltsstreits mit der Opposition und der Auseinandersetzungen um politische Skandale innerhalb seiner eigenen konservativen People Power Party einen neuen Tiefpunkt erreicht hatten. Yoon hatte den Oppositionsparteien vorgeworfen, den parlamentarischen Prozess in Südkorea in Geiselhaft zu nehmen und eine Bedrohung für die verfassungsmäßige Ordnung des Landes darzustellen.

Die südkoreanische Notenbank reagiert indessen auf die Marktvolatilität nach der kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon Suk Yeol. Die Bank of Korea kündigte Maßnahmen an, um die kurzfristige Liquidität zu erhöhen. Sie hat nach eigenen Angaben mit zusätzlichen Repo-Geschäften begonnen, um die verfügbare Liquidität zu steigern.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Salesforce hat die Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht, nachdem die Umsätze im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen haben. Das Unternehmen rechnet nun mit einem Umsatz von 37,8 bis 38 Milliarden Dollar in diesem Jahr, was einer Erhöhung um 100 Millionen gegenüber dem unteren Ende der bisherigen Prognose entspricht. Gewinnseitig schnitt der SAP-Wettbewerber im dritten Quartal derweil unter den Schätzungen der Wall Street ab mit einem Nettoergebnis von 1,53 (Vorjahr: 1,22) Milliarden Dollar. Bereinigt und je Aktie waren es 2,41 (2,11) Dollar. Laut FactSet lag der Analystenkonsens bei 2,44 Dollar. Der Quartalsumsatz erreichte 9,44 (8,72) Milliarden Dollar, gegenüber einer Konsensschätzung von 9,35 Milliarden. Für das vierte Quartal stellte Salesforce einen bereinigten Gewinn je Aktie von 2,57 bis 2,62 Dollar in Aussicht. Für das Gesamtjahr rechnet Salesforce mit 6,15 bis 6,20 Dollar je Aktie an, nachdem es bislang 6,05 bis 6,13 Dollar waren. Die Prognose für den bereinigten Gewinn wurde auf 9,98 bis 10,03 von zuvor 10,03 bis 10,11 Dollar je Aktie gesenkt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

 
-US 
    14:15 ADP-Arbeitsmarktbericht November 
          Beschäftigung privater Sektor 
          PROGNOSE:     +163.000 Stellen 
          zuvor:        +233.000 Stellen 
 
    15:45 Einkaufsmanagerindex Service (2. Veröffentlichung) November 
          PROGNOSE:     57,0 
          1. Veröff.:   57,0 
          zuvor:        55,0 
 
    16:00 Auftragseingang Industrie Oktober 
          PROGNOSE:   +0,2% gg Vm 
          zuvor:      -0,5% gg Vm 
 
          ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe November 
          PROGNOSE:     55,6 Punkte 
          zuvor:        56,0 Punkte 
 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++

INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      6.069,50  +0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  21.344,50  +0,3% 
Nikkei-225                39.279,84  +0,1% 
Hang-Seng-Index           19.719,55  -0,1% 
Kospi                      2.464,00  -1,4% 
Shanghai-Composite         3.355,69  -0,7% 
S&P/ASX 200                8.462,60  -0,4% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - An der Börse in Südkorea sorgen politischen Unsicherheiten für deutliche Kursverluste. Stahl- und Finanzwerte gehören zu den größten Verlierern. Die unerwartete Verhängung des Kriegsrechts in Südkorea habe die Marktteilnehmer verunsichert, heißt es. Zwar wurde die Maßnahme schnell wieder aufgehoben, doch dürfte sie bei den Anlegern einen faden Beigeschmack hinterlassen. Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hatte am späten Dienstagabend das Kriegsrecht mit der Begründung verhängt, politische Gegner hätten das Land gegenüber Nordkorea verwundbar gemacht, musste dies aber Stunden später zurücknehmen, nachdem das Parlament für die Aufhebung des Ausnahmezustands gestimmt hatte. Der südkoreanische Won wurde durch die Entwicklung zeitweise gegenüber dem US-Dollar stark geschwächt, hat sich aber mittlerweile wieder erholt, nachdem die Bank of Korea Gegenmaßnahmen zur Stabilisierung der Märkte ergriffen hat. In Tokio und an den chinesischen Börsen zeigt sich wenig Bewegung. Etwas gestützt wird das Sentiment in China von Konjunkturdaten. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor lag im November bei 51,5 Punkten und damit etwas niedriger als im Oktober (52,0 Punkte), signalisierte aber im 23. aufeinander folgenden Monat weiterhin Wachstum, so Caixin Media Co. und S&P Global. In Sydney gibt der S&P/ASX-200 etwas nach, nachdem Daten zum Bruttoinlandsprodukt gezeigt haben, dass die Wirtschaft des Landes im dritten Quartal schwächer als erwartet gewachsen ist.

WALL STREET

INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                44.705,53        -0,2%        -76,47     +18,6% 
S&P-500              6.049,88        +0,0%          2,73     +26,8% 
Nasdaq-Comp.        19.480,91        +0,4%         76,96     +29,8% 
Nasdaq-100          21.229,32        +0,3%         64,72     +26,2% 
 
                      Dienstag       Montag 
Umsatz NYSE (Aktien)   935 Mio      970 Mio 
Gewinner             1.126        1.210 
Verlierer            1.648        1.559 
Unverändert             79           88 
 

Gut behauptet - Nach der Rekordjagd mit Allzeithochs kam es zu einer Verschnaufpause. Dazu dürfte der näher rückende Arbeitsmarktbericht am Freitag für Zurückhaltung gesorgt haben. Er könnte noch einmal einen entscheidenden Impuls für die Zinsentscheidung der US-Notenbanker am 18. Dezember liefern. Dazu stehen in der kommenden Woche aber auch noch neue Inflationsdaten auf dem Kalender. United States Steel rutschten um 8 Prozent ab, nachdem der designierte Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social versprochen hatte, die Übernahme des Stahlunternehmens durch Nippon Steel zu verhindern. Für Tesla ging es um 1,6 Prozent nach unten. Die Tesla-Verkäufe in China sind im November angesichts der verschärften Konkurrenz durch chinesische Rivalen um 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Honeywell gaben um 1,3 Prozent nach, nachdem das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr erneut gesenkt hatte als Folge von Investitionen in eine neue strategische Vereinbarung mit dem Flugzeughersteller Bombardier. Bombardier legten in Toronto um 3,7 Prozent zu. AT&T stiegen um 4,6 Prozent. Vor seinem Investorentag kündigte der Mobilfunkanbieter an, in den nächsten drei Jahren mehr als 40 Milliarden Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgeben zu wollen. Dazu erhöhte AT&T die Gewinnprognose.

US-ANLEIHEN

Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,17         -1,0          4,18      -24,7 
5 Jahre                  4,11         +2,8          4,08       10,7 
7 Jahre                  4,17         +2,4          4,14       19,8 
10 Jahre                 4,23         +3,2          4,19       34,6 
30 Jahre                 4,40         +4,8          4,36       43,5 
 

Die Erwartung einer Zinssenkung stieg wieder, am Zinsterminmarkt legte die Wahrscheinlichkeit dafür auf über 72 Prozent von knapp 62 Prozent am Montag. Dazu trug US-Notenbanker Christopher Waller bei. Er hatte am Vortag für eine Zinssenkung plädiert, zugleich aber darauf hingewiesen, dass unerwartet starke Wirtschaftsdaten im Vorfeld seine Meinung noch ändern könnten. Gleichwohl zogen die Renditen aber an, abgesehen vom kurzen Ende. Teilnehmer verwiesen auf Aussagen von Fed-Gouverneurin Adriana Kugler, die "wachsam auf neue Risiken achten" will, die die Fortschritte bei der Inflation zunichtemachen könnten.

DEVISEN

           zuletzt  +/- %      00:00   Di, 8:51    % YTD 
EUR/USD     1,0518  +0,1%     1,0509     1,0505    -4,8% 
EUR/JPY     157,69  +0,3%     157,22     157,52    +1,3% 
EUR/GBP     0,8287  -0,1%     0,8292     0,8294    -4,5% 
GBP/USD     1,2692  +0,2%     1,2672     1,2666    -0,3% 
USD/JPY     149,92  +0,2%     149,60     149,91    +6,4% 
USD/KRW   1.410,97  +0,0%   1.410,33   1.401,74    +8,7% 
USD/CNY     7,1986  -0,2%     7,2100     7,2085    +1,4% 
USD/CNH     7,2812  -0,2%     7,2994     7,2926    +2,0% 
USD/HKD     7,7834  +0,0%     7,7829     7,7830    -0,3% 
AUD/USD     0,6443  -0,7%     0,6487     0,6485    -5,4% 
NZD/USD     0,5856  -0,4%     0,5881     0,5888    -7,3% 
Bitcoin 
BTC/USD  96.752,30  +0,6%  96.160,30  95.428,20  +122,2% 
 

Die anziehenden Marktzinsen stützten den Dollar, der im späten Handel sein Tagesminus eingrenzte. Der Dollarindex büßte 0,1 Prozent ein.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    70,14        69,94  +0,3%    +0,20  +0,3% 
Brent/ICE    73,85        73,62  +0,3%    +0,23  -0,1% 
 

Die Ölpreise stiegen im Vorfeld der Opec+-Sitzung zur weiteren Förderpolitik am Donnerstag kräftig um bis zu 2,7 Prozent. Der Markt gehe davon aus, dass die geplante Produktionserhöhung über den Januar 2025 hinaus verschoben werde, um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Preise zu schützen, so ANZ Research.

METALLE

                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    2.650,11  2.643,68  +0,2%    +6,43  +28,5% 
Silber (Spot)     31,02     31,03  -0,0%    -0,01  +30,5% 
Platin (Spot)    951,65    954,48  -0,3%    -2,83   -4,1% 
Kupfer-Future      4,14      4,15  -0,1%    -0,00   +4,8% 
 

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

INNENPOLITIK USA

Donald Trump vollzieht bei der Besetzung des US-Verteidigungsministeriums möglicherweise eine Kehrtwende. Der gewählte Präsident erwäge nun, den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, zu seinem Verteidigungsminister zu machen, berichteten mit den Vorgängen vertraute Personen. Seine bisherige Wahl für die Spitze des Pentagons, der ehemalige Fox-News-Moderator Pete Hegseth, stößt bei republikanischen Senatoren wegen seines Privatlebens zunehmend auf Skepsis.

KONJUNKTUR AUSTRALIEN

Die australische Wirtschaft wäre im dritten Quartal 2024 stark geschrumpft, wenn nicht eine Welle von Staatsausgaben sie über Wasser gehalten hätte. Die rohstoffreiche Wirtschaft wuchs im dritten Quartal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal und um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wobei die Staatsausgaben 0,6 Prozentpunkte zum Wachstum beitrugen.

KONJUNKTUR CHINA

Bei den chinesischen Dienstleistern hat sich die Geschäftsaktivität im November verlangsamt. Der von Caixin Media und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Servicesektor verringerte sich auf 51,5 (Oktober: 52,0) Punkte. Der Index war im November den 23. Monat in Folge im expansiven Bereich.

RIO TINTO

Der australische Bergbaukonzern wird im Rahmen eines neuen Joint Ventures mit dem japanischen Produzenten Sumitomo Metal Mining einen Minderheitsanteil an seinem Kupfer-Gold-Projekt Winu an den Partner verkaufen. 30 Prozent an dem Projekt sollen für 399 Millionen US-Dollar veräußert werden.

UNITEDHEALTH

zeigt sich zuversichtlich für 2025. Der US-Krankenversicherer rechnet für 2025 mit einem Umsatz von 450 bis 455 Milliarden Dollar. Der Factset-Analystenkonsens steht derzeit bei 428,7 Milliarden Dollar. Beim Gewinn je Aktie geht der Konzern von 28,15 bis 28,65 Dollar aus, auf bereinigter Basis von 29,50 bis 30,00 Dollar. Analysten rechnen derzeit mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 29,92 Dollar.

WELLS FARGO

trennt sich im Rahmen einer stärkeren Orientierung Richtung US-Ostküste offenbar von seiner Zentrale in San Francisco. Das Büro im Finanzdistrikt der kalifornischen Stadt könnte noch im Dezember auf den Markt kommen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Es gebe bereits informelle Gespräche mit Interessenten.

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/err

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2024 01:45 ET (06:45 GMT)

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