MÄRKTE EUROPA/DAX steigt über 20.000 - Frankreich bleibt Risikofaktor

03.12.2024 / 18:14 Uhr

DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Dienstag mit Aufschlägen geschlossen. Der DAX gewann 0,4 Prozent auf 20.017 Punkte und schloss damit erstmalig in seiner Geschichte über der Marke von 20.000. Bei 20.038 Punkten markierte der Index ein neues Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 schloss 0,7 Prozent fester bei 4.879 Punkten. Damit blieben die Optimisten trotz aller Unsicherheiten am Ruder, insbesondere die politische Krise in Frankreich wird weiter genau verfolgt. "Eine außerordentlich gute Entwicklung, erst recht, wenn man die Unsicherheitsfaktoren, Krisen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der vergangenen 24 Monate betrachtet", kommentierte CMC die Entwicklung im DAX.

Aktuell steht die Minderheitsregierung von Premierminister Barnier wegen des Budgetstreits kurz vor dem Aus. Ein Misstrauensantrag wird aktuell ab Mittwoch erwartet. Linke und Rechte Blöcke könnten zusammen die Regierung stürzen. Damit könnte es bis zu wahrscheinlichen Neuwahlen im Sommer viele Unsicherheiten geben. Um 20 Uhr wird sich Barnier im TV-Sender TF1 äußern.

Zinsdifferenz zwischen französischen und deutschen Benchmarkanleihen wie zur Eurozone-Schuldenkrise

Französische Aktien zeigten sich dennoch stabil. Der CAC-40 schaffte ein Plus von 0,3 Prozent. Interessanter war die Entwicklung an den Anleihemärkten, und hier richteten sich die Blicke auf die Zinsdifferenz von 85 Basispunkten zwischen zehnjährigen französischen und deutschen Benchmarkanleihen. Das ist ein Spread, wie man ihn zuletzt während der Euro-Schuldenkrise gesehen hat. Die am Nachmittag veröffentlichten Jolts-Daten über die offenen Stellen in den USA setzten keine nachhaltigen Akzente an den Märkten.

In Deutschland wurde auf die Automobilaktien geblickt. Hier stürzte die Stimmung im Sektor weiter ab, wie der aktuelle Ifo-Geschäftsklima-Index der Automobilbranche zeigte. Er brach im November weiter ein auf minus 32,1 Punkte. Vor allem zeigte sich aber kein Licht am Ende des Tunnels, der Ausblick ist noch schlechter geworden und fiel auf minus 30,4 Punkte. BMW hielten sich ordentlich mit Abgaben von 0,1 Prozent dank positiver Kommentare der UBS. Diese fielen zu Lasten von Mercedes-Benz aus, was deren Aktien 2,5 Prozent ins Minus drückte. Kursgewinne von Adidas, Deutsche Bank, Rheinmetall und SAP ermöglichten aber die positive Entwicklung im Gesamtindex.

Aktien von Zulieferern gaben stärker nach. Hier hatte die UBS die Stimmung verdüstert, indem sie Forvia (-4,8%) und Valeo (-2,3%) die Kaufempfehlung entzogen und die Kursziele kräftig gesenkt hatte. Das zog auch Schaeffler um 5,1 Prozent abwärts.

Nach dem Kursrutsch von rund 10 Prozent am Vortag ging es für Delivery Hero um weitere 5,5 Prozent nach unten. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, zukünftig das Beschäftigungsmodell für Lieferfahrer der Tochter Glovo von einem Freelance-Modell zu einem anstellungsbasierten Modell zu ändern. Die Entscheidung wird das EBITDA 2025 um vermutlich rund 100 Millionen Euro belasten. Die Belastung ist eine kalte Dusche für die Anleger. Nicht hilfreich für die Delivery-Hero-Aktie am Berichtstag war zudem die Nachricht über die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea. Der Online-Lieferant ist über die Tochter Woowa in dem Land engagiert.

Redcare Pharmacy kommt in den Stoxx-600

Swiss Life schlossen 4,7 Prozent tiefer. Während die Mittelfristziele den Konsenserwartungen entsprachen, dürften sich die Anleger an den Ausschüttungsplänen gestört haben. So soll die Ausschüttungsquote auf 75 Prozent von zuletzt 86 Prozent sinken. Zugleich wird das neue Aktienrückkaufprogramm über 750 Millionen Franken eine Laufzeit von 18 Monaten haben und nicht wie zuletzt 12 Monate.

Gute Nachrichten für Redcare Pharmacy ("Shop Apotheke") sahen Händler in der Aufnahme in den Stoxx-600. Die Aktien legten um 2,7 Prozent zu. Für Hugo Boss ging es nach einer Kaufempfehlung durch die UBS gleich um 6,1 Prozent nach oben. Die Analysten halten eine Neubewertung des Titels für möglich. Die Aktie hatte zuletzt unter dem Verdacht des Bruchs von Insiderrichtlinien durch CEO Daniel Grieder gelitten. Für das Plus von 7,1 Prozent bei Hochtief sorgte derweil eine Kaufempfehlung durch Bank of America.

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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.878,51       +31,78        +0,7%          +7,9% 
Stoxx-50                              4.384,95       +20,95        +0,5%          +7,1% 
Stoxx-600                               515,53        +1,92        +0,4%          +7,6% 
XETRA-DAX                            20.016,75       +83,13        +0,4%         +19,5% 
FTSE-100 London                       8.359,41       +46,52        +0,6%          +7,5% 
CAC-40 Paris                          7.255,42       +18,53        +0,3%          -3,8% 
AEX Amsterdam                           889,92        +2,27        +0,3%         +13,1% 
ATHEX-20 Athen                        3.469,04       +17,21        +0,5%         +11,1% 
BEL-20 Bruessel                       4.248,84        +4,89        +0,1%         +14,6% 
BUX Budapest                         77.690,26      -514,07        -0,7%         +28,2% 
OMXH-25 Helsinki                      4.403,60       +36,12        +0,8%          -4,0% 
ISE NAT. 30 Istanbul                 10.845,04      +201,14        +1,9%         +35,2% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.440,13        +8,42        +0,3%          +6,9% 
PSI 20 Lissabon                       6.362,81       +43,02        +0,7%          +0,2% 
IBEX-35 Madrid                       11.873,60      +138,30        +1,2%         +17,5% 
FTSE-MIB Mailand                     33.829,34      +346,17        +1,0%         +10,1% 
OBX Oslo                              1.375,07       +14,26        +1,0%         +15,2% 
PX  Prag                              1.707,61        +2,86        +0,2%         +20,8% 
OMXS-30 Stockholm                     2.573,70       +25,56        +1,0%          +7,3% 
WIG-20 Warschau                       2.240,58        -6,78        -0,3%          -4,4% 
ATX Wien                              3.548,57       +13,07        +0,4%          +2,2% 
SMI Zuerich                          11.834,32        +5,08        +0,0%          +6,3% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:18 Uhr  Mo, 17:03    % YTD 
EUR/USD                1,0520        +0,2%        1,0495     1,0465    -4,8% 
EUR/JPY                156,99        +0,0%        157,37     156,87    +0,9% 
EUR/CHF                0,9313        +0,0%        0,9315     0,9295    +0,4% 
EUR/GBP                0,8301        +0,1%        0,8292     0,8291    -4,3% 
USD/JPY                149,28        -0,2%        149,96     149,90    +6,0% 
GBP/USD                1,2674        +0,2%        1,2657     1,2622    -0,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,2960        +0,1%        7,2923     7,2950    +2,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             95.222,20        -0,2%     95.510,10  97.059,80  +118,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               70,07        68,10         +2,9%      +1,97    +0,2% 
Brent/ICE               73,72        71,83         +2,6%      +1,89    -0,3% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF               48,44        48,54         -0,2%      -0,09   +26,4% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.647,84     2.636,52         +0,4%     +11,32   +28,4% 
Silber (Spot)           31,03        30,51         +1,7%      +0,52   +30,5% 
Platin (Spot)          955,47       947,50         +0,8%      +7,97    -3,7% 
Kupfer-Future            4,14         4,08         +1,6%      +0,06    +4,7% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

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December 03, 2024 12:13 ET (17:13 GMT)

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